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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tipp bekommen und ist auch ganz zufrieden gewesen.«
    »Und was hat Sheila dazu gesagt?«
    »Muss denn die Mutter alles wissen? Auch wir Männer müssen unsere Geheimnisse haben.« Bill wechselte das Thema. »Schau mal nach links rüber. Da müsste er gleich kommen.«
    »Es regnet und es ist fast dunkel.«
    »Es führt ein Weg dorthin.«
    Bill fuhr bereits langsamer.
    Ein Hinweisschild gab es nicht. Deshalb musste man sich schon auskennen, um die Abzweigung zu finden, und das war für den Reporter kein Problem.
    Er grinste, als er in den schmalen Weg einbog und meinte: »Jetzt stehen hier die Büsche noch dichter.«
    Mir lag schon eine bissige Bemerkung auf der Zunge, als ich etwas bemerkte, das mich irritierte. Es war ein kurzer blauer Schein, den ich schräg vor mir auf der linken Seite sah. Er schwebte über den Büschen, aber er schien nicht von einem Scheinwerfer zu stammen. Dafür war er nicht gebündelt genug.
    »Siehst du das Licht, Bill?«
    »Welches?«
    Das war in diesem Fall eine gute Frage, denn als ich es Bill erklären wollte, war es schon wieder verschwunden.
    »Jetzt ist es wieder weg.«
    »War es vielleicht ein UFO?«
    »Klar.« Ich lachte. »Ein UFO mit einer Besatzung an Bord, die den Bumsplatz hier besucht hat.«
    Ich machte mir keine Gedanken mehr über das Licht. Eine Quelle war möglicherweise auf dem Parkplatz zu finden, denn wir sahen, dass der Weg dort endete, wo ich das blaue Licht gesehen hatte.
    Es lag wirklich ein geschütztes Areal vor uns, das von der Straße nicht einsehbar war. Dieser freie Platz mitten im Gelände war zudem groß genug, dass zahlreichen Fahrzeuge drauf parken konnten. Die Insassen konnten in aller Ruhe ihren Bedürfnissen nachgehen, ohne von anderen Menschen gestört zu werden.
    Im Moment standen hier nur zwei Wagen. Ein Wohnmobil und ein Kleinwagen. Sie standen nicht nebeneinander, sondern recht weit voneinander entfernt.
    Bill fuhr langsam. Auf seinem Gesicht lag dabei ein Strahlen der Erinnerung.
    »Es hat sich nichts verändert, John. Das ist alles noch so wie früher. Glaub mir.«
    »He, du hast ja ein tolles Gedächtnis. Muss wohl eine tolle Zeit gewesen sein.«
    »Darauf kannst du dich verlassen. Aber ich will ehrlich sein. Ich weiß es von Johnny.«
    »Der Apfel fällt eben nicht weit vom Birnbaum.«
    »Du sagst es.«
    Bill bremste direkt vor noch fast winterlich kahlen Büschen, die über unseren Porsche hinwegragten. Er löschte das Licht und löste die Hände vom Lenkrad.
    »Eigentlich«, sagte ich, »hättest du auch auf dem Weg anhalten und telefonieren können.«
    »Stimmt.«
    »Und du bist hergefahren, um mir einen Ort zu zeigen, wo du es damals getrieben hast.«
    »Was willst du?« Bill hob die Arme an. »Ein wenig Nostalgie tut gut. Wir sind in einem Alter, da kann man schon manchmal wehmütig zurückblicken, wenn ich daran denke, was wir alles erlebt haben.«
    »Das stimmt.«
    »Bitte, und jetzt…«
    »Solltest du telefonieren und nicht mehr von den alten Zeiten schwärmen.«
    »Sei doch nicht immer so nüchtern«, beschwerte sich der Reporter, holte aber sein Handy hervor.
    Ich tat nichts. Abgesehen davon, dass ich den Regentropfen zuschaute, die auf der Motorhaube zerplatzten.
    Während Bill sprach, hatte ich Zeit, mich umzusehen. Ich blickte dabei auch in den Außenspiegel und sah darin die beiden abgestellten Fahrzeuge. Es kam keiner, um einzusteigen, und es gab auch keinen, der den Motor anließ.
    Von dem blauen Licht war nichts mehr zu sehen. Ob das Innere des Wohnmobils erhellt war, ließ sich nicht feststellen, denn die Fenster waren verdunkelt.
    »Das war eben Pech«, sagte Bill. »Und da haben wir uns gedacht, dass wir bei uns noch einen kleinen Schluck trinken und von deinen Naschereien probieren.«
    Sheilas Antwort hörte ich nicht. Ihre Stimme schon. Was sie sagte, behielt Bill für sich. Außerdem hatte ich andere Sorgen, denn mir war die huschende Bewegung aufgefallen. Es war alles blitzschnell gegangen und in der grauen regnerischen Dämmerung auch nicht genau nachzuvollziehen, aber ich hatte etwas gesehen. Als wäre jemand quer über den Platz gehuscht und dann verschwunden.
    Täuschung oder nicht?
    »Okay, John. Sheila freut sich darauf, dass wir…«
    Ich unterbrach ihn.
    »Warte mal.«
    »Was ist denn?«
    »Kann ich dir nicht genau sagen, aber ich habe das Gefühl, etwas gesehen zu haben.«
    »Was denn?«
    Die Antwort erhielten wir von außen.
    Wir hörten den Motor eines Autos, und plötzlich setzte sich der Kleinwagen in

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