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1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

1553 - Der Feind aus dem Dunkeln

Titel: 1553 - Der Feind aus dem Dunkeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Nordseite eines rechteckigen Platzes. Es gab genügend freie Flächen, sodass ich sehr schnell einen Parkplatz gefunden hatte.
    Hier traf man sich. Es gab einige Lokale. Im Sommer saß man im Freien, aber um diese Zeit hatte kein Wirt seine Tische nach draußen gestellt, und es waren auch keine dieser umweltschädlichen Heizpilze zu sehen.
    Um die Präfektur zu erreichen, musste ich quer über den Platz gehen. Davor standen zwei Streifenwagen. Antennen blitzten im letzten Licht einer sich zurückziehenden Sonne. Ihr Schein strich auch über die Hauswände hinweg oder ließ sich von den Fensterscheiben einfangen, die ihn blitzend reflektierten.
    Zum Eingang des grauen Gebäudes führte eine Treppe hoch, die ich nicht mehr nahm, weil sich soeben die Tür öffnete und zwei Personen entließ.
    Sophie Blanc und Godwin de Salier.
    Ich blieb stehen und lächelte. Beide waren in eine Unterhaltung vertieft. Sie hielten sich an den Händen wie ein frisch verliebtes Paar und schauten erst auf, als ich einen Pfiff ausstieß.
    »John!« Es war Sophie, die meinen Namen rief. Plötzlich ging auf ihrem Gesicht die Sonne auf, und wenig später lag sie mir in den Armen.
    »Wir sind so froh, dass du hier bist.«
    »Ich auch.«
    Der Templerführer begrüßte mich ebenfalls. Wir schlugen uns einige Male auf die Schulter, dann trat er einen Schritt zur Seite.
    »Hast du schon gehört, was geschehen ist?«
    »Du meinst die Sache mit dem abgeschlagenen Kopf?«
    »Ja.«
    »Davon hat mir Carlo berichtet.«
    »Wir haben ihn soeben abgegeben.«
    »Und?«
    Godwin hob die Schultern. »Der Präfekt hat uns versprochen, darüber zu schweigen. Zumindest bis zum morgigen Tag. Bis dahin kann sich so manches geändert haben.«
    »Du rechnest damit, dass wir den Killer stellen?«
    »Das hoffe ich.«
    »Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen müsste?«
    Godwin blickte mich sehr ernst an. »Ja, das ist der Fall. Aber lass uns das bei einem Kaffee besprechen.«
    »Nichts dagegen.«
    Es gab einige Lokale zur Auswahl. Wir überließen Sophie die Entscheidung.
    Sie führte uns auf einen Laden zu, dem eine Konditorei angeschlossen war, sodass wir auch etwas essen konnten.
    Es gab einige freie Tische. Sie waren rund, bestanden aus hellem Holz, und als ich saß, da merkte ich, dass der Hunger in mir nagte. Es gab auch so etwas wie Sandwichs, gefüllt mit Salat, Fleisch und Soßen. Das bestellte ich, dazu einen großen Kaffee und eine Flasche Wasser.
    Sophie und Godwin aßen nichts. Sie tranken beide nur Wasser.
    Ich aß mit großem Appetit und schaute dabei in die lächelnden Gesichter meiner Freunde.
    »Ihr habt Hoffnung, wie?«
    Sophie gab die Antwort. »Seit der letzten Nacht.«
    Ich schluckte den Rest des Sandwichs und sagte: »Hört sich spannend an.«
    »Das ist es auch.«
    Mit einer Serviette wischte ich über meine Lippen. »Und?«
    »Alles der Reihe nach«, sagte Godwin und schaute seine Frau an. »Willst du berichten?«
    »Nein, das überlasse ich gern dir.«
    »Okay, du wirst dich wundern, John.«
    »Von euch bin ich Kummer gewohnt.«
    »Aber nicht so einen. Der ist neu, und auch du wirst bald große Augen machen.«
    Das war durchaus möglich. Ich wunderte mich nur über Godwins Tonfall. Er klang recht locker oder lässig, als wäre ihm und seiner Frau etwas Großartiges widerfahren, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wenn ich an den abgeschlagenen Kopf dachte.
    In den nächsten Minuten hörte ich stumm zu.
    Ich war ehrlich überrascht. Mit einem solchen Fortgang des Falles hätte ich nie gerechnet. Vor allen Dingen Sophie musste ich jetzt mit anderen Augen anschauen.
    Sie war so etwas wie eine Lichtgestalt geworden, auch wenn ich schon länger wusste, dass in ihr Maria Magdalena wiedergeboren war.
    Als ich sie so intensiv anschaute, wurde ihr Gesicht von einer leichten Röte überzogen, und sie nickte auch, als Godwin seinen Bericht beendet hatte.
    »Sie ist es gewesen, die den Dämon vertrieben hat, John.«
    »Ja. Und ihr steht vor einem Rätsel.«
    »Du nicht?«, fragte Godwin.
    »Auch, will ich mal sagen.«
    »Aber…«
    »Ja, mein Lieber, das ist die große Frage. Das Aber, mit dem ich die Flucht dieses Dämons verbinde.« Ich lehnte mich zurück und verengte meine Augen. »Warum ist er so schnell geflohen? Er wurde durch keine Waffe bedroht und…«
    »Moment«, unterbrach Godwin mich. »Das musst du anders sehen.«
    »Und wie?«
    Godwin deutete auf seine Frau. »Sie ist der Auslöser gewesen.«
    Ich lächelte Sophie

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