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1561 - Wächterin der Nacht

1561 - Wächterin der Nacht

Titel: 1561 - Wächterin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übersehen. Das wäre er auch nicht gewesen, wenn noch mehrere Personen hier gesessen hätten, aber er war allein und blätterte in einem Hochglanzmagazin.
    Auf Suko achtete er nicht und schaute erst hoch, als er von Suko mit Namen angesprochen wurde.
    »He, meinen Sie mich?«
    »Ja, oder sehen Sie sonst noch jemanden, der so heißt und aussieht wie Sie?«
    »Bestimmt nicht. Ich bin einmalig.«
    Cosmo bedachte Suko mit flinken Blicken seiner dunklen Augen.
    »Aus der Branche sind Sie nicht.« Er hob einen Finger. »Lassen Sie mich raten. Sie sind ein Bulle - ahm - von der Polizei. Habe ich recht?«
    »Treffer.«
    Cosmo lachte. »Meine Menschenkenntnis ist gut. Das sage ich, ohne zu übertreiben. Wo - ich meine, woher sind Sie?«
    »Scotland Yard.«
    Cosmo stieß einen Pfiff aus. »He, ich wusste gar nicht, dass ich so wichtig bin.«
    »In diesem Fall schon.«
    Der Regisseur gab zunächst keine Antwort. Er war ein nicht eben großer Mensch und hatte seinen Körper in einen dunkelroten Bademantel gehüllt. Sein Gesicht zeigte an, dass er dem ausschweifenden Leben nicht eben abgeneigt war.
    In seinen dunklen Augen funkelte es. Ein Bart hatte sich auf den Wangen gebildet und ließ sie schattig aussehen. Das fast schwarze Haar wuchs lang und war im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Es ist eine Sauerei, was man mir angetan hat. Dieses verdammte Schwert hat mich zwei Mal am Rücken erwischt und lange Streifenwunden hinterlassen. Die tun verdammt weh. Ich kann damit kaum liegen. Zumindest nicht auf dem Rücken. Jetzt hocke ich hier und warte darauf, dass sich was bessert.«
    »Seien Sie froh, dass Sie noch leben.«
    Cosmo lachte. »Ja, das hat man mir schon öfter gesagt. Aber Mist ist es trotzdem.«
    »Und Ihre anderen Kollegen?«
    »Die hat es auch erwischt. Einen sogar schwer. Der liegt noch immer im künstlichen Koma.« Er winkte ab. »Ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche wieder meinem Job nachgehen kann. Und wenn ich ein Stützkorsett trage. Ich bin schließlich kein Arbeitnehmer, der sich ein paar Wochen auf die faule Haut legen kann.«
    »Das müssen Sie wissen.«
    »Genau. Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Inspektor Suko.«
    »Den Namen kann man sich merken. Und was wollen Sie ausgerechnet von mir? Oder haben Sie die anderen Mitglieder der Crew alle schon befragt?«
    »Nein. Sie sind der Erste.«
    »Dann fühle ich mich ja fast geehrt.«
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen.«
    »Gut. Und was wollen Sie von mir?«
    »Das können Sie sich doch denken.«
    Ari Cosmo nickte. »Ja, das kann ich. War auch eine blöde Frage. Der schließe ich eine andere an. Ich gehe davon aus, dass der Fall noch nicht aufgeklärt ist?«
    »Richtig.«
    Cosmo legte den Kopf zurück und lachte.
    »Wenn Sie denken, dass es vorbei ist, denken Sie falsch. Oder haben Sie die Gestalt gefunden?«
    »Nein.«
    »Dachte ich mir.«
    »War sie Ihnen denn bekannt?«
    »Nein. Wo denken Sie hin?«
    »Dann können Sie sich auch kein Motiv für ihr Auf tauchen vorstellen?«
    »Nein, das kann ich nicht. Zumindest nicht bei mir.«
    Er verzog die Lippen, weil nach einer unbedachten Bewegung wieder Schmerzen durch seinen Körper zuckten. »Aber wenn ich so überlege, und das brauche ich nicht mal, weil ich Beweise habe, dann glaube ich, dass es um Judy King geht. Sie ist das Zentrum. Die andere Gestalt wollte etwas von ihr. Weiß der Teufel, was, aber so muss man das sehen.«
    »Sie sprachen von Beweisen.«
    »Ja.«
    »Und wie sehen die aus?« Der Regisseur beugte seinen Kopf vor. Er schaute zu Boden und lachte freudlos.
    »Man hat mir den Beweis geliefert, indem ich Besuch erhalten habe.«
    »Sie meinen diesen Engel?«
    »Gut geraten.«
    »Das war nicht schwer.« Cosmo redete mit leiser Stimme weiter. »Er war hier im Krankenhaus, und er kam mir wie ein Todesengel vor, der den Leuten, die auf dem Hoteldach dabei waren, sagen wollte, dass sie nicht mehr lange zu leben haben.«
    »Auch Ihnen?«
    »Ja, natürlich. Oder denken Sie, ich wäre eine Ausnahme?«
    Cosmo sah Suko die Spannung nicht an, die ihn erfasst hatte.
    »Was ist denn genau passiert?«, fragte der Inspektor.
    »Die Gestalt erschien in den frühen Morgenstunden. Es war noch finster draußen. Sie war wie ein Geist, und ich wusste nicht, ob ich nun wach lag oder träumte. Aber ich habe nicht geträumt. Der Geist konnte sogar sprechen und war wieder mit dem Schwert bewaffnet.« Er deutete ein Nicken an. »Da können Sie schauen, wie Sie wollen, aber so ist es nun mal gewesen.

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