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1557 - Die Bionten von Drumbar

Titel: 1557 - Die Bionten von Drumbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Hütten zurück. Pabradoors Flaggschiff verdunkelte jetzt die Sonne, aber er war froh, wenn im Schatten sein Schweiß trocknen konnte. „Hallo, Vorsteher!" rief Nikki Frickel schon von weitem.
    Nuurim dak Alban winkte dazu, und sein Herz fing heftig zu klopfen an.
    Dann erst nahm er sich Zeit, die Fremden genau zu betrachten. Sie waren absolut menschenähnlich, mit Sicherheit keine Bionten. Wäre nicht der dichte Haarwuchs am ganzen Schädel gewesen, sie hätten problemlos als Terraner durchgehen können. Die Blicke der Fremden waren klar und offen. In ihrer Haltung stand nicht das geringste Zeichen von Scheu zu lesen. „Hast du diese Rasse je gesehen, Wstavec?"
    „Nein. Nie." Das starre, bleiche Knochengesicht des Zwerges zeigte keine Regung.
    Die beiden Frauen von der TABATINGA standen zehn Meter abseits von den Fremden. Mit einem Blick erkannte Faragit, daß weder Nikki Frickel noch Nuurim dak Alban auf die beiden gut zu sprechen waren. Andererseits herrschte auch keine Feindschaft – eine Situation, die er nicht zu deuten wußte. „Hallo, Faragit", meinte Nikki Frickel. Mit einem Arm deutete sie auf die Fremden. „Das sind unsere beiden Gäste. Die Monkin waren nach einigen Verhandlungen bereit, sie durchzulassen. Weiß der Himmel, wie sie das wieder geschafft haben."
    Faragit spürte, daß ein bißchen Leben in seine Füße zurückkehrte.
    Mit Hilfe der beiden Ertruser schleppte er sich bis zur Kommandantin. „Deine Worte hören sich sonderbar an. Erzähle mir etwas über die beiden."
    „Das sind die sogenannten Friedensstifter. Sie sind Linguiden. Die neue Herrenrasse der Milchstraße, so hört man. Sieh sie dir am besten selbst an."
    Er wollte zu weiteren Fragen ansetzen – sah jedoch, daß Nikki Frickel ebensowenig wie Nuurim zu Antworten bereit War. Also dirigierte er Mic und den anderen Ertruser in Richtung der Linguiden.
    Die Fremden schauten unverhohlen interessiert. Die erste, offenbar weibliche Person, trug ein weites Oberteil aus sehr weichem, glänzendem Stoff. Ihre Haare waren feuerrot und in Form von stilisierten Sonnenstrahlen frisiert. Dazu bildeten die grünen Augen einen auffälligen Kontrast. Person Nummer Zwei war ein Mann; zehn Zentimeter größer als die Frau und ganz in Purpur gekleidet.
    Auch seine eisengraue Haartracht war kunstvoll frisiert, allerdings mehr wie eine nach oben züngelnde Flammenwand. „Ich bin Vorsteher Faragit", sagte er.
    Die Frau war die erste, die sprach: „Mein Name ist Dorina Vaccer. Wir werden euch helfen.
    Hoffentlich, ohne daß es unter den Bionten von Drumbar Opfer gibt."
    „Und die Monkin?" fragte er zaghaft. „Wollt ihr sie töten?"
    „Nein. Der Wert jedes Lebewesens ist derselbe. Wurden wir die Monkin umbringen, könnten wir dasselbe mit uns tun. Es gibt immer einen anderen Weg. Einen Weg ohne Gewalt."
    In ihren Worten war etwas, das ihn innerlich elektrisierte. Nie zuvor in seinem Leben hatte eine Persönlichkeit auf Anhieb einen solchen Eindruck auf Faragit gemacht. Ganz anders als Ruuba und Nuurim dak Alban, ganz anders als alles andere zuvor.
    Dorina Vaccer hatte mit fast flüsternder, kehliger Stimme gesprochen. Er glaubte ihr jedes Wort. Diese Linguidin wußte, was sie sagte. Er hatte absolutes Vertrauen zu ihr.
    Die neue Herrenrasse der Milchstraße, so hört man...
    Nikki Frickels Worte schienen ihm mit einemmal blasphemisch, neidvoll und ungerecht. Zumindest Dorina Vaccer war keine Herrin.
    Sie war ein Freund. „Wir brauchen in der Tat Hilfe", brachte er hervor. „Aber wie wollt ihr das anstellen? Ihr seid nur zwei, nicht wahr?"
    „Das ist richtig", sagte der Mann. „Übrigens, mein Name ist Aramus Shaenor. Du kannst dich darauf verlassen, Vorsteher Faragit, daß zwei Friedensstifter der Linguiden dem Problem gewachsen sind. Wir werden hier warten, bis der Anführer der Monkin mit uns spricht."
    Als ob damit die ganze Arbeit getan wäre, wunderte sich der Biont.
    Gleichzeitig jedoch war er fest davon überzeugt, daß es anderer Mittel wirklich nicht bedurfte. Denn in Aramus Shaenors Worten hatte dieselbe Überzeugungskraft gesteckt wie in denen der Friedensstifterin Dorina Vaccer. Ganz anders der Vortrag: gutgelaunt, ausdrucksvoll, charismatisch. Aber Faragit spürte etwas, was hinter den Worten steckte, und dieses fremde Element hatten die beiden Linguiden gemein.
    Drei Stunden dauerte es, bis sich General Pabradoor tatsächlich sehen ließ. Dorina Vaccer, Aramus Shaenor, die beiden Frauen von der TABATINGA, Faragit und seine

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