Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Was sie da sah, war so ungewöhnlich, dass sie es kaum glauben konnte. Bewegungen auf dem Boden, doch noch war für sie nicht zu erkennen, ob es sich dabei um einen Menschen oder um ein Tier handelte - oder ob es etwas ganz anderes war.
    Eher das Letztere.
    Jetzt sah sie auch, dass sich von verschiedenen Seiten her etwas auf einen Mittelpunkt zu bewegte, und sie glaubte auch, Geräusche zu hören, die mehr als seltsam klangen.
    Zunächst dachte sie an ein Flüstern, musste aber nach kurzer Zeit zugeben, dass es nicht zutraf. Dann identifizierte sie es als Zischeln oder Zischen, was schon eher hinkam.
    Und als sie einen Schritt weiter denken wollte, da stockten ihre Gedanken abrupt, denn was ihr jetzt geboten wurde, das war einfach zu unglaublich.
    Zuvor hatte sie die Bewegungen auf dem Boden verfolgen können, das traf nun nicht mehr zu, denn etwa geschah, was sie sich nicht erklären konnte.
    Was immer auf dem Boden gelegen hatte, war dabei, eine kompakte Masse zu bilden. Es glitt aufeinander zu. Es drängte sich zusammen, und es stieg in die Höhe.
    »Nein…«, hauchte sie.
    Wieder einmal erlebte sie etwas Unwahrscheinliches, für das sie keine Erklärung hatte. Sie erstarrte, als sie erkannte, was sich da vor ihr bewegte.
    Es waren Schlangen!
    Kleine, zuckende dunkle Schlangen. Sie hatten sich zusammengefunden, um etwas völlig Neues zu bilden.
    Es war unglaublich, und Sophie hatte das Gefühl, vor sich einen Film ablaufen zu sehen.
    »Nein…«, flüsterte sie.
    In der Dunkelheit bekam Sophie im ersten Moment nicht alles mit, aber dann gab es keinen Zweifel mehr für sie!
    Die Schlangen bildeten eine neue Gestalt! Die Tiere verhielten sich so, dass sie in der Masse eine neue Form annahmen.
    Es war der Körper eines Menschen.
    Ein Mensch entstand!
    Nein, das war kein Mensch, eher ein Monster. Hoch, breit, mächtig, kompakt. Und das alles traf auf El Shadd zu, auf den Sophie nun starrte…
    ***
    Die folgenden Sekunden gehörten zu denen im Leben, die sie nie vergessen würde.
    Es war unglaublich, und es hatte keinen Sinn, wenn sie versuchte, nach einer Erklärung zu suchen. Die würde sie nicht finden. Sie musste das Geschehen, das vor ihr ablief, einfach hinnehmen.
    Es war El Shadd. Daran gab es nichts zur zweifeln.
    Sophie stand hinter ihm und starrte auf seinen mächtigen Rücken. Sein Körper setzte sich aus zahlreichen Schlangen zusammen, aber er war nicht nackt. Sie wusste nicht, woher seine Kleidung gekommen war. Möglicherweise hatte sie auf dem Boden gelegen, und so musste es den kleinen Schlangen gelungen sein, in sie hineinzukriechen.
    Das war nur eine Möglichkeit. Es gab noch eine zweite, und die kam für sie eher infrage. Es konnte durchaus sein, dass die Magie hier eine Rolle spielte. Sie war es, die hier schützend ihre Hände über El Shadd hielt, die ihn lenkte, die ihn führte und die eine besondere Macht darstellte.
    El Shadd hatte Sophie noch nicht gesehen, und sie hütete sich, sich bemerkbar zu machen. Noch tat dieser Dämon nichts, aber sein Blick war auf die Kapelle gerichtet, denn dort hielt sich sein Todfeind auf.
    Für Sophie stand der Grund seines Erscheinens längst fest. El Shadd wollte es zu Ende bringen und ihren Mann töten. Er würde es mit aller Gnadenlosigkeit tun, zu der er fähig war.
    Seine Arme bewegten sich. Vor seinem Körper legte er die Hände zusammen, und als sie wieder zur Seite gedrückt wurden, hatte Sophie Mühe, einen Laut der Überraschung zu unterdrücken, denn sie sah die beiden Schwerter, die El Shadd in den Händen hielt. Zwei gefährliche, tödliche Mordwaffen.
    In diesem Augenblick kam ihr auch der Gedanke, dass dieser Feind aus dem Dunkeln vor der Kapelle nicht zurückschrecken würde. Und wenn er sie brutal mit seinen Waffen zerstörte. Die Tür würde ihm kaum Widerstand entgegensetzen.
    Was soll ich tun?
    Diese Frage schoss wie ein sich stetig wiederholender Schrei durch ihren Kopf. Sie wusste sich keinen Rat, und sie glaubte auch nicht daran, dass sie ihn auf irgendeine Weise von seinem Vorhaben abbringen konnte.
    Ihre Gedanken stockten, denn vor El Shadd tat sich etwas. Sophie sah nicht, dass sich die Tür öffnete. Sie hörte es nur an den ihr bekannten Geräuschen.
    Jemand wollte die Kapelle verlassen.
    Und da gab es nur eine Person.
    Ihr Mann Godwin!
    Diese Erkenntnis traf sie so hart, dass ihre Beine anfingen zu zittern und sie Mühe hatte, in ihrer normalen Haltung zu verharren. Sie kannte den Grund nicht, weshalb Godwin die Tür geöffnet

Weitere Kostenlose Bücher