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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu. »Dann kläre mich mal auf, bitte.«
    »Das ist nicht einfach. Godwin meint, dass wir es mit zwei verschiedenen Kräften zu tun haben, wobei die eine Kraft der anderen nicht gewachsen ist.«
    »Das heißt, du bist stärker gewesen.«
    »So muss man es sehen.« Sie beugte sich in meine Richtung. »Und das ist genau unser Problem. Godwin sagt, dass er den Kampf gegen El Shadd nicht gewonnen hätte. Der Dämon versteht es meisterhaft, mit seinen Schwertern umzugehen. Aber warum hat er vor mir die Flucht ergriffen? Kannst du uns das erklären, John?«
    »Es war das Licht.«
    »So weit waren wir auch schon«, gab Godwin zu. »Wir fragen uns nur, wie das zusammenpasst. Maria Magdalena gehört zu den besonderen Frauen in der Bibel. Aber das muss ich dir nicht sagen. Sie ist ein christlicher Mythos. Unser Gegner aber hatte damals und hat auch heute damit nichts am Hut. Das waren für uns die Ungläubigen, und wir für sie. Ich habe noch nie zur damaligen Zeit erlebt, dass sie vor einem christlichen Symbol die Flucht ergriffen hätten. Warum jetzt? El Shadd hat sich nicht geändert. Ich habe ihn heute erlebt, und ich weiß das genau, denn meine Erinnerung ist nicht ausgelöscht worden. Wo also liegt der Grund?«
    Ich trank einen Schluck Wasser, um Zeit zu gewinnen. »Das weiß ich leider auch nicht.«
    »Dann müssen wir es herausfinden.«
    Ich setzte mich wieder aufrecht hin.
    »Deshalb bin ich ja zu euch gekommen. Geht ihr eigentlich weiterhin davon aus, dass er dir, Godwin, an den Kragen will?«
    »Klar. Er hat nichts vergessen. Ich hätte ihn fast gehabt, und ich habe ihm mit dem Schwert eine schwere Wunde zugefügt. Ich sah die Schlangen aus seinem Leib strömen, dann musste ich fliehen. Damals. In der letzten Nacht war ich nicht bewaffnet. Er hätte mich locker killen können.«
    Ich lächelte Sophie an, bevor ich sagte: »Und dann hast du ihn in die Flucht gejagt.«
    »Nein, John, nicht ich. Ich glaube fest daran, dass es jemand anderes gewesen ist.«
    »Klar, darüber müssen wir noch extra sprechen.« Ich hob die Schultern. »Nach dem Vorfall könnte es also sein, dass er beim nächsten Angriff vorsichtiger zu Werke gehen wird.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und wie sieht euer Plan aus?«
    Godwin gab die Antwort. »Wir haben keinen konkreten. Wir müssen alles auf uns zukommen lassen. Aber ich frage dich als Fachmann, John: Wie ist es möglich, dass er die Jahrhunderte überlebt hat? Du kannst mich nicht mit ihm vergleichen. Es muss eine andere Erklärung geben, und ich habe mich schon gefragt, ob er überhaupt ein Mensch ist.« Er schüttelte den Kopf. »Oder sagen wir es anders. Ist er ein menschliches Wesen?«
    »Das kann ich euch nicht sagen. Ihr habt ihn gesehen, ich nicht.«
    Beide schauten sich an. Sie überlegten, und Sophie sagte schließlich: »Er ist es nicht, auch wenn er aussieht wie ein Mensch. Allerdings muss man ihn als einen Riesen bezeichnen, und er hat zwar ein Gesicht, doch das ist zum größten Teil verdeckt. Meiner Ansicht nach trägt er auch einen Helm.«
    »Und der Körper?«
    »Ist kompakt, John, auch wenn er in seinem Innern aus unzähligen Schlangen besteht.«
    »Er kann die Schlangen also schicken?«
    »Ja.« Sophie schaute Godwin an. »Oder siehst du das anders?«
    »Auf keinen Fall. Sie stehen unter seinem Befehl. Sie sind er, und sie gehorchen ihm.«
    Ich schnippte mit den Fingern. »Was bedeutet das? Oder was könnte es bedeuten?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich frage mich, ob er in der Lage ist, seine Schlangen loszuschicken und sich dabei von einigen dieser niedlichen Tiere befreien kann. Um es noch deutlicher zu sagen: Kann er sich aufteilen und seine Viecher zu verschiedenen Zielen auf die Reise schicken?«
    Sophie und ihr Mann blickten sich in die Augen. Keiner konnte eine Antwort geben.
    »Gesehen haben wir das noch nicht«, meinte Godwin. »Aber dafür hat er einem jungen Mann den Kopf abgeschlagen.« Er schüttelte sich. »Ein völlig sinnloser Mord war das in meinen Augen. So etwas ist einfach furchtbar. Dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Ich weiß auch nicht, was er mit dieser grausamen Tat bezweckt hat.«
    »Er will ein Zeichen setzen«, sagte ich.
    »Meinst du?«
    »Ja, bestimmt. Ein Zeichen, dass er hier ist. Dass er seine Rache durchziehen will. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Dabei ist es ihm egal, ob unschuldige Menschen sterben. So etwas nimmt er in Kauf. Er hat sich nicht geändert. Er ist nach wie vor der archaische Typ, der

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