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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beantworten. Aber nicht hier, bitte. Lass uns zurück ins Haus gehen, und denke nicht mal daran, dass ich ein Engel bin.«
    »Woher weißt du, dass ich so gedacht habe?«
    »Ich habe es dir angesehen.«
    Godwin schüttelte den Kopf. »Nimm es mir nicht übel, aber manchmal bist du wirklich ein Engel.«
    »Na, wenn du das sagst.«
    »Und ob.« Er schloss die Tür zur Kapelle.
    Wenig später gingen die beiden Hand in Hand zurück ins Kloster…
    ***
    Was ihnen jetzt gut tat, das war heißer Tee, und den brühte Sophie Blanc auf.
    Ein Früchte- und Kräutertee, der ihnen nicht nur ausgezeichnet schmeckte, sondern auch dem Magen und den Nerven sehr gut tun sollte.
    In Godwins Arbeitszimmer saßen sie sich gegenüber.
    Keiner dachte an Schlaf. Zu viele Dinge gingen ihnen durch den Kopf. Das war vor allem bei Godwin der Fall, der hin und wieder einen Schluck trank und danach jedes Mal den Kopf schüttelte.
    »Meine Rettung kommt mir noch immer wie ein Wunder vor. Und das von meiner Frau, die plötzlich wie verklärt war. Das ist alles nur schwer zu fassen.«
    »Ich weiß.«
    Godwin schaute sie an. »Ist das auch für dich neu gewesen? Ich - ich meine, dass es ein Phänomen sein muss.«
    »Nein, nicht alles.« Sie lächelte schmal. Ihre Augen erhielten einen träumerischen Ausdruck. »Ich weiß, dass etwas Besonderes in mir steckt, aber darüber haben wir ja schon öfter gesprochen. Du weißt, dass in mir Maria Magdalena wiedergeboren worden ist. Sie ist gestorben, ja, aber ich spüre sie oft. Nur ihr Körper ist vergangen, die Seele nicht. Sie ist für mich so etwas wie ein Schutzengel geworden. Ich kann mich auf sie verlassen, und das ist das Wunderbare daran. Es ist herrlich. Ich glaube an sie, ich sehe sie als meine Schutzpatronin an. Diesmal hat sie sich in einer Intensität gezeigt wie noch nie vorher. Ich war plötzlich völlig von ihrem Geist durchdrungen. Ich habe eine wunderbare Stimme gehört, die mir Hoffnung machte und mich mit ihrer Kraft umgab. Da war das wunderbare Licht, das du gesehen hast.«
    »In der Tat.«
    »In Wirklichkeit ist es mehr gewesen, Godwin. Es war nicht nur das Licht, es war sie selbst.«
    Sophie Blanc hatte mit einer Überzeugungskraft gesprochen, die keinen Zweifel an ihren Worten aufkommen ließ.
    Godwin de Salier sagte nichts. Er musste erst nachdenken, und als er der Überzeugung war, dass sie richtig lag, nickte er.
    »Es gibt trotzdem noch Fragen.«
    »Bestimmt.«
    Godwin räusperte sich, trank einen Schluck Tee und fragte mit leiser Stimme:
    »Warum ist El Shadd vor dir geflüchtet? Was hat ihn dazu getrieben? Dein Aussehen?«
    »Kann sein.«
    »Ich habe da meine Zweifel.« Er schaute auf den Knochensessel, als wäre er in der Lage, ihm die Antwort zu verraten. »Da passt etwas nicht zusammen.«
    »Und an was denkst du?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Versuche es trotzdem.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Und ich glaube, ich habe bereits einen Weg gefunden.«
    »Gut.«
    »Erinnere dich daran, was ich dir aus der Vergangenheit erzählt habe. Wie es zu meiner ersten Begegnung mit El Shadd gekommen ist. Wie ich ihn töten wollte und die gefährlichen Schlangen aus seiner Wunde hervorquollen, die wir auch heute gesehen haben. Er ist kein Dämon, der sich durch ein christliches Symbol vertreiben lässt. In meinen Augen bist du das gewesen, Sophie.«
    »Wegen des Lichts?«
    »Ja. Ich muss dir nichts über die zwiespältige Rolle Maria Magdalenas sagen, die man ihr andichtet, auch wenn es nicht wirklich so war. Egal, er hätte vor ihr keine Angst haben müssen. Und trotzdem ist er geflohen. Damit habe ich schon meine Probleme.«
    »Kann ich verstehen.«
    Er nickte. »Aber wir kennen den Grund nicht.«
    »Sollte es denn sein, dass wir uns beide geirrt haben?«
    Eine Antwort darauf zu finden war mehr als schwer. Sophie und Godwin dachten nach, aber es fiel ihnen nichts ein.
    Schließlich sagte Godwin: »Es kann durchaus sein, dass die beiden Religionen und Mythen doch nicht so weit auseinander liegen. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Da bin ich überfragt.«
    Der Templer lachte auf. »Egal, was da auch gelaufen ist. Ich denke, dass wir für den Rest der Nacht unsere Ruhe haben. Aber ich bin davon überzeugt, dass er noch längst nicht aufgegeben hat. Er wird weitere Angriffe versuchen und diese noch raffinierter ausführen. Ich kann nur hoffen, dass es nicht zu weiteren Morden an Unschuldigen kommt.«
    »Das können wir nicht ausschließen. Er hasst nicht nur dich,

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