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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirkte. Ein ziemlich großer Mund, aber wunderbar geschwungen, der die Weichheit des Gesichts noch betonte.
    »Wir müssen etwas unternehmen, Leon. Ich bleibe dabei, dass Boris nicht mehr existiert. Aber es muss einen Menschen gegeben haben, der ihn getötet hat. Endgültig vernichtet, verstehst du?«
    »Ich weiß, worauf du hinaus willst. Wir haben es hier mit einem Feind zu tun, der in der Lage ist, einen unserer Brüder zu töten. Es bedeutet, dass er mit den entsprechenden Waffen ausgerüstet sein muss. Und so kann es sein, dass er unsere Spur findet.«
    Lena trat an ihren Bruder heran, legte ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn auf den Mund.
    »Genau das habe ich gemeint, mein Lieber. Genau das.«
    Leon lächelte. »Mach dir keine Sorgen, wir bekommen ihn. Keiner ist stärker als wir.«
    »Aber Boris war auch stark.«
    »Er war nie so mächtig wie wir. Außerdem sind wir zu zweit.«
    Sie umarmten sich. Damit gaben sie sich gegenseitig Kraft und auch Halt.
    Leon schob seine Schwester zurück und entfernte sich von den Kerzen in den dunkleren Teil des Raumes. Wie nebenbei fragte er: »Hast du dir bereits konkrete Gedanken gemacht?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Wunderbar. Und wie gehen wir vor?«
    »Diesmal werde ich nicht allein sein, wenn ich zur Residenz gehe. Dann bist du an meiner Seite.«
    »Und wann soll das sein?«
    »Ich warte nicht bis zur tiefen Nacht. Wir werden gehen, wenn der Tag allmählich schwindet. Wir werden immer stärker werden, je dunkler es wird. Wir tanken auf dem Weg auf.«
    Er lachte. »Das ist ein guter Plan.«
    Lena nickte und trat an eines der Fenster. Die Läden aus Holz befanden sich innen.
    Sie bestanden aus zwei Hälften, die zusammengeklappt werden mussten, wobei die beiden Teile nicht fugendicht schlossen. Ein schmaler Strahl fand immer seinen Weg zwischen ihnen, was den beiden Blutsaugern nichts ausmachte.
    Das Licht war bereits schwächer geworden. Der Tag neigte sich seinem Ende zu.
    Dennoch öffnete Lena das Fenster nicht, auch wenn sie ihre Hände gegen die Läden gedrückt hielt und eine angespannte Haltung angenommen hatte, was ihrem Bruder auffiel.
    Er verließ die Dunkelheit und blieb nahe seiner Schwester stehen.
    »Ich spüre, dass du Sorgen hast, Lena. Streite es nicht ab.«
    »Vielleicht…«
    »Willst du mit mir darüber reden?«
    »Würde ich gern. Aber ich möchte dich zuerst fragen, ob du es nicht auch spürst.«
    »Was sollte ich denn spüren?«
    »Eine Gefahr, die zu uns unterwegs ist.«
    »Nein, Schwester, ich spüre nichts. Ich sehe keine Gefahr. Tut mir leid…«
    »Ich aber.«
    Leon nahm ihre Worte nicht auf die leichte Schulter. Er dachte nach und stellte erst dann die Frage: »Glaubst du, dass schon jemand zu uns unterwegs ist?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es kann sein.«
    »Und wenn? Was sollen wir dann tun?«
    »Ihn oder sie erwarten.«
    Leon streichelte seine Schwester. »Darf ich fragen, was dich so sicher macht? Du spürst es, ich jedoch nicht. Wieso kannst du so sicher sein, Lena?«
    »Das weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass etwas auf uns zukommt. Das ist für mich zu spüren.«
    Leon gab sich gegenüber schon zu, dass ihn die Worte seiner Schwester beunruhigt hatten. Deshalb trat er an ein anderes Fenster. Er löste die lockere Sperre zwischen den beiden Läden und zog sie behutsam auf, sodass der Spalt breiter wurde und er eine bessere Sicht erhielt.
    Sein Blick streifte über den Hang hinweg, der mit sattem Gras bewachsen war. Er hörte dort auf, wo eine kleine Straße entlang führte.
    Niemand befand sich in der Nähe. Es ging keiner den Hang hoch, und auch auf dem schmalen Pfad, der zum Haus führte, ließ sich niemand blicken.
    Leon empfand die letzte Helligkeit des Tages schon als störend. Er spürte ein Brennen auf seiner Haut und zog sich wieder zurück. Dabei schloss er die Läden nicht völlig.
    »Ich habe nichts gesehen, Lena.«
    »Aber ich bleibe dabei. Ich spüre es. Ich muss nichts sehen.« Sie duckte sich leicht und strich über ihren dunkelroten Pullover, den sie zur grauen Hose trug. »Es kommt etwas auf uns zu, und wir sollten nicht unvorbereitet sein.«
    »Das können nur Menschen sein.«
    »Ja.«
    »Also Blut für uns.«
    Lena lächelte und nickte. Doch sie wurde schnell wieder ernst. »Ich glaube nicht, dass wir so leicht an ihr Blut herankommen werden. Ich spüre die Wellen, und sie sind stärker geworden. Deshalb glaube ich, dass sich die Gefahr nähert.«
    »Dann wollen wir sie erwarten.«
    Lena zog ihren

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