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1555 - Saladins grausamer Klon

1555 - Saladins grausamer Klon

Titel: 1555 - Saladins grausamer Klon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch schneller schlagen ließ.
    Der längliche Gegenstand hatte die Form eines Menschen. Sie glaubte nicht daran, dass es sich dabei um Saladin handelte. Was hätte er in dieser Masse zu suchen gehabt?
    Glenda dachte einen Schritt weiter. Saladin war kein Mensch, der sich noch verändern musste. Was in diesem Becken lag, das konnte, nein, das musste ein Klon sein. Eine andere Erklärung gab es für sie nicht.
    Sie schaute genauer hin und versuchte zu erkennen, ob sich der Umriss in der Masse bewegte. Das traf nicht zu. Er lag unbeweglich im Wasser, und es war auch nicht zu erkennen, ob er den Boden berührte. Er könnte auch ebenso gut in diesem Zeug schwimmen.
    Da sich ihre Augen an das Bild gewöhnt hatten, erkannte sie auch, dass die Gestalt auf dem Rücken lag, die ausgestreckten Arme eng an den Körper gedrückt.
    Bis zu dem Augenblick, als er sich bewegte.
    Durch die Gestalt ging ein Zucken. Und das nicht nur einmal, es setzte sich von diesem Moment an unaufhörlich fort.
    Glenda wich nicht zurück. Sie musste zugeben, von einer gewissen Faszination erfasst worden zu sein. Was sie da zu sehen bekam, empfand sie plötzlich als spannend.
    Die Gestalt stieg aus der schleimigen Masse. Das geschah nicht schnell. Es kam Glenda wie zeitverzögert vor, aber das mochte auch an dem zähen Inhalt liegen.
    Die Gestalt kam hoch, und Glenda sah sie jetzt besser.
    Aus der Schleimmasse stieg der Klon in die Höhe. Aber er hatte sich verändert, abgesehen von der Grundfarbe grün. Ansonsten gab es den blanken Schädel, der von einer grünlichen Haut bedeckt war. Sie sah jetzt ein normales Gesicht. Da gab es den Mund und die Nase, und es gab plötzlich die Augen.
    Als Glenda in sie hineinschaute, zuckte sie zusammen.
    Noch war nicht alles klar zu erkennen, weil der Klon sich im Bassin noch nicht in seiner vollen Größe erhoben hatte. Er setzte sich erst einmal hin.
    Der Kopf, die Schultern und ein Teil der Brust tauchten auf. Vom glatten Schädel rann der Schleim noch in Fäden hinab und verzerrte ihn auf eine makabre Weise.
    Glenda starrte in das Gesicht. Sie hielt dabei den Atem an. Auf ihrem Rücken schienen zahlreiche Nadeln zu pieken, und sie wollte kaum glauben, was sie da zu sehen bekam.
    War das Saladin?
    Er war es - und er war es nicht. Es war sein Klon, der sich verändert hatte. Er hatte sich materialisiert. Sein Körper war fest geworden und bestand nicht mehr nur aus grünen Konturen. Die hohe Stirn, die Nase, die Augen, der Mund, die Ohren, ja, das war der Hypnotiseur. Es gab ihn also jetzt zweimal, und sich an den Gedanken zu gewöhnen, fiel Glenda schwer. Sie fühlte sich in diesen Augenblicken so hilflos.
    Am liebsten hätte sie jetzt eine Maschinenpistole zur Hand gehabt und die Gestalt in Stücke geschossen.
    Es würde ein Wunschtraum bleiben. Sie war waffenlos, und sie wusste auch nicht, ob sie in der Lage war, auf ihre anderen Kräfte zurückgreifen zu können.
    Der Klon blieb sitzen.
    Kalte gelbe Augen schauten Glenda an. Für sie waren sie nicht normal, sondern künstlich. In dem glatten Gesicht konnte sie keine Regung erkennen, nicht eine Falte war zu sehen, und als sich der Klon nach einiger Zeit bewegte, da gab es auch keine Spannung auf seiner Haut. Mit den Hacken drückte er sich vom Boden ab und schaffte es so, sich zu erheben.
    Langsam stand er auf.
    Glenda Perkins tat nichts. Sie blieb weiterhin nur Zuschauerin. Sie fragte sich nicht mal, was der Klon vorhatte. Ihre Gedanken waren wie abgeschaltet. So schaute sie nur zu, wie er sich immer weiter aufrichtete und seine Beine dabei durchdrückte.
    Da Glenda etwas erhöht stand, befanden sich beide auf Augenhöhe und starrten sich an.
    Auch jetzt hatte sich bei dem Klon nichts verändert. Ein starrer und kalter Blick.
    Nicht eine Spur von Leben war darin zu erkennen. Letzte Schleimfäden rannen an seinem nackten Körper herab und vereinigten sich in Hüfthöhe mit dieser stinkenden Flüssigkeit, deren Geruch Glenda Perkins jetzt zu erkennen glaubte.
    Verwesung!
    Sie saugte die Luft scharf ein. Sie fing an, innerlich zu zittern. Ihr Gesicht wurde zu einer Maske, und die Frage, wie es möglich war, dass diese Masse so roch, konnte sie nicht beantworten. Sie nahm nur alles hin und musste damit fertig werden.
    Sie konnte sich auch schlecht vorstellen, dass der Klon mit ihr reden würde.
    Das würde Saladin übernehmen, der sich in der Nähe befinden musste.
    Was hatte der Klon vor?
    Noch sah sie nicht, ob er überhaupt etwas unternehmen wollte. Er

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