1561 - Der Überfall

Titel: 1561 - Der Überfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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ist, wenn es beliebt."
    „Es beliebt nicht, aber ich erinnere mich. Ja, jemanden mit genau dieser Qualifikation könnte ich dort unten gebrauchen." Achberad blickte seinen Stellvertreter unschuldig an. „Daß ich nicht früher darauf gekommen bin!
    Du bist genau der richtige Begleiter für mich. Also kommst du mit, und die Zweite Funkerin wird hier die Stellung halten!"
    Er rief über Interkom nach Saradi Nefzabar und wies sie an, in die Hauptzentrale zu kommen und die Vertretung für Ischgur Legreldi zu übernehmen.

    *

    Die Mini-Space-Jet ging in steilem Flug nach unten, nachdem ein Desintegratorgeschütz der TANGO einen drei Meter durchmessenden Schacht von der Oberfläche des Planeten bis dicht an eine der beiden Kreisflächen der zylinderförmigen Röhre vorgetrieben hatte.
    Achberad und Legreldi saßen auf den einzigen beiden Kontursesseln der kleinen Steuerkanzel.
    Hinter ihnen stand Little Bücket, ein nur anderthalb Meter hoher, aber sehr voluminöser Exkursionsroboter, der nicht nur ein wandelnder Desintegrator war, sondern in seinem rückwärtigen Hohlraum von anderthalb Kubikmetern eine Menge Proben und Fundstücke aufnehmen konnte. Damit war die Kanzel ausgefüllt.
    Ischgur Legreldi dachte an Poshosh. Nur zu gern hätte er den Florfauner mitgenommen. Aber was sollte er auf einer atmosphärelosen Welt! Er wäre dazu verurteilt gewesen, in der Space-Jet zu bleiben.
    Raumschutzkleidung gab es nicht für ihn, da seine Existenz geheim war.
    Chosel Achberad zwang die Jet in einer Höhe von hundertfünfzig Metern in den Horizontalflug und steuerte sie manuell nach der Navigationshilfe, die die Korvette ausstrahlte.
    Ischgur überwachte die Ortungsanzeigen, die aber nichts Verdächtiges signalisierten. Deshalb musterte der Tharer den Sternenhimmel über Single, der die öde Planetenoberfläche in ein bleiches Licht tauchte, das ungefähr doppelt so hell war wie das Licht des Vollmonds in einer wolkenlosen Erdennacht. „Was könntet ihr alles erzählen, wenn ihr in meiner Sprache sprechen könntet!" seufzte er, an die Sterne gewandt. „Ich habe eine Möglichkeit gefunden", flüsterte Little Bücket. Zumindest kam die Stimme aus der Synthesizerleiste seines „Gesichts".
    Aber für den Exkursionsroboter wäre eine solche Aussage sinnlos gewesen. Und sein Syntron würde nie etwas Sinnloses veranlassen.
    Die gelbe Haut über den Backenknochen von Legreldis Greisengesicht spannte sich und bekam rötliche Flecken. Er drehte sich mit seinem Sessel so herum, daß er Little Bücket ins „Gesicht" sah. „Wer hat gesprochen?" flüsterte er. „Ich, Poshosh", flüsterte es zurück. Die Stimme kam einwandfrei aus der Synthesizerleiste des Roboters. „Ich konnte eine Kopie meines Bewußtseins auf den Syntron Little Buckets übertragen. Dadurch bin ich bei dir, auch wenn ich nicht bei dir bin, Ischgur."
    Dem Tharer lief es eiskalt über den Rücken. „Poshosh?" fragte er entgeistert. „Ich dachte bisher, du könntest nicht sprechen."
    „Das kann ich auch jetzt nicht", antwortete der Shint’oonger. „Nur mit Hilfe des Roboters ist es mir möglich."
    „Dann besitzt du mehr als nur Instinktintelligenz", stellte Legreldi fest. „Du sprichst, als wäre Instinktintelligenz weniger wert als deine Art von Intelligenz", flüsterte Poshosh. „Dabei ist es genau umgekehrt. Du kannst deine Reaktionen auf die Umwelt bestimmen, aber ihr Ablauf wird von zu vielen Fehlerquellen beeinflußt und endet oft in einem Fiasko. Ich kann ebenfalls meine Reaktionen auf die Umwelt bestimmen, aber die betreffenden Abläufe werden instinktiv und daher fehlerlos gesteuert."
    „Mit wem sprichst du?" fragte Chosel Achberad. „Hast du Funkverbindung mit der TANGO?"
    „Nein", erwiderte Legreldi und drehte sich mit seinem Sessel so schnell wieder nach vorn, daß das Stück nach der anderen Seite weiterschwang und es beinahe zur Kollision mit dem Kommandanten gekommen wäre, der sich mit seinem Sessel gerade nach seinem Stellvertreter umdrehte. „Was soll der Unfug?" fuhr Achberad ihn an. „Führst du neuerdings Selbstgespräche? Oder hast du etwa mit Little Bucket gesprochen?" Er lachte verhalten. „Ich habe nur laut nachgedacht", erklärte Legreldi. „Sind wir eigentlich nicht schon am Ziel?"
    „Soeben", antwortete Achberad. „Du kannst der Zweiten Funkerin durchgeben, daß wir jetzt landen!"
    Während der Tharer die TANGO anfunkte und Saradi Nefzabar berichtete, daß Chosel und er zur Landung ansetzten, glitt die Mini-Space-Jet