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1560 - Ahnenfluch

1560 - Ahnenfluch

Titel: 1560 - Ahnenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiterbringt.«
    »Danke.«
    Glenda ging noch nicht. Ihr war auch nicht nach irgendwelchen Scherzen oder lockeren Bemerkungen zumute wie sonst. Recht ernst schaute sie mich an und fragte dann: »Glaubst du, dass sich Shao und Suko in Gefahr befinden?«
    Ich verzog den Mund. »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich will es nicht abstreiten, aber es ist schon ungewöhnlich, was die beiden in der Nacht zuvor erlebt haben. Das muss so etwas wie ein Hinweis auf bestimmte Vorgänge gewesen sein, die möglicherweise noch eintreffen werden.«
    »Magische?«
    »Möglich.«
    »Durch eine chinesische Magie in unsere Welt geschafft?«
    »Davon gehe ich aus.« Glenda deutete mit dem linken Zeigefinger auf meine Körpermitte.
    »Und was sagt dein berühmtes Bauchgefühl?«
    »Hm…«
    »Nichts?«
    Ich lächelte. »Keine Ahnung, aber ein gutes Gefühl habe ich bei der Sache nicht. Auch denke ich nicht nur an Suko und Shao. Es gibt in der Maschine noch eine Menge Passagiere, die möglicherweise in Gefahr schweben, und das hinterlässt bei mir schon ein ungutes Gefühl. Luft hat keine Balken.«
    Glenda war bei meinen letzten Worten ein wenig blass geworden.
    »Bitte, John, mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »Keine Sorge, den würde ich gern aus dem Spiel lassen. Aber es ist nun mal eine heikle Situation. Damit muss ich mich leider abfinden.«
    »Okay, dann ruf diesen Russell mal an.«
    Ich griff zum Telefon, als Glenda mein Büro verlassen hatte.
    Dass Russell zu den wichtigen Leuten gehörte, wurde mir kurze Zeit später klargemacht, denn nicht ihn bekam ich an den Apparat, sondern eine Frau aus dem Vorzimmer oder woher auch immer.
    Ich vergaß deren Namen schnell und stellte mich vor. Dass ich ihren Chef sprechen wollte, hörte sie wenige Sekunden später, und sie reagiert etwas zickig.
    »Von Scotland Yard sind Sie?«
    »Ja.« Ich sprach noch mal meinen Namen klar und deutlich aus.
    »Und in welcher Angelegenhit möchten Sie Mr. Russell sprechen?«
    Hätte ich einen Hut aufgehabt, wäre er mir jetzt hoch gegangen. Ich war sauer, und das bekam die Schnepfe auch zu spüren.
    »Hören Sie, ich brauche Ihren Chef so schnell wie möglich. Und wenn Sie das nicht zustande bringen, gibt es Ärger.«
    Sie gab nach. Ihre Frage allerdings hörte sich schon leicht pikiert an.
    »Unter welcher Nummer kann Mr. Russell Sie zurückrufen? Es gibt gewisse Sicherheitsvorschriften, die ich einhalten muss. Nehmen Sie das nicht persönlich, Mr. Sinclair.«
    Dafür hatte ich ja Verständnis. Ich gab die Nummer durch, unter der ich zu erreichen war, und füllte im Vorzimmer noch mal meine Tasse mit frischem Kaffee nach.
    »Und«, fragte Glenda, »bist du weitergekommen?«
    »Man ruft zurück.«
    »Immerhin etwas.«
    Ich hörte nebenan das Telefon und ging in mein Büro. Nach dem vierten Tuten hob ich ab.
    »Russell hier!«
    »Ja, guten Tag. Mein Name ist John Sinclair. Scotland Yard und…«
    Er unterbrach mich. »Gibt es Probleme? Haben Sie eine Warnung bekommen, was den Airport angeht?«
    »Nein, darum geht es nicht.«
    »Das ist gut. Dann bin ich schon mal beruhigt. Anschläge oder schon nur ein Hinweis darauf sind für mich ein Trauma.«
    »Das kann ich verstehen. In diesem Fall geht es um eine Fracht aus New York, die heute in Heathrow erwartet wird. Die Fracht befindet sich in einer Passagiermaschine…«
    Ich nannte ihm die Flugnummer, die Suko mir durchgegeben hatte.
    »Um was handelt es sich dabei?«
    »Um einen Sarg, in dem ein toter Chinese liegt.«
    Bisher hatte Kirk Russell schnell geantwortet, jetzt aber hatte es ihm die Sprache verschlagen und er schnaufte leise.
    »Ist etwas mit dem Leichnam nicht in Ordnung, Mr. Sinclair? Ich meine, es ist nichts Besonderes, dass Tote aus anderen Ländern zu uns überführt werden. Hin und wieder interessiert sich auch die Polizei dafür. Immer dann, wenn es Verstorbene sind, die in ihrem Leben nicht gerade gesetzestreu waren. Muss ich damit auch rechnen oder…«
    »Nein, nein, machen Sie sich keine Sorgen. Ich möchte nur dabei sein, wenn die Fracht ausgeladen wird.«
    »Und wollen Sie den Sarg öffnen?«
    »Das kann ich noch nicht sagen. Wahrscheinlich brauche ich dafür eine Genehmigung.«
    »Stimmt. Aber die wäre das geringste Problem, denn die könnte ich Ihnen ausstellen. Diese Kompetenzen besitze ich.«
    »Sehr gut. Wann können wir uns treffen?«
    »Das liegt an Ihnen.«
    »Dann werde ich jetzt losfahren.«
    »Gut, aber wir sehen uns nicht auf dem Gelände des normalen Flughafens.

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