1561 - Der Überfall

Titel: 1561 - Der Überfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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hätten es die Prizappa nicht nötig gehabt, ihr Einladungsmanöver zu starten. „Befindet sich diese Raumstation im Orbit um Prizza?" erkundigte er sich. „Nicht direkt", antwortete der Vermittler. „Sie bewegt sich auf einer Kreisbahn parallel zu der von Prizza um die Sonne Zaz, aber rund zweihundert Millionen Kilometer weiter von Zaz entfernt als der Planet. Doch was bedeuten bei einer perfekten Transmittertechnik schon zweihundert Millionen Kilometer!"
    „Nicht sehr viel", erwiderte Rhodan, ohne eine Miene zu verziehen. „Ich bin einverstanden, Gorukule."
    „Du wirst es niemals bereuen!" schrillte der Vermittler. „Wann können wir losfliegen?"
    „Morgen", antwortete der Terraner. „Gut", sagte Gorukule. „Dann gebe ich dir nachher die Koordinaten des Zaz-Systems. Nehmt bitte etwa fünfzig Lichtjahre vor dem Ziel ein Orientierungsmanöver vor, dann kann ich per Hyperkom die Administration von Prizza verständigen und die Einflugerlaubnis erwirken."
    „So soll es geschehen", bestätigte Rhodan.
    Nachdem er mit Harold Nyman das Quartier des Vermittlers verlassen hatte, fragte ihn der BASISKommandant, warum er auf seine Bedingungen eingegangen war, die doch nur dem Gegner Vorteile verschafften.
    Perry Rhodan lächelte und erwiderte: „Andernfalls hätten wir niemals die Einflugerlaubnis erhalten, Harold. Und nur darauf kommt es an. Die Prizappa haben ganz sicher eine starke Wachflotte um ihren Planeten versammelt. Kämen wir uneingeladen dort an, würden wir sofort unter konzentrisches Feuer genommen. Bei geladenen Gästen aber werden die Schiffskommandanten sich vor einer Eröffnung der Feindseligkeiten hüten, auch wenn die BASIS sich beim letzten Überlichtmanöver um rund zweihundert Millionen Kilometer vertut. Denn was sind schon zweihundert Millionen Kilometer Abweichung bei Etappen über viele Lichtjahre ...!

    8.

    Ischgur Legreldis Gefühle waren gemischt. Er befand sich zusammen mit Chosel Achberad und Little Bücket in der Steuerkanzel einer Mini-Space-Jet, die abschußbereit auf der Energieschiene eines Gravo-Katapults stand - wie, viele andere Sekundärfahrzeuge der BASIS auch.
    Der Tharer fragte sich, ob es richtig gewesen war, daß er sich freiwillig für den Kampfeinsatz im Zaz-System gemeldet hatte. Unmittelbar nach Perry Rhodans Aufruf an die Besatzungsmitglieder der BASIS mit Kampfausbildung hatte er es für notwendig gehalten, daß Galaktiker die truillauschen Rebellen aktiv im Kampf gegen die Prizappa unterstützten. Immerhin waren die Prizappa das Volk in Truillau, das die Elitetruppen des Bewahrers stellte und verantwortlich war für die brutale Unterdrückung anderer Völker.
    So kurz vor dem Kampf sah die Sache etwas anders aus. Da fragte er sich, warum ausgerechnet er sein Leben für die unterdrückten Völker dieser Galaxis riskieren sollte und ob diese Völker nach ihrer Befreiung wirklich besser daran wären als jetzt, wo sie relativ sicher und in Wohlstand lebten, wenn sie sich fügten.
    Er musterte verstohlen das Gesicht seines Vorgesetzten. Es wirkte verschlossen und zugleich hochmütig. Die dunkelbraune Haut spannte sich straff über den vorstehenden Wangenknochen, und die Schlitzaugen waren beinahe ganz geschlossen. Den Ezialisten schien die Aussicht auf einen mörderischen Kampf und einen möglichen heißen Tod im Feuerball der explodierenden Space-Jet Kaltzulassen.
    Als Legreldi das kaum hörbare Flüstern vernahm, ruckte sein Kopf zu Little Bücket herum. Der Exkursionsroboter bewegte den runden Schädel lautlos hin und her und gab dabei geflüsterte Töne aus seinem Synthesizer von sich. „Reiß dich bloß zusammen, Poshosh!" flüsterte der Tharer ebenso leise.
    Little Bücket verstummte.
    Ischgur Legreldi wischte sich über die feuchte Stirn und überlegte, ob er die Kopie von Poshoshs Bewußtsein, die den Syntron des kleinen Roboters beherrschte, unmißverständlich instruiert hatte. Bis vor kurzem war er völlig sicher gewesen, daß der Shint’oonger nichts mehr tun würde, das Unbefugten etwas über seine Anwesenheit in Little Bücket verraten konnte. Das Flüstern war zwar kein direkter Verstoß gegen die Instruktionen gewesen, aber es hätte zumindest einen unbestimmten Verdacht erregen können. „Wo hast du eigentlich die Ei-Nachbildungen gelassen, Ischgur?" unterbrach Achberad die Stille.
    Legreldi erschrak. Über all dem Eifer, mit dem er die syntronische Konditionierung Little Buckets betrieben hatte, waren die Gedanken an die Artefakte aus dem