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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nach vorn und sah die Mumie nicht mehr. Sie schien sich aufgelöst zu haben. Auch das grelle gelbgrüne Licht war nicht mehr vorhanden.
    Die Realität hatte ihn wieder. Er hörte die normalen Geräusche und schüttelte den Kopf, weil er zunächst nicht fassen konnte, was jetzt passierte.
    Stimmen drangen an seine Ohren. Als Suko den Kopf drehte, da fiel sein Blick in einen normalen Passagierraum. Kein Mensch saß mehr lethargisch auf seinem Platz, aber er wunderte sich darüber, warum er an dieser Stelle stand Und nicht auf seinem Platz saß.
    Eine nette Flugbegleiterin sprach ihn mit leiser Stimme an.
    »Kann ich Ihnen helfen, Sir?«
    »Bitte?«
    In ihrem Gesicht blieb das Lächeln. »Ich habe gefragt, ob ich Ihnen helfen kann.«
    »Nein, nein, es ist schon okay. Ich wollte mir nur ein wenig die Beine vertreten.«
    »Das ist verständlich.« Jetzt lächelte auch Suko, bedankte sich mit einem Nicken, drehte sich um und ging zu seinem Platz zurück, wo Shao ihn bereits erwartete und ihn verdutzt anschaute.
    »Was ist denn los gewesen?«
    »Bitte?«
    Suko setzte sich.
    »Nun ja, du bist gegangen, aber du hast nicht mit den Piloten gesprochen.«
    »Das stimmt.«
    »Und? Warum nicht?«
    »Warum hätte ich gesollt?«
    Shao schluckte. Das Verhalten und die Antworten ihres Freundes gefielen ihr nicht.
    Sie machte sich Vorwürfe, dass sie Suko nicht nachgegangen war. Sie hatte auch nicht genau gesehen, was da weiter vorn geschehen war, denn sie dachte an sich und daran, dass sie sich an die letzten Minuten nicht so richtig erinnern konnte, was sie Suko gegenüber aber nicht zugab.
    »Geht es dir wirklich gut?«
    »Ja, Shao, es ist ein toller Flug. Keine Turbulenzen, kein Absacker. Was will man mehr?«
    Ja, was wollte man mehr? Shao wusste es auch nicht, aber sie ging weiterhin davon aus, dass etwas geschehen sein musste. Nur konnte sie sich beim besten Willen nicht daran erinnern, etwas Außergewöhnliches gesehen zu haben.
    Sie fasste nach Sukos Hand und wunderte sich darüber, wie kühl die Haut war. Als wäre eine unnatürliche Kälte in seinen Körper eingedrungen.
    Sie fing an, nachzudenken. Es glich schon mehr einem verzweifelten Ringen um die normalen Gedankengänge, die zwar vorhanden waren, aber einen zeitlichen Riss aufwiesen. Was in den letzten Minuten geschehen war, das verschwamm in ihrer Erinnerung. Sosehr sich Shao auch bemühte, es wurde nichts damit, konkrete Dinge zurückzuholen. Ein Teil ihrer Erinnerung war spurlos verschwunden.
    Aber Suko hatte seinen Platz verlassen. Er war nach vorn gegangen. Dann hatte er ja, was hatte er eigentlich?
    Genau da hakte es bei Shao. Sie konnte nicht sagen, was geschehen war.
    Keine Einzelheiten. Ihr Kopf war leer. Normales Nachdenken half ihr nicht weiter, irgendwo war die Wand.
    Jetzt saß Suko wieder neben ihr. Und wenn sie zu den anderen Passagieren schaute, gab es bei ihnen auch nicht Unnormales mehr. Sie verhielten sich so, wie man es von den Menschen in einem Flieger gewohnt war. Da deutete nichts auf etwas Eigenartiges hin.
    Suko fragte mit leiser Stimme: »Sollte da denn etwas gewesen sein?«
    »Keine Ahnung. Jedenfalls bist du aufgestanden.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Mehr nicht?«
    Er hob die Arme und drückte die Hände gegen seine Schläfen. Seine Antwort war kaum zu verstehen.
    »Ich musste mich bewegen, das ist alles.«
    »Ist dir was aufgefallen?«
    »Nein. Schau dich doch um. Es ist alles normal.«
    Das ist es eben nicht!, schrie es in Shao. Es ist etwas passiert, und es hat uns letztendlich auch erwischt.
    Bevor Suko seinen Platz verlassen hatte, war die Normalität bereits nicht mehr vorhanden gewesen. Daran konnte sich Shao noch erinnern, doch was da im Einzelnen abgelaufen war, das wusste sie nicht. Da lag ein Schleier über ihrer Erinnerung. Aber sie ging davon aus, dass sie und Suko trotzdem mehr wahrgenommen hatten als die übrigen Passagiere. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, der nicht lange zurücklag.
    »Womit quälst du dich?«, fragte Suko.
    »Mit meinen Gedanken und Überlegungen.«
    »Gut. Darf ich daran teilhaben?« Shao war froh über diese Frage. Vielleicht kamen sie gemeinsam stückweise ans Ziel.
    »Erinnerst du dich an unsere letzte Stunde in New York?«
    »Natürlich.«
    »Was ist denn da passiert?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Was soll das denn? Willst du mich aushorchen?«
    »Nein, Suko, bitte nicht. Ich möchte nur etwas herausfinden und auch klarstellen.«
    »Aha.«
    »Noch mal. Erinnerst du dich…«
    »Ja, ich erinnere

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