Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
könntest du recht haben«, murmelte ich.
    Der Nachbar blieb stehen. Seine Hände waren nicht zu sehen, weil er die Arme auf dem Rücken versteckt hielt.
    »Wer sind Sie?«, fragte ich.
    »Eric Rivette.«
    Er hatte mit einer emotionslosen Stimme gesprochen, was mich ebenfalls störte. Ein schlimmer Verdacht keimte in mir auf, und ich handelte sofort.
    »Ich sehe nach Glenda, Suko.«
    Es blieb beim Vorsatz.
    Rivette schien nur auf eine derartige Bemerkung gewartet zu haben, denn plötzlich bewegte er seine Arme, und wir sahen auf die Hände.
    Sie umfassten den Griff eines Revolvers, den er anhob, auf mich zielte und sofort feuerte…
    ***
    Wieder einmal war ich froh, dass ich einem Beruf nachging, bei dem es manchmal auf den Bruchteil einer Sekunde ankommt. Dies beinhaltete auch, eine Schecksekunde so schnell wie möglich zu überwinden, denn ganz abstellen ließ sie sich nicht.
    Der Mann hatte gefeuert, aber er war kein Profi, was die Beherrschung von Schusswaffen anging. Zwar wies die Mündung beim Abdrücken auf mich, aber er hatte die Waffe um eine Idee verrissen. Hinzu kam, dass ich mich fallen gelassen hatte, sodass die Kugel an mir vorbei ging.
    Ich war nicht allein, denn da gab es noch Suko. Rivette schwenkte die Waffe in seine Richtung, und noch während der das tat, lag Suko schon am Boden und rollte auf ihn zu.
    Mein Freund hatte sich in einen regelrechten Wirbelwind verwandelt. Er rammte die Beine des Mannes, der seine Standfestigkeit verlor. Er drückte trotzdem noch ab, aber die Kugel schlug in die Decke, weil er nach hinten gekippt war.
    Dann fiel er um.
    Suko war sofort über ihm. Er durfte nicht zulassen, dass der Mann ein neues Ziel fand, und mit einer schnellen Drehung wand er ihm den Revolver aus der Hand.
    Ich war inzwischen wieder auf den Beinen und starrte auf Glendas Nachbarn.
    Regungslos lag er auf dem Boden. Halb in die Höhe gestützt, die Augen weit aufgerissen, so schaute er starr ins Leere.
    »Übernimm ihn!«, rief ich Suko zu und rannte in den kurzen Flur.
    Die Wohnungstür stand noch offen. Mein Blick fiel in einen leeren Hausflur. Es gab keine Spur mehr von Glenda Perkins, die sich aufgelöst zu haben schien.
    Ich hielt auf der Türschwelle an und schloss für einen Moment die Augen. Durch meinen Kopf wirbelten zahlreiche Vermutungen, die letztendlich alle auf eines hinausliefen.
    Saladin!
    Ich dachte komischerweise nicht an seinen Klon, sondern nur an ihn selbst. Nur er hatte die Abgebrühtheit, Glenda aus unserer Mitte zu entführen.
    Ich fühlte eine kalte Wut im Bauch, die sich fast in Hass verwandelte. Ich schloss die Tür und ging wieder zurück ins Wohnzimmer.
    Suko hatte den Nachbarn nicht auf dem Boden liegen gelassen. Eric Rivette saß jetzt in einem Sessel und wirkte völlig apathisch. Er starrte blicklos ins Leere. Ganz im Gegenteil zu Suko, der mich schon gesehen hatte und meinem Gesicht ansah, dass etwas geschehen war.
    »Sie ist nicht mehr da - oder?«
    Ich nickte nur.
    »Saladin?«
    »Wer sonst?«
    »Du hast ihn aber nicht gesehen?«
    »Leider nein. Er muss sehr schnell gewesen sein. Er hat eiskalt gehandelt. Ich kann mir vorstellen, dass er Glenda nicht mal die Gelegenheit gegeben hat, sich zu wehren.«
    »Dann hat er sein Ziel erreicht«, sagte Suko mit einer Stimme, die zu einer Beerdigung gepasst hätte.
    Ja, wir waren die Dummen, die Übertölpelten. Wieder einmal mussten wir feststellen, wie gefährlich dieser Mensch war, denn er war ein Mensch und kein Dämon.
    Ich wies auf den Mann im Sessel.
    »Was ist mit Rivette? Hast du etwas aus ihm herausbekommen?«
    »Nein, er schweigt. Schau ihn nur an, dann weißt du, unter wessen Einfluss er steht.«
    »Klar, er hat Saladin getroffen. Oder Saladin hat ihn sich ausgesucht. Raffiniert.«
    »Und er war hier im Haus. Zuerst sein Klon, jetzt er, und wir haben ihn nicht daran hindern können, sein Ziel zu erreichen.«
    Ich musste Suko leider zustimmen. Wir hatten Glendas Entführung nicht verhindern können. Und wir wussten nicht mal, wo wir sie suchen sollten. Das war unser großes Problem, denn Saladin war in der Lage, sich in jeden Winkel der Welt zu beamen.
    »Es bleibt nur Rivette, John. Vielleicht ist es möglich, ihn zum Reden zu bringen. Er kann etwas über Saladin wissen, was uns möglicherweise weiterhilft.«
    »Ja, das wäre möglich.« Ich schaute mir den Mann an. Er machte auf mich den Eindruck eines Menschen, der völlig ausgepowert ist und einfach nur Ruhe braucht.
    Nur saß er nicht schlafend im Sessel,

Weitere Kostenlose Bücher