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1561 - Der Überfall

Titel: 1561 - Der Überfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schräg über dem matten Schatten, den sie auf der trostlosen Oberfläche Singles erzeugte, auf ein kreisrundes Loch von drei Metern Durchmesser zu. Die desintegrierte gasförmige Materie aus dem Schacht hatte sich unter der gemeinsamen Einwirkung von Schwerkraft und fehlender Atmosphäre ziemlich rasch ringsum niedergeschlagen, und seine Atome waren Verbindungen untereinander und teilweise mit der Oberflächenmaterie eingegangen. Das Ergebnis war eine marmorierte, gewissermaßen aufgedampfte glatte Schicht, die direkt am Schachteingang am höchsten war und von dort aus stetig niedriger wurde.
    Die Jet ging direkt neben dem Eingang nieder und schwebte auf ihrem Prallfeld. Eins Ankerfeld hielt sie an Ort und Stelle. „Sind gelandet und steigen aus", berichtete Legreldi der Zweiten Funkerin. „Was sagt eure Ortung?"
    „Negativ", antwortete Saradi. „Das kann sich aber schnell ändern. Wir befinden uns schließlich in Feindgebiet.
    Paßt auf euch auf, Ischgur!" Sie warf ihm eine Kußhand zu. „Weiber!" schimpfte Achberad leise vor sich hin. „Immer fliegen sie auf die häßlichsten Männer."
    „Pas sind eben die interessanteren", gab Legreldi zurück, nachdem er die Verbindung mit der TANGO unterbrochen hatte.
    Wie sein Kommandant schnallte auch er sich los und überprüfte den SERUN, den er noch auf der Korvette angelegt hatte. Danach stiegen die beiden Raumfahrer aus. Little Bücket folgte ihnen. Er wußte, wie er sich bei Exkursionen zu verhalten hatte und wie er reagieren mußte, wenn Unvorhergesehenes geschah.
    Befehle seiner Vorgesetzten genossen selbstverständlich Priorität.
    Außerhalb des Fahrzeugs sahen sich die beiden Männer nur kurz um, denn nichts, was sie hier sahen, hatte ihnen nicht schon die Ortung der Jet zugänglich gemacht. Sie aktivierten ihre Gravo-Paks und schwebten in den Schacht. Ihre Helmscheinwerfer schickten helle Lichtkegel voraus. Wichtiger für die Wahrnehmungen aber waren die SERUN-Ortungssysteme, die auch das auf die Helminnenseiten projizierten, was für die Scheinwerfer unerreichbar war.
    In Abständen von wenigen Metern sanken die beiden Männer und der Roboter in die Tiefe. Um sie herum war die Ereignislosigkeit einer seit Äonen toten Welt. Es war nicht völlig neu für sie; dennoch wirkte es bedrückend.
    Endlich kamen sie auf dem Grund des Schachtes an. Während Ischgur Legreldi einen knappen Bericht an die TANGO durchgab, nahm Chosel Achberad eine letzte Hohlraumvermessung vor. „Wir sind nur knapp einen Meter von der Röhre entfernt", sagte er, nachdem Legreldi die Funkverbindung unterbrochen hatte. „Little Bucket, du kannst das Hindernis desintegrieren! Ischgur, wir aktivieren vorsichtshalber unsere Paratronschirme!"
    „In Ordnung!" gab Legreldi zurück.
    Er fing an zu schwitzen, als Poshosh ihm zuraunte: „Warum aktiviert der Kleine Eimer seinen Paratronschirm nicht, Ischgur?"
    „Weil er kein entsprechendes Aggregat hat", flüsterte der Tharer. „Sein Volumen wird für andere Zwecke gebraucht."
    „Ich glaube, du flüsterst doch mit unserem Eisernen Gustav", bemerkte Achberad ätzend. „Du wirst doch nicht etwa ein Verhältnis mit ihm anfangen wollen ...!"
    „Du Affenklon!" schrie Legreldi wütend. „Hin und wieder muß ich mich ja kultiviert unterhalten! Und Little Bücket hört mir wenigstens zu, und akzeptiert, was ich sage, anstatt mir alles im Mund herumzudrehen."
    „Er akzeptiert, was du sagst!" wiederholte der Kommandant bedeutsam. „Ich verstehe. Aber wenn du noch einmal Affenklon zu mir sagst, dann ..."
    Sein Gravo-Pak schien eigenmächtig durchzustarten. Chosel Achberad schoß raketengleich im Schacht empor. Über Helmfunk hörte Legreldi sein Schreien. „Hör sofort auf, Poshosh!" befahl Legreldi erschrocken. „Und unterlasse künftig alle eigenmächtigen Aktionen!"
    „Hilfe, ich stürze!" schrie Achberad. „Halte ihn auf." flüsterte Legreldi. „Er hat schon sein Gravo-Pak aktiviert", entgegnete der Shint’oonger. „Aber ich kann nichts dafür. Wenn du bedroht wirst, muß ich einschreiten. Wenn ich abwarte, bis ich weiß, ob die Bedrohung echt war, kann es für dich zu spät sein. Darauf lasse ich es nicht ankommen."
    Neben dem Tharer setzte Achberad ein wenig hart auf und fluchte eine volle Minute lang, dann erklärte er: „Wenn wir wieder auf der TANGO sind, werde ich mit dem für unsere SERUNS zuständigen Wartungstechniker ein paar Takte reden, daß ihm Hören und Sehen vergeht. Das darf es einfach nicht geben, daß Gravo-Paks

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