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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Obwohl keine Sonne darauf fiel, wirkten sie an manchen Stellen wie Spiegel, die jemand blank geputzt hatte.
    Ich stellte meinen Rover auf dem Parkplatz neben der kleineren Halle ab und stieg aus. Windig war es hier. Meine Haare wurden in die Höhe gewirbelt.
    Ich hörte die Geräusche der landenden und auch startenden Flugzeuge und war froh, als man mir eine Glastür öffnete, sodass ich den Bau betreten konnte.
    Auch hier gab es einen Empfang. Erneut musste ich meinen Namen sagen, dann wurde telefoniert und hatte schließlich freie Bahn, um meinen Besuch antreten zu können.
    Mit dem Lift fuhr ich in die zweite Etage. Ich erreichte einen Flur mit freiem Blick durch die Glasscheiben, aber Fluglärm war nicht zu hören. Dafür sorgte eine perfekte Isolierung.
    Das Büro des Chefs lag nur wenige Schritte entfernt auf der linken Seite.
    Es gab noch ein Vorzimmer, dessen Tür von innen geöffnet wurde. Ein breitschultriger Mann mit rötlichen Haaren, einer Haut mit unzähligen Sommersprossen und einem Lächeln, das ehrlich wirkte, erwartete mich.
    Hier muss ein irisches Nest sein!, dachte ich, und musste kurz danach einen kräftigen Händedruck erwidern, sonst wäre mir meine Hand zerquetscht worden.
    »Ich bin Kirk Russell. Freut mich, Sie kennen zu lernen, Mr. Sinclair.«
    »Ganz meinerseits.«
    »Dann kommen Sie mal rein«, sagte der Chef, der auch eine Uniform trug und fast aussah wie ein Polizist.
    Im geräumigen Vorzimmer waren die beiden Schreibtische nicht besetzt.
    Russell und ich betraten einen Nebenraum. Die Tür dazu stand offen. Ein Büro, wie es überall hätte sein können. Wir gingen auf eine Sitzgruppe zu, die aus vier schmalen Ledersesseln bestand.
    Getränke und Gläser standen bereit, und ich war froh, einen Schluck Wasser trinken zu können.
    Durch das große Glasfenster konnte man das Rollfeld beobachten und auch die Startbahn, die sich daran anschloss. Hoch über ihr trieben grauweiße Wolken dahin, in die soeben eine Maschine hineinstieß.
    »So, Mr. Sinclair, jetzt bin ich gespannt, welche Probleme es gibt.«
    »Bisher noch keine.« Russell lachte. »Das hört sich schon mal gut an. Denn wer möchte schon Probleme haben?«
    »Sie sagen es.«
    »Aber die könnte es mit dem Sarg geben, wie Sie mir am Telefon sagten.«
    »Das stimmt.« Ich erklärte ihm noch mal, um welche Maschine aus New York es ging, in der der Sarg mit der Leiche transportiert wurde.
    »Da es eine Passagiermaschine ist, wird sie nicht hier landen, sondern in dem üblichen Teil des Flughafens. Sie wird dort auch ausgeladen. Nicht nur die Koffer der Passagiere, auch die besondere Fracht. Das geschieht, wenn die Passagiere von Bord sind. Sie wird dann hierher zu uns in die Frachthalle gebracht.«
    »Und bei der Fracht befindet sich auch der Sarg mit dem Toten.«
    »Ja, davon gehe ich aus. Was wissen Sie noch? Jemand muss den Sarg abholen. Oft sind es Beerdigungsinstitute. In der Regel sind die Särge auch vom Zoll verplombt. Es ist schon zu viel in Särgen geschmuggelt worden.«
    »Davon hat mir mein Kollege nichts gesagt, als er sich den Toten anschaute.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Das kann auch später passiert sein. Aber Ihnen geht es um den Leichnam, denke ich.«
    »Ja und nein. Mich würde besonders interessieren, wer den Sarg abholt und wohin er von hier aus gebracht wird. Um das zu sehen, würde ich gern von Anfang an dabei sein, wenn die Maschine ausgeladen wird.«
    »Das lässt sich machen, Mr. Sinclair. Außerdem haben wir noch Zeit genug.«
    Russell räusperte sich. »Sie sind von Scotland Yard, Mr. Sinclair, und wir sitzen hier nicht aus Spaß zusammen und unterhalten uns. Haben Sie einen Verdacht? Denken Sie, dass sich in dem Sarg etwas anderes als eine Leiche befinden könnte?«
    »Nein, es ist eine Leiche. Das hat mir mein Partner versichert, als er mich aus der Maschine anrief.«
    »War der Verstorbene etwas Besonderes in seinem Leben?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass er Chinese ist. Er wurde auch sehr alt. Aber fragen Sie mich nicht, weshalb er nach London gebracht wird.«
    »Das werden Ihnen die sagen können, die ihn abholen.«
    »Ich hoffe es.«
    Kirk Russell legte den Kopf schief. »Darf ich Sie etwas Bestimmtes fragen, Mr Sinclair?«
    »Bitte.«
    »Geht es um die Triaden?«
    »Ich glaube nicht. Aber ich kann auch nichts ausschließen. Aber wohl eher nicht. Es könnte sich um etwas handeln, das zu komplex ist, um es Ihnen jetzt darzulegen.«
    »Verstehe.« Er lachte. »Ich wäre nur froh, wenn es

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