Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

1557 - Die Blutbraut aus Atlantis

Titel: 1557 - Die Blutbraut aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Zeit dabei.
    Es tat ihr wahnsinnig gut, den warmen Lebenssaft in ihre Kehle fließen zu spüren.
    Das war wie eine neue Geburt, wie ein Erheben aus den tiefen Schatten einer finsteren Höhle, und sie konnte kaum genug bekommen.
    Sie saugte den Mann bis zum letzten Tropfen leer. Erst dann ließ sie ihn los.
    Der Körper rollte über ihre Oberschenkel und blieb vor ihren Knien am Boden liegen.
    Das war geschafft!
    Justine fühlte sich erst mal satt. Letzte Tropfen leckte sie von ihren Mundwinkeln und schaute dann endlich wieder in den Himmel, um nach ihrer Feindin Ausschau zu halten.
    Isana war nicht zu sehen. Sie hatte sich zurückgezogen, und Justine glaubte nicht daran, dass sie beim Trank beobachtet worden war.
    Es war bisher gut für sie verlaufen, wobei noch eine letzte Aufgabe vor ihr lag.
    Eine normale Vampirin hätte den Fahrer laufen lassen. Er wäre als Vampir erwacht, er wäre auf die Suche nach Blut gegangen und hätte so eine Kettenreaktion ausgelöst.
    Das wollte Justine auf jeden Fall vermeiden.
    Sie musste die Anzahl der blutgierigen Geschöpfe in Grenzen halten, und deshalb tat sie etwas, was ein normaler Vampir niemals getan hätte.
    Aus ihrer Kleidung holte sie etwas hervor. Es war ein Gegenstand, der sehr flach sein musste, um unter ihrem eng anliegenden Lederdress Platz zu finden.
    Flach, aber auch spitz! Das war am wichtigsten.
    Der Fahrer lag auf dem Rücken. Er präsentierte Justine seine Brust und damit auch die Stelle, in die sie den spitzen Gegenstand aus gehärtetem Edelmetall hineinrammen musste.
    Ein genaues Abschätzen, dann der zielsichere Stoß.
    Der lange spitze Nagel drang rief in den Körper hinein und traf das Herz.
    Für einen winzigen Moment bäumte sich der Körper auf.
    Danach brach er wieder zusammen und blieb bewegungslos liegen. Der endgültige Tod hatte ihn vor einem grauenvollen Dasein bewahrt.
    Justine Cavallo steckte die Waffe wieder weg und stand auf.
    Es war in ihren Augen alles in Ordnung. Sie konnte weitermachen, und sie fühlte sich durch das Blut gestärkt.
    Ihr Weg würde sie zurück in den Ort führen. Aber sie musste ihn nicht zu Fuß gehen, denn sie hatte das Motorrad, das sie ein Stück entfernt an der Felswand zurückgelassen hatte.
    Und sie freute sich auf eine weitere Begegnung mit der Blutbraut aus Atlantis…
    ***
    War jemand da?
    Oder wollte man nicht öffnen?
    Ich hatte zweimal geklingelt und wartete darauf, dass ich eingelassen wurde.
    In meiner näheren Umgebung war alles normal. Es gab nichts, was Anlass zur Besorgnis gegeben hätte.
    Trotzdem gelang es mir nicht, ein ungutes Gefühl zu unterdrücken.
    Plötzlich zog jemand von innen die Tür auf und überraschte mich mit seinem Erscheinen.
    Es war eine junge Frau, die vor mir stand, und sicherlich keine Griechin, darauf deuteten die roten Haare hin, die ich eher bei Frauen aus Irland erlebt hatte.
    »Ja?«
    Ich lächelte. »Pardon, wenn ich störe, aber…«
    »Sie sind kein Grieche.«
    »Das ist richtig. Sie aber sind…«
    »Ich bin Irin.«
    »Das dachte ich mir fast. Mein Name ist John Sinclair. Ich komme aus London und…«
    »Wir haben Sie bereits erwartet.«
    »Das ist…«
    Wieder konnte ich nicht ausreden.
    »Dieser kleine Mann im Mantel und der grünlichen Haut hat von Ihnen berichtet. Allerdings nicht mir, sondern meinem Freund.«
    »Ist er hier?«, fragte ich.
    »Ja. Kosta wartet im Wohnzimmer.«
    Jetzt konnte sie plötzlich lächeln.
    »Kommen Sie bitte mit. Es wird ihn bestimmt beruhigen, dass dieser seltsame Mensch die Wahrheit gesagt hat.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Es war ein schmales Haus, in das ich eintrat. Nicht nur außen waren die Wände hell, auch innen waren sie weiß gestrichen.
    Im Eingangsbereich fiel mir ein schwarzer Kohleofen auf, den ich mit einem überraschten Blick bedachte, was der Frau nicht entgangen war.
    »Ja, auch hier wird es manchmal bitter kalt. Erst vor Kurzem haben wir viel Schnee gehabt. Da tat es gut, sich an einem Ofen wärmen zu können.« Sie schüttelte den Kopf. »Pardon, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich heiße Rebecca West.«
    »Dann darf ich Rebecca sagen?«
    »Gern.«
    »Ich bin John.«
    Ihr Freund wartete im Wohnzimmer. Er saß zwar in einem Sessel, jedoch in einer angespannten Haltung, als wollte er jeden Moment aufstehen und wegrennen.
    Als er mich sah, entspannte er sich ein wenig. Er konnte sogar lächeln und sagte:
    »Dann sind Sie dieser John Sinclair?«
    »Ja.«
    »Ich bin Kosta Gavos und freue mich, dass der seltsame Besucher

Weitere Kostenlose Bücher