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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. In der Kapelle wäre er sicherer gewesen.
    Aber nein, er verließ sie.
    Er wollte sich dem Dämon stellen.
    In diesem Moment stand eine schreckliche Zukunftsvision vor Sophies Augen. Sie sah ihren Ehemann unter den Streichen der beiden Schwerter blutend zusammenbrechen. Sie sah Godwin ohne Kopf und ohne Glieder. Dieses Bild war so entsetzlich, dass sie nicht mehr an sich halten konnte.
    Ein lautes »Nein!« verließ ihren Mund.
    Das war der Moment, in dem El Shadd reagierte. Er riss seine Waffen hoch und drehte sich um.
    Er hatte einen neuen Feind oder ein neues Opfer gefunden, und Sophie wusste, dass sie in Lebensgefahr schwebte…
    ***
    In diesem Moment wurde alles anders. Bisher hatte sie den Feind nie so klar gesehen. Das änderte sich schlagartig, aber es war nicht alles. Auch in ihr selbst gab es eine Veränderung.
    Sie hörte eine Stimme, und die Worte, die dabei gesprochen wurden, hinterließen bei ihr eine Gänsehaut.
    »Du musst keine Angst haben. Ich bin bei dir. Ich bin das Licht in der Dunkelheit.«
    Sie vernahm die Stimme, sah jedoch nicht, wem sie gehörte. Es war auch keine Person, die in ihrer Nähe stand, das hatte sie recht schnell festgestellt. Diese Stimme kam von innen.
    Aus ihr heraus!
    Und sie war es nicht, die sprach, sondern eine andere Seite. Eine andere, die nicht körperlich anwesend war, denn sie sah nur den furchtbaren Dämon.
    Es war nicht nur die Stimme, die etwas bewirkte. Da gab es noch etwas anderes, das sich in ihrem Innern aufbaute.
    Sophie wusste, wie sie es zu deuten hatte, weil sie die Kraft, die jetzt von ihr Besitz ergriff, nicht zum ersten Mal erlebte. Und diese Kraft machte sie stark und veränderte sie auch.
    Es wurde hell!
    Sophie schüttelte den Kopf. Um sie herum befand sich ein heller und irgendwie auch beruhigender Schein, der allerdings nicht von einer Lampe abgegeben wurde und auch nichts mit dem Licht des hellen Mondes gemein hatte, der vom Himmel herabglotzte.
    Es war etwas völlig anderes.
    Ein Licht, das sie selbst ausstrahlte.
    Ja, es kam aus ihrem Innern!
    ***
    Es war unglaublich. Sie vergaß in diesem Moment alles. Sie suchte auch nicht nach Erklärungen. Sie nahm es einfach hin. Sie konzentrierte sich auf sich selbst, und sie verspürte keine Angst mehr, dafür eine große Freude.
    Etwas hatte sie stark gemacht, und sie dachte dabei an die Stimme, die mit ihr Kontakt aufgenommen hatte. Sie war so wunderbar weich und einfühlsam gewesen, und dieser Stimme hatte sie es zu verdanken, dass sie sich so ungeheuer stark fühlte.
    Wahnsinn - aber ein herrlicher Wahnsinn. Jetzt nahm sie es auch hin, dass sie es war, die das Licht abgab. Es hatte eine Aureole um sie herum gebildet, und das Zentrum war ihr Körper. Er leuchtete so wunderbar, und sie wusste auch, das es kein normales Licht war. Hier war etwas Besonderes geschehen, denn das Licht kam auch nicht von ihr, sondern von einer anderen Person.
    Und da gab es nur eine, die so etwas hätte möglich machen können. Nur eine, deren Namen Sophie durch den Kopf zuckte. Sie wusste sehr genau, wer sie war, denn diese bedeutende Frauengestalt der Zeitenwende war in ihr, Sophie Blanc, wiedergeboren worden.
    Maria Magdalena!
    Ihr Fluidum, ihr Geist, ihre Seele - nur daraus setzte sich das Licht zusammen, das Sophie eine so große Kraft gab und ihr auch die Angst vor dem Dämon genommen hatte.
    Als wunderbare Lichtgestalt stand Sophie vor diesem hohen und bewaffneten Ungeheuer und zeigte nicht die winzigste Spur von Angst. Im Gegenteil, sie war plötzlich stark geworden und fühlte sich wie auf ein Podest gestellt.
    Maria Magdalenas Geist ließ sie nicht im Stich, er machte sie nicht nur stark, er machte sie sogar zu einer Waffe, die den Feind aus dem Dunkeln bekämpfte.
    Sophie tat das, was sie sich noch vor Kurzem niemals hätte vorstellen können.
    Eingehüllt in dieses wunderbare Licht ging sie auf den Dämon zu. Die Helligkeit hatte sie verändert, und so sah es aus, als würde ein Geist auf die schattenhafte, aus unzähligen Schlangen bestehende Gestalt zuschweben.
    Sophie störte die Helligkeit nicht. Sie sah alles so klar wie immer. Nichts war störend. Sie setzte einzig und allein auf den Schutz einer längst verstorbenen Person, und das bekam auch El Shadd zu spüren.
    Er bäumte sich auf. Er schlug auch mit seinen Schwertern zu. Nur war nicht Sophie sein Ziel. Er riss die Arme in die Höhe, und über seinem Kopf prallten die beiden Klingen zusammen.
    Einen Moment später hörte Sophie ihn schreien. Er

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