1557 - Die Bionten von Drumbar
Angriff.
Die Monkin in ihren Schutzanzügen feuerten Warnschüsse ab.
Niemand wich beiseite, die Front der Bionten stand. „Keiner wehrt sich", schrie Faragit. Sinnlos – in diesem Lärm verlorene Worte. .
Pabradoor persönlich landete mit zehn Leuten direkt vor ihm.
Natürlich hätten sie direkt den Türbereich anfliegen können, aber der General legte es darauf an, ihren Widerstand zu brechen. Sie begannen, schmerzhafte Schläge auszuteilen. Die ersten Bionten gingen zu Boden, doch bei dieser Masse fiel ihr Fehlen wenig ins Gewicht.
Wie seltsam, dachte der Vorsteher.
Faragit steckte schwere Schläge ein. Mic und Garvas ließen ihn bald fallen, und er war am Boden den Stiefeln der Monkin wehrlos ausgesetzt. Nikki Frickel verhielt sich in einiger Entfernung ruhig.
Doch die Kommandantin und Nuurim dak Alban blieben inmitten des Chaos zum Glück weitgehend unbehelligt. Für die beiden hätte er seine Hände nicht ins Feuer legen mögen. Zumindest die Kommandantin steckte keine Schläge ein. Sie war eine Kämpfernatur, durch und durch.
Pabradoor und seine Leute verschwanden in den Reihen der Monkin. „Komm hoch, Vorsteher!"
Garvas und Nikki Frickel hoben ihn mit Mühe hoch. Faragit spürte kaum noch seine Hände; jemand hatte mit Absicht daraufgetreten, und er hätte schwören mögen, daß der Schuldige Pabradoor hieß. In seinen Augen standen Tränen des Schmerzes. „Wie sieht es aus?" fragte er.
Statt einer Antwort wuchtete Garvas die hundertachtzig Kilo des Vorstehers ächzend auf seine Schultern hoch. Aus drei Meter Höhe erkannte Faragit, daß die Monkin überall im Getümmel isoliert waren. Sie stießen nicht auf gewalttätigen Widerstand, doch ebensowenig kamen sie der Tür in großen Schritten näher. Überall war Blut, überall stöhnten mißhandelte Bionten. Aber sie hielten aus.
Faragit wußte, daß er übel zugerichtet war. Wenn sie ihn sahen, winkten manche – bis wieder einer der Monkin in ihre Nähe kam.
Zum Glück benutzten Pabradoors Soldaten ihre Waffen nur als Schlagwerkzeuge, sonst hätte es ein Massaker gegeben. Irgendwo tauchte zwischendurch kurz Wstavec auf. Faragit freute sich, den Zwerg am Leben zu sehen. „Beende das!" schrie die Kommandantin der TABATINGA auf ihn ein. „Nein!" gab er zurück. „Dann sieh dir Nuurim an, verdammter Dickschädel!"
Mit einemmal tödlich erschrocken drehte sich Faragit um und sah die Frau. Nuurim dak Albans Schädel war blutüberströmt, einer der Arme vielleicht gebrochen. Aber nein; die Biontin trug ja ihren SERUN. Der Arm war mit Sicherheit heil, die Kopfwunde allerdings sah bös aus. Er wünschte sich, sie hätte ihren Helm geschlossen gehabt.
In ihrem Gesicht stand ein Ausdruck grenzenloser Verwunderung, den er sich nicht erklären konnte. „Reiner Zufall", brachte sie mit halb erstickter Stimme hervor. „Ich wurde eingequetscht... zwischen den Ertrusern. Dann hat mich irgend etwas getroffen."
„Bring sie hier weg!" forderte der Vorsteher von Nikki Frickel. „In Sicherheit! Sie ist verletzt!"
„Nein! Wir bleiben hier, bis du zur Vernunft kommst!"
Faragit preßte bitter die Lippen zusammen. Er verfolgte mit schmerzenden, anschwellenden Händen den Fortgang der Schlacht Bis irgendwann General Pabradoor mit dem Schutzanzug aufstieg und für seine Leute einen Signalschuß abfeuerte.
Nun lösten sich alle Monkin aus dem Getümmel. Ein paar hatten inzwischen in Türnähe etwas freien Raum geschaffen, doch war der Widerstand der Bionten ungebrochen.
Mindestens zweihundert Personen sammelten sich um den General. „Faragit!" brüllte Pabradoor mit hochrotem Kopf. Seine Stimme durchdrang mühelos den Lärm und das Stöhnen der Verwundeten.
Der Vorsteher dirigierte seine Träger nach vorne. „Hier bin ich."
„Nun höre gut zu, Wasserkopf. Dieses Spielchen wird mir zu mühsam! Ich spreche eine letzte Warnung aus: Wenn du und deine Leute den Weg nicht freigebt, dann sprechen die Waffen."
Faragit antwortete nicht.
Pabradoor hob seine Strahler. Zitternd vor Angst sah der Vorsteher in die Mündung. Dennoch wich er nicht beiseite, und er machte keine Anstalten, seine Bionten fortzuschicken. Das konnte Pabradoor nicht tun. Sie alle stammten aus den Labors der Gentechniker. Sie hatten so viel gemeinsam, auch wenn ihr Weg sich längst getrennt hatte.
In dieser Sekunde schoß der General.
Faragit sah den Blitz. Doch die Glutbahn strich nahe an ihm vorbei, so daß er selbst am Leben blieb.
Plötzlich wurde die Hand schlaff, die ihn von
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