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1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre

Titel: 1555 - Zu Arkons Ruhm und Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen.
    Durbar von Taxon wußte, daß er jetzt nicht mehr zögern durfte. Er stellte eine Funkverbindung mit den anderen beiden Kreuzern her. „Wenn wir dort unten noch etwas retten wollen, müssen wir uns beeilen", erklärte er. „Die MERIBAN und die ..."
    Weiter kam er nicht. Das gellende Geschrei der Alarmsirenen übertönte seine Worte. Ein Bildschirm flackerte auf. Durbar las die Meldung: „23 fremde Raumschiffe soeben aufgetaucht. Entfernung gegenwärtig 16 Lichtsekunden. Der Verband hat Kurs auf Haemon."
    Durbar von Taxon hieb mit der flachen Hand auf den Schalter, der die Sirenen zum Verstummen brachte. Laut hallte sein Befehl: „Sofortiger Rückzug! Kurs Arkon! Höchstbeschleunigung!"
    Die Strahltriebwerke leuchteten auf. Die Andruckabsorber beschwerten sich mit dumpfem Grollen über die schwere Last, die ihnen plötzlich zugemutet wurde. Die MERIBAN schoß wie von der Sehne geschnellt in den interplanetarischen Raum hinaus. Erleichtert sah Durbar, daß die Orterreflexe der fremden Raumschiffe hinter den fliehenden Kreuzern zurückblieben. Der Gegner hatte sich noch nicht orientiert. Bis er begriff, was hier vorging, waren die MERIBAN und ihre beiden Begleitschiffe in Sicherheit.
    So endete das Unternehmen Tiga Ranton, das Dreisterneprojekt. Durbar von Taxon war nicht stolz darauf, daß er zum Schluß die Flucht hatte ergreifen müssen. Aber gegen einen Verband von 23 gegnerischen Raumschiffen, die womöglich alle so ausgezeichnet bewaffnet waren wie das Fahrzeug, das die MERIBAN angegriffen hatte, hatten die drei arkonidischen Kreuzer keine Chance. Durbar hatte getan, was von jedem verantwortungsbewußten Kommandanten erwartet wurde. Er hatte Leben und Sicherheit der Mannschaften, für die er verantwortlich war, höher eingestuft als den militärischen Ruhm, der - vielleicht! - in einer Schlacht mit einem weit überlegenen Gegner hätte eingeheimst werden können.
    Die drei Kreuzer führten eine Langstreckentransition durch und materialisierten unmittelbar vor den Grenzen des arkonidischen Kugelsternhaufens zu einem letzten Orientierungsmanöver. Bei dieser Gelegenheit meldete sich die Bordpositronik der MERIBAN und ließ Durbar von Taxon wissen, daß sie wichtige Informationen gespeichert hatte, die ihr von Haemon von Tereomin übertragen worden waren, kurz bevor die RIUNAN den entscheidenden Treffer erhalten hatte.
    Per Edikt der Hoheit des Imperators, ausgegeben am
     
    15.
     
    Tag des
     
    3.
     
    Monats, im
     
    2.
     
    Jahr der Regierung des Höchstedlen Reomir: Das Projekt Tiga Ranton, der Öffentlichkeit durch frühere Ankündigungen bekannt, hat ein unrühmliches Ende gefunden. Sein Name wird künftighin in Äußerungen des Hofes oder amtlicher Stellen nicht mehr erwähnt werden.
    Als namenlos gilt ebenfalls der Leiter des Projekts, bisher Haemon von Tereomin genannt. Der Namenlose hat durch sein Verhalten bewirkt, daß
     
    1.
     
    ein Vorhaben, das eigentlich dem Großen Imperium zu höherem Ruhm und Ansehen hätte gereichen sollen, sich in ein Schandmal auf der Ehre Arkons verwandelt hat;
     
    2.
     
    ein Himmelskörper, der sich durchaus für die Besiedlung durch Wesen arkonidischer Art geeignet hätte, von einer planetarischen Katastrophe heimgesucht wurde, die eine Kolonisierung unmöglich macht.
    Der Namenlose hat im Verlauf des von ihm selbst konzipierten Unternehmens den Tod gefunden.
    Aber der Tod rettet ihn nicht vor der Ehrlosigkeit. Er wird hiermit seines Ranges als General der Weltraumtruppe des Großen Imperiums entkleidet, und sein Name soll nirgendwo und zu keiner Zeit mehr genannt werden.
    Der Schaden, den der Namenlose auf dem kolonisierbaren Planeten angerichtet hat, ist dergestalt, daß durch den Absturz eines Mondes die Planetenachse um 29 Grad zur Ebene der Umlaufbahn geneigt wurde. Überschwemmungen, Vulkanismus, tektonische Beben stärksten Ausmaßes sind die unvermeidlichen Folgen des verantwortungslosen Verhaltens des Namenlosen
     
    6.
     
    Lange nachdem der Holokubus erloschen war, in dem er zuletzt den Text des imperialen Edikts gelesen hatte, saß Atlan reglos in seinem Sessel. Die Darstellung, die von Theta für ihn aufbereitet worden war, hatte ihn erschüttert. Aus der Familienchronik derer von Tereomin ergaben sich völlig neue Ausblicke auf die Entwicklung der galaktischen Völker. Wer waren die Fremden, die Haemon von Tereomin, dem nachmaligen Namenlosen, drüben auf der Eastside ins Gehege gekommen waren?
    Atlan wußte es, und eben diese Einsicht hatte

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