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1563 - Blut-Geschwister

1563 - Blut-Geschwister

Titel: 1563 - Blut-Geschwister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wuchsen und sich daran klammerten, wusste ich nicht.
    Minuten vergingen, in denen wir nur beobachteten.
    Bis auf das Summen der Insekten war es still. Am Haus bewegte sich nichts, und wir wussten nicht, ob wir es als Vor- oder Nachteil ansehen sollten. An der Seite gab es keine Fenster, aber wir setzten beide darauf, dass es einen Hinterausgang gab.
    Wir gingen los. Der angrenzende Wald gab uns die nötige Deckung. Es war eine ziemlich beschwerliche Strecke, denn ausgerechnet hier ragten die krummen Wurzel zuhauf hoch aus dem Boden, die wir mühevoll überklettern mussten.
    Das Haus rückte näher. Wir blieben im Wald und huschten praktisch von Stamm zu Stamm. Nur auf den letzten Metern würden wir keine sichere Deckung mehr finden.
    Wir sahen und hörten niemanden.
    Dann hatten wir die Rückseite des aus Holz erbauten Hauses erreicht, hielten an und schauten auf einige Fenster, die von innen her verrammelt waren.
    Harry nickte mir zu.
    »Hier sind wir richtig, John. Vampire hassen das Tageslicht. Sie haben dafür gesorgt, dass sie hier im Dunkeln bleiben.«
    Er war Optimist und ging davon aus, dass sich die Geschwister im Haus aufhielten.
    So unrecht hatte er nicht. Blutsauger ruhen bei Tageslicht, sie werden erst in der Nacht aktiv.
    Ich trat an eines der Fenster heran und versuchte, durch einen Spalt in das Zimmer zu schauen, was mir auch gelang.
    Ich hielt vor Überraschung den Atem an, denn innerhalb des Hauses war es nicht finster. Es gab Licht, und zwar von Kerzen, die auf einem alten eisernen Ofen standen.
    Ich teilte Harry meine Entdeckung mit.
    Er grinste scharf. »Alles klar, sie sind im Haus. Darauf sollten wir uns jedenfalls einstellen.«
    Der Meinung war ich auch. Wir mussten uns nur noch entscheiden. Versuchten wir es hier am Hintereingang oder nahmen wir den normalen Weg durch die Vordertür?
    An der Rückseite schaute Harry Stahl bereits nach, aber es gab keine Tür. Eine Wand, die Fenster, das war alles.
    »Wir müssen es schon vorn versuchen«, sagte er.
    Also einmal um das Haus herum. Es sah auch weiterhin unbewohnt aus, nur ließen wir uns davon nicht täuschen. Am besten wäre es gewesen, wenn wir die Vampir-Geschwister im Tiefschlaf überrascht hätten, womit am Tag durchaus zu rechnen war.
    Die Haustür befand sich in der Mitte der Vorderwand. Das Dach hing über und schützte so vor Regen. Eine alte, wacklig aussehende Holzbank stand nahe der Haustür an der Wand.
    Harry war schon an der Tür. Er sah sich das Schloss aus der Nähe an. Es war alt und verrostet. Es gab einen großen Beschlag, der mit dem Holz verbunden war, und eine Klinke zeigte halb heruntergedrückt zu Boden.
    »Spürt dein Kreuz was?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Harry Stahl legte eine Hand auf die Klinke. Ob sie ihre Funktion noch erfüllte, glaubte ich nicht. Sie sah mir eher so aus, als würde sie von allein abfallen, wenn Harry sie nur berührte.
    Ich zog die Beretta und nickte Harry zu.
    »Okay, du kannst es versuchen.«
    Er ließ sich nicht lange bitten.
    Unser Pech war, dass wir diese schwere Holztür nicht lautlos aufziehen konnten.
    Vampire hatten Ohren wie Luchse, und mein Freund musste schon viel Kraft aufwenden, um die Tür bewegen zu können. Er zerrte sie zu sich heran, wobei es wirklich ein Zerren war, weil sie über den Boden schleifte.
    Harry Stahl hatte den Vorteil von der Tür gedeckt zu sein. Das war bei mir nicht der Fall, aber dafür konnte ich einen ersten Blick in das Haus werfen.
    Getäuscht hatte ich mich nicht. Das Innere war vom Schein der Kerzen erhellt. Das Flackerlicht breitete sich über alte Möbel aus und hatte sein Zentrum auf einem alten eisernen Ofen.
    Harry hatte die Tür jetzt weit geöffnet. Ich war noch nicht auf die Schwelle getreten, denn ich dachte daran, dass ich eine gute Zielscheibe abgeben würde, und das verursachte ein leichtes Prickeln auf meinem Rücken.
    Niemand schoss auf mich, als ich schließlich vorging und das Haus betrat. Das Haus schien leer zu sein, was ich aber nicht so recht glaubte, weil eben diese Kerzen brannten.
    »Du kannst kommen, Harry.«
    »Bin schon da.« Er war mir bereits in den großen Raum gefolgt, in dem sich vor langer Zeit das Leben der Bauernfamilie abgespielt hatte. Es gab Bänke, ich sah einen Tisch, auch Stühle, aber keine Betten. Möglicherweise hatte man auf dem Boden geschlafen oder der Schlafraum befand sich woanders.
    »Ausgeflogen, John?«
    »Kann sein.«
    »Ich denke eher an eine Falle.«
    Es war alles möglich, wirklich alles. Wir

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