1555 - Saladins grausamer Klon
her.
Ein abruptes Ende. Zurück in der Wirklichkeit. In einem düsteren Raum, in dem sie allein stand und den leichten Schwindel ausgleichen musste. Sie dachte sofort an Saladin, der allerdings nicht in ihrer Nähe war. Sie hörte seine Stimme nicht, sie konnte ihn in der Düsternis nicht entdecken und wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte.
Glenda war kein Mensch, der sich so ohne Weiteres in sein Schicksal ergab. Sie ließ sich so leicht nicht von ihrem Weg abbringen, und das tat sie auch nicht in diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie bewegte ihre Beine und schritt in dem Raum, in dem sie gelandet war, auf und ab.
Wände, die kahl waren und glatt. Es brannte kein Licht. Dass sie trotzdem etwas sah, lag daran, dass sich unter einer Tür ein fahler, gelbgrüner Lichtstreifen befand, der ein wenig Helligkeit gab, denn Fenster existierten in den Wänden nicht.
Glenda spürte keine Angst. Sie wusste, dass sie nicht wehrlos war, und in ihrem Innern steckte eine angeborene Neugierde, die auch jetzt vorhanden war.
Sie wollte ihre Umgebung erkunden, und sie ging zudem davon aus, dass sie nicht grundlos gerade hier gelandet war. Dahinter steckte schon ein Motiv. Saladin tat nichts ohne Grund.
Sie wollte auch nicht auf ihn warten. Zwei Schritte, und sie hatte die Tür erreicht.
Ihr Herz klopfte schneller.
Glenda ging in die Knie und suchte nach einem Schlüsselloch, durch das sie schauen konnte, um wenigstens etwas zu sehen.
Licht war da. Das Schlüsselloch ebenfalls. Sie blickte in diese für sie ungewöhnliche Helligkeit, aber das war auch alles, was sie zu sehen bekam.
Was tun?
Die Neugierde war geblieben, und so drückte sie endlich die Klinke nach unten und war leicht überrascht, dass sich die Tür öffnen ließ. Sogar lautlos. Aber sie traute sich nicht, sie ganz aufzuziehen. Ein Spalt musste erst mal reichen.
Sie nahm einen Geruch wahr. Glenda war nicht in der Lage, ihn zu identifizieren. Er war ihr völlig unbekannt. Er kam ihr stickig vor und legte sich auf ihre Atemwege.
Der Raum hinter der Tür war voller Licht. Sie sah alles genau und merkte jetzt, dass nur die Farbe grün vorherrschte. Sie stammte nicht von einer Leuchte, es lag auch an den grünen Fliesen, mit denen die Wände bedeckt waren.
Sie schob die Tür weiter auf. Und dann konnte sie nur noch staunen.
Glenda glaubte, in ein kleines Schwimmbad oder übergroßes Badezimmer zu schauen. Sie sah zwei breite Fliesenstufen vor sich, und dahinter befand sich das Becken.
In ihm schwappte eine Flüssigkeit, von der dieser für sie so fremde Geruch ausging und der ihr fast den Atem raubte. Glenda war sofort klar, dass in diesem Becken kein grünes Wasser schwappte. Das wäre dünner gewesen. Der Inhalt sah aus wie eine grüne Schleimmasse, vor der man sich einfach ekeln musste.
Glenda war auf der obersten der beiden Stufen stehen geblieben. Bevor sie einen weiteren Fuß in den Raum setzte, wollte sie ihn erst mit Blicken absuchen.
Ihr fiel eine zweite Tür an der anderen Seite auf. Auch unter der Decke klebten Kacheln. In der Mitte hing eine Lampe in Form einer Sonne, die auch zu den Seiten hin ihren Schein verbreitete.
Sie senkte den Blick und schaute sich die Flüssigkeit im Bassin genauer an. Es war für sie eine widerliche Füllung. Obwohl sie nicht genau Bescheid wusste, stand für sie fest, dass dieses Zeug unmittelbar mit dem Hypnotiseur Saladin zu tun hatte.
Er war nicht da.
Doch sie kannte ihn. Vielleicht hockte er außerhalb des Raums und beobachtete sie heimlich wie ein Spanner.
Sie trat einen Schritt nach vorn und hielt auf der unteren der beiden Stufen an.
Erneut der Blick nach vorn. Sie konnte ihn einfach nicht von dieser Masse lösen, denn sie war sicher, dass sie in einem unmittelbaren Zusammenhang mit ihrem Dasein stand.
Etwas Dunkles fiel ihr in der Masse auf.
Glenda zwinkerte. Sie wusste nicht, was in dem Bassin lag, und sie fand auch nicht heraus, ob der Gegenstand auf dem Grund lag oder einfach nur in der Masse schwamm.
Jedenfalls war er da.
Um besser sehen zu können, musste sie bis an den Rand des Bassins heran. Dabei merkte sie, dass der fremde Geruch intensiver wurde. Noch immer fand sie nicht heraus, um was es sich dabei handelte. Es konnte eine schwache Säure sein.
Sie strich über ihre Augen und versuchte, sich auf das Ding in der trägen Messe zu konzentrieren. Es war ein länglicher Gegenstand, der sich im Bassin befand. Mehr auch nicht, aber Glenda fand etwas heraus, was ihr Herz
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