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156 - Die Rache der Schattenfrau

156 - Die Rache der Schattenfrau

Titel: 156 - Die Rache der Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie führte wahrscheinlich in die Kellerräume hinab.
    Leskien durchquerte die Halle. Es war ihm, als liefe ihm ein kalter Schauer den Rücken hinab, als er nach der Klinke der schmalen Tür faßte. Das beklemmende Gefühl dauerte jedoch nur Sekunden. Die Tür war nicht verschlossen. Er zog sie auf.
    Eine gebogene Steintreppe führte hinab. Die Stufen mußten uralt sein, denn sie waren von unzählbaren Schritten abgenutzt.
    Rechts von ihm war ein Lichtschalter. Eine Lampe, die in eine alte Fackel eingebaut war, leuchtete auf.
    Leskien ging die Treppe hinab und gelangte in ein Tonnengewölbe. Er durchsuchte mehrere Räume. Es gab einen riesigen Weinkeller und eine Art Verlies, in dem altertümliche Folterwerkzeuge herumstanden. Ludwig Wolf schien so etwas zu sammeln.
    Leskien sah sich die Quaderwände des Kellers genau an. Er wußte selbst nicht genau, was er suchte. Hatte er erwartet, hier unten die von Beatha Wolf verführten Mädchen zu finden?
    Enttäuscht wandte er sich der Steintreppe zu.
    Er hatte kein Geräusch vernommen, dennoch wußte er plötzlich, daß er nicht mehr allein im Keller war. Seine Rechte faßte nach der Walther-Pistole in der Jackentasche.
    Langsam drehte er sich um.
    Beatha Wolf stand fünf Schritte von ihm entfernt in der Tür, die ins Verlies führte. Ihre Schönheit blendete ihn. Die sanft geschwungenen Lippen glänzten feucht. Ihr schlanker Körper steckte in einem enganliegenden Kleid, das ihre atemberaubenden Formen hervorhob. Langes schwarzes Haar fiel ihr in Wellen auf die Schultern…
    Doch dann blickte er in ihre Augen. Sie waren kalt wie Eis. Er glaubte, kleine Flammen in den dunklen Pupillen aufleuchten zu sehen.
    „Was suchen Sie hier?" Ihre Stimme war weich und einschmeichelnd. Dennoch durchzuckte es Leskien heftig.
    „Ihr Mann hat mir erlaubt, mich im Haus umzusehen, Frau Wolf', erwiderte er heiser.
    Er hob den Kopf. Geräusche waren an seine Ohren gedrungen. Es hörte sich an wie das Kreischen von Frauenstimmen.
    Die Pupillen Beatha Wolfs loderten heftiger.
    Leskien spürte, wie eine geheimnisvolle Macht an ihm zerrte. Er dachte an das silberne Kruzifix, das er in der linken Jackentasche bei sich trug. Es kostete ihn ungeheure Mühe, die Hand in die Tasche zu stecken. Es schien, als hindere Beatha Wolfs Blick ihn daran.
    Im selben Moment, als er das kalte Metall des Kruzifix berührte, fiel der Zwang von ihm ab. Er holte das Kruzifix hervor und streckte es Beatha Wolf entgegen.
    Das schöne Gesicht der Frau verzerrte sich. Sie sprang zurück und stieß einen keuchenden Laut aus.
    Leskien war völlig überrascht. Niemals hätte er daran gedacht, daß der Anblick eines Kruzifixes eine solche Wirkung auf einen Dämon haben konnte. Er sah, daß Beatha Wolf die Tür zum Verlies zuschlagen wollte. Mit einem großen Satz jagte er hinter ihr her.
    Die Frau schrie und krümmte sich.
    Leskien nahm das Kruzifix in die rechte Hand und holte mit der linken das kleine Fläschchen mit Weihwasser hervor. Mit dem Daumen drückte er den Korken heraus.
    Beatha Wolf ging in die Knie. Ihre Stimme klang jetzt schrill und ging in ein Jammern über.
    Leskien spritzte ein paar Tropfen des Weihwassers auf sie.
    Die schlanke Gestalt Beatha Wolfs bäumte sich auf. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie schrie, als hätte ihr jemand ein Messer in den Leib gestoßen. Da, wo das Weihwasser ihr Kleid benetzt hatte, entstanden schwarze Flecke, die zu qualmen begannen.
    Gebannt starrte Leskien auf die Frau, die Höllenqualen zu erleiden schien. Er sah nicht, wie Beatha Wolfs linke Hand sich um den Griff eines Knüppels schloß.
    Mit einem gellenden Schrei riß die Frau den Knüppel herum, der die vorgestreckten Arme Leskiens traf. Das Fläschchen mit dem Weihwasser zerplatzte, und auch das silberne Kruzifix wurde ihm aus der Hand geprellt.
    Instinktiv wich er zur Tür zurück.
    Etwas begann wieder an ihm zu zerren und seine Glieder zu lähmen. Er spürte, daß die Kraft von Beatha Wolf ausging. Keuchend wich er zurück. Er dachte an seine Pistole und holte sie hervor. Es kostete ihn ungeheure Mühe, sie zu entsichern und den Finger an den Abzug zu legen.
    „Bleiben Sie stehen!" stieß er krächzend hervor.
    Beatha Wolf holte wieder aus. Leskien sprang zur Seite und drückte ab.
    Die Detonation des Schusses hallte überlaut durch das Tonnengewölbe. Leskien sah, wie die Kugel in den Leib der Frau schlug. Entsetzen packte ihn bei dem Gedanken, daß er sie töten könnte.
    Mit weit aufgerissenen Augen erkannte

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