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1559 - Kleine böse Nathalie

1559 - Kleine böse Nathalie

Titel: 1559 - Kleine böse Nathalie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seine drei Freunde waren nach der Vorstellung noch in einen Pub gegangen, um etwas zu trinken.
    Nach zwei Bier war für den jungen Conolly Schluss gewesen, denn er musste noch mit dem Fahrrad nach Hause und hatte keine Lust darauf, Schlangenlinien zu fahren.
    Es war eine Nacht, in der man am besten im Haus blieb. Kühl und nass, obwohl der Regen aufgehört hatte und jetzt mehr Dunstschwaden über die Straßen trieben. Dass Johnny einige Kilometer zu fahren hatte, machte ihm nichts aus, denn er empfand die Luft trotzdem als angenehm frisch.
    Er fuhr sehr schnell, und der Fahrtwind hatte dafür gesorgt, dass sein Kopf frei wurde. Allerdings war er auch froh, nach Hause zu kommen, denn so dick war er nicht angezogen, und der kalte Wind drang durch seine Kleidung.
    Allmählich bog er in ein ruhigeres Viertel ein. Hier wurde er nicht mehr von den Scheinwerfern der ihn überholenden Fahrzeuge erfasst. Verkehr gab es kaum mehr.
    Wie geschaffen für einen einsamen Biker. Zudem spürte er die Müdigkeit, die allmählich von ihm Besitz ergriff, und er war froh, als er in die Straße einbog, in der das Haus seiner Eltern stand.
    Sie war leer. Er hatte es auch nicht anders erwartet. Die Menschen, die hier lebten, stellten ihre Fahrzeuge in die Garagen, und deshalb wunderte er sich, dass er vor sich ein Fahrzeug sah, das am Straßenrand abgestellt war.
    Kein großes Auto. Klein, recht kompakt. Vielleicht sogar etwas buckelig.
    Da Johnny genügend Platz hatte, fuhr er auf der Straßenmitte. So näherte er sich auch dem Fahrzeug.
    Es war kein Misstrauen, das ihn überkam, eher eine gewisse Neugierde, die dafür sorgte, dass er langsamer wurde, als er in die Nähe des Autos kam. Es interessierte ihn, ob der Wagen hier nur abgestellt worden war oder noch jemand darin saß.
    Dass sich ein Liebespaar in diese nächtliche Einsamkeit zurückgezogen hatte, war auch möglich. Er wollte nur kurz durch die Scheiben schauen und dann weiterfahren.
    Johnny sah sich nicht als Spanner an, aber einsam parkende Fahrzeuge interessierten ihn schon. Besonders in dieser Straße.
    Er fuhr noch langsamer. Noch war nicht zu erkennen, ob jemand im Wagen saß.
    Erst als Johnny fast die Kühlerhaube erreicht hatte, sah er auf dem Fahrersitz den hellen Umriss. Dort hockte also jemand und wartete.
    Um diese Zeit?
    Sein Misstrauen verstärkte sich. Jeder halbwegs vernünftige Bewohner der Stadt war durch terroristische Anschläge gewarnt. Er musste die Augen offen halten, und so erging es auch Johnny.
    Er bremste.
    Beide Beine stellte er auf den Boden. Er warf einen Blick durch die Seitenscheibe, nachdem er sich gebückt hatte.
    Auch er war gesehen worden. Hinter dem von innen leicht beschlagenen Fenster bewegte sich die wartende Person. Sie rückte zur Seite, um näher an die Scheibe heranzukommen. Dann drehte sie sie sogar nach unten.
    Johnny schaute in das Gesicht einer jungen Frau. Einer sehr jungen. Zumindest hatte sie ein kindliches Gesicht, das von halblangen, schwarzen gescheitelten Haaren umrahmt wurde.
    »Hi«, sagte Johnny.
    Sie nickte.
    »Wartest du auf wen?«
    »Ich bin nur müde. Will mich etwas ausruhen.« Sie lächelte. »Ist sonst noch was?«
    »Nein, nein. Ich habe mich nur gewundert. Normalerweise stehen hier um diese Zeit keine Autos.«
    »Ich fahre auch gleich weiter.«
    Das glaubte Johnny sogar. Aber da war etwas anderes, was ihn störte. Da die Seitenscheibe nach unten gedreht worden war, gelang es ihm, einen Blick auf den Beifahrersitz zu werfen. Dort sah er etwas liegen, was ihn irritierte. Es sah fast rund aus, es war auch hell, und bei genauerem Hinsehen erkannte er die besondere Form.
    Er hatte für einen Moment das Gefühl, einen Herzstillstand zu erleiden, denn was er da sah, das war nicht nur kurios, sondern auch makaber.
    Die Unbekannte mit dem kindlichen Gesicht fuhr tatsächlich mit einem Totenschädel durch die Gegend.
    Johnny war völlig überrascht. Und dieses Gefühl konnte er nicht unter Kontrolle halten. Es spiegelte sich auf seinem Gesicht wider.
    Die Augen der Unbekannten verengten sich.
    »Sonst noch was?«, fragte sie mit leiser Stimme, und Johnny hatte den Eindruck, dass ein bösartiger Unterton darin mitschwang.
    Er schluckte. »Ich weiß nicht so recht. Aber bei dir auf dem Beifahrersitz, da…«
    »Fahr weiter!«
    »Okay, keine Panik. Nur…«
    »Hau ab!«
    Der Befehl war schrill und beinahe bösartig ausgesprochen worden. Deshalb war Johnny davon überzeugt, dass mit dieser Person etwas nicht stimmte, mochte sie

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