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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die anderen Kranken im Zimmer haben nichts gesehen. Der Besuch galt mir allein, und er hat mir einen Befehl gegeben.«
    »Welchen?«
    »Dass ich die Finger von Judy lassen soll. Es gibt keine Werbung mehr mit ihr. Vielmehr soll es sie nicht mehr geben.«
    »Und wie haben Sie reagiert? Haben Sie versprochen, diesen Befehl zu befolgen?«
    Ari Cosmo schaute Suko verwundert an. »Nein Inspektor, das habe ich nicht.«
    »Was sehr mutig war.« Der Regisseur winkte ab, »Ich muss das durchziehen. Wenn ich es nicht tue, dann zerrt man mich vor Gericht. Dann ist eine hohe Konventionalstrafe fällig. Das habe ich unterschrieben.«
    »Ist das in Ihrer Branche normal? Es hätte ja auch etwas anderes dazwischen kommen können. Judy King hätte sich zum Beispiel ein Bein brechen können oder etwas Ähnliches.«
    »Na ja, es war das erste Mal, dass ich einen Passus mit einer Konventionalstrafe akzeptiert habe. Aber mich hat die Summe gelockt.« Er rieb Daumen und die Spitze des Zeigefingers gegeneinander. »Das war verdammt viel Kohle.«
    »Um es kurz zu machen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie zu keiner Einigung gekommen sind.«
    »Richtig. Ich wollte ja«, gab er zu, »aber die Gestalt hat mir dazu nicht die Chance gelassen. Diese Liliane war plötzlich wieder verschwunden. Und jetzt kann ich mich darauf einrichten, dass sie noch mal zu mir kommt. Dann wird der Besuch wohl nicht so glimpflich ablaufen.«
    Er schüttelte den Kopf, was wieder ein schmerzhaftes Ziehen auf seinem Rücken verursachte, worüber er fluchte.
    »Ich werde aus all diesem Mist nicht schlau, aber ich muss auch zugeben, dass ich Angst habe. Am liebsten wäre es mir, wenn ich mich verstecken könnte.«
    »Das wird Ihnen nicht gelingen. Diese Person wird Sie überall finden. Wir haben es mit einem Wesen zu tun, das Sie nicht mit einem Menschen vergleichen können.«
    »Ja, das sogar Flügel hat.«
    »Und was sagt Ihnen das?«
    Cosmo schaute ins Leere und flüsterte: »Soll ich da wirklich von einem Engel sprechen?«
    »Dagegen wäre nichts zu sagen.« Der Regisseur schlug die Hände gegen sein Gesicht. Er sprach erst, als er sie wieder sinken ließ. »Das ist doch nicht zu fassen! Das kann man nicht einfach so hinnehmen. Engel! Dass ich nicht lache! Ich habe nie daran geglaubt und habe immer gedacht, dass sie etwas für Kinder sind. Ich dachte erst anders darüber, als es um die Werbung ging. Aber nicht wirklich. Wir haben ja mit Judy einen künstlichen Engel geschaffen.«
    »Ja, und das hat der anderen Seite nicht gefallen. Deshalb ist diese Liliane erschienen. So einfach ist das, auch wenn Sie es nicht so richtig verstehen können.«
    »Klar, das will nicht in meinem Kopf. Da können Sie sagen, was Sie wollen, Inspektor.«
    »Und wie denken Sie jetzt darüber?«
    »Ich glaube, dass diese Gestalt zurückkommen wird. Direkt zu mir. Was dann passiert, daran will ich gar nicht denken. Bei dem ersten Besuch habe ich diese Liliane nicht überzeugen können, das weiß ich.«
    »Ja, da könnten Sie recht haben.« Ari Cosmo hob die Arme und ließ sie wieder fallen.
    »Was soll ich tun? Sie sind der Fachmann, Inspektor. Geben Sie mir bitte einen Rat. Soll ich wirklich darauf warten, dass er bei mir erscheint?« Er fuhr mit der Hand an seiner Kehle entlang. »Ich möchte nicht mit einer Schwertklinge den Kopf abgeschlagen bekommen.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Was gibt es für eine Lösung?«
    »Keine.«
    »Toller Trost.«
    »Sie müssen schon hier im Krankenhaus bleiben.«
    »Klar, der Platz hier ist ideal, um zu sterben. Das kennt man ja.«
    »Na ja, warten wir mal ab. Es wird nichts so heiß gegessen, wie man es kocht.«
    »Das können Sie gut sagen, Inspektor. Sie sind ja nicht der Mittelpunkt. Bei mir ist das anders.«
    »Wenn das so ernst ist, worauf ja alles hindeutet, dann dürfen Sie nicht ohne Schutz sein.«
    »Das habe ich auch schon gedacht. Die Frage ist nur, wer überhaupt in der Lage ist, mich vor der Gestalt zu beschützen.«
    »Ich werden mich bemühen.« Cosmo hätte fast gelacht.
    »Sie?«, fragte er dann.
    »Ja, wer sonst?«
    »Aber das ist…« Er winkte ab und lachte. »Das ist unmöglich, ehrlich, Suko.«
    »Warum?«
    »Trauen Sie sich das denn zu? Was wollen Sie denn gegen diese Liliane ausrichten? Sie ist kein normaler Mensch. Sind Engel nicht Geister?«
    »Das könnte man so sagen.«
    »Prächtig. Und Sie trauen es sich als Mensch zu, gegen Geister anzugehen - ist das richtig?«
    »Irgendwie schon.«
    »Na, Sie haben Humor. Oder Sie sind

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