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1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiederholte der Sender den kurzen Text des Rufes und strahlte ihn scharfgebündelt in jenen 80 Lichtjahre entfernten Raumsektor, in dem man die beiden Kreuzer vermutete.
    Eine Stunde verging, ohne daß eine Antwort kam. An Bord der MERIBAN hatte man selbstverständlich registriert, daß die RIUNAN Suchrufe absetzte. Durbar von Taxon meldete sich bei Haemon. „Ich verstehe deine Besorgnis, Hochedler, und habe dir einen Vorschlag zu machen."
    „Sprich!" forderte Haemon den jungen Kommandanten auf. „Gibt mir einen der beiden verbleibenden Kreuzer", bat Durbar. „Der letzte mag zum Schutz der RIUNAN zurückbleiben. Ich fliege den Raumsektor an, in dem die TETRAAM und die TARKONIS sich aufhalten müssen. Die Entfernung ist gering. Binnen weniger Minuten ..."
    Haemon von Tereomin hob gebieterisch die rechte Hand. Durbar von Taxon schwieg sofort. An Bord der RIUNAN hatte ein weiterer Hyperempfänger angesprochen. Rauschende, knatternde Geräusche waren zu hören. Haemons Blick glitt über die Anzeigetafel. Er vergewisserte sich, daß die eingehende Sendung auch auf der MERIBAN empfangen wurde. In das Rauschen und Knattern mischte sich eine Stimme: „... Übermacht ... TETRAAM verloren ... leck ... Triebwerke ... schossen ... Notlandung ... vierten Planeten ... lebe Arkons Ruhm ... Barishon ..." Die Sendung endete abrupt. „Barishon! Hörst du mich?" schrie Haemon von Tereomin.
    Er wußte, daß auch die vielfach überlichtschnellen Hyperwellen ein paar Sekunden brauchen würden, um den achtzig Lichtjahre entfernten Raumsektor zu erreichen. Er wartete. Er wiederholte seinen Ruf.
    Aus dem Empfänger drang monotones Rauschen. Die Verbindung bestand nicht mehr. Haemon ließ den Kopf sinken.
    Nur für die Dauer eines Atemzugs. Dann war die Schwäche überwunden. Er sah auf. Durbar von Taxon wartete auf seine Anweisungen. „Du hast es gehört?" fragte Haemon.
    Durbar machte schweigend das Zeichen der Bejahung. „Du machst dich sofort mit den drei Kreuzern auf den Weg", ordnete Haemon an. „Deine Aufgabe ist, in Erfahrung zu bringen, was aus der TARKONIS und der TETRAAM geworden ist. Wir haben es offensichtlich mit überlegenen Kräften eines unbekannten Gegners zu tun. Auf keinen Fall wirst du dich von den Fremden in eine Auseinandersetzung verwickeln lassen. Wenn du angegriffen wirst, ziehst du dich sofort zurück. Ich bin auf Informationen aus, nicht auf militärischen Ruhm." Niedergeschlagen und mit dumpfer Stimme fügte er hinzu: „Der in dieser Situation ohnehin nicht zu gewinnen wäre."
    „Ich habe verstanden, Hochedler", antwortete Durbar von Taxon. „Wenn du mir gestattest, möchte ich Bedenken äußern."
    Haemon sah ihn auffordernd an. „Wenn ich mit drei Kreuzern von hier aufbräche", sagte Durbar, „ließe ich die RIUNAN und die Mannschaften, die auf Haemon eins/sechs stationiert sind, schutzlos zurück. Da ich, deinem Befehl entsprechend, nur ein Erkundungsunternehmen fliege, käme ich mit der MERIBAN allein aus und könnte die andern beiden Kreuzer hier ..."
    Haemon von Tereomin schnitt ihm mit einer knappen Handbewegung das Wort ab. „Du nimmst alle drei Kreuzer", entschied er. „Du wirst nur wenige Stunden unterwegs sein.
    Solange kann die RIUNAN sich halten. Hier ist nur ein einziges fremdes Raumschiff aufgetaucht. Dort, von wo aus Barishon von Amharu uns anfunkte, scheint es eine nennenswerte Konzentration feindlicher Kräfte zu geben.
    Ich möchte, daß du sicher bist."
    „Ich verstehe und gehorche, Hochedler", sagte Durbar von Taxon.
    Die Verbindung wurde abgeschaltet. Wenige Minuten später waren die drei Kreuzer unterwegs.
    Zalim von Jandhars nicht zu dämpfende Begeisterung machte Haemon zu schaffen. Seine Gedanken waren woanders. Er sah eine drohende Gefahr für sein Projekt entstehen. Der Cheftechniker dagegen interessierte sich nur für die Dinge, die er an seinen Instrumenten ablesen konnte, und was er da las, versetzte ihn in den Zustand fortgeschrittener Euphorie. „Du wirst vor der Geschichte als der größte Planer des Universums dastehen!" jubelte er Haemon zu. „Ein so gigantisches Unternehmen mit so verschwindend geringen Schwierigkeiten abzuwickeln, dazu bedarf es einer genialen Planung. Und das Genie bist ..."
    Haemon von Tereomin war gelegentlicher Schmeichelei nicht abhold. Sein Stand brachte das mit sich. Aber als der Hyperempfänger ansprach, schaltete er Zalim von Jandhar einfach ab. Der Techniker hatte sich derart in seine Lobrede hineingesteigert, daß ihm der Mangel an

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