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1564 - Report der Unsterblichkeit

Titel: 1564 - Report der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als Büsten auf schmalen, etwa meterhohen Sockeln. Wie über allen anderen Gegenständen flirrte die Luft fast unmerklich und verriet, daß kleine energetische Felder die Schätze vor Staub und neugierigen Fingern schützten.
    Theta streckte vorsichtig die Hand aus. Bevor sie dem Schirm zu nahe kam, färbte sich dieser grellrot und blinkte eine Warnung. „Man bekommt einen Schlag auf die Pfötchen", erlaubte sich Momeron einen Scherz. „Nicht so schlimm, daß man daran stirbt, aber so unangenehm, daß man nicht noch einmal zulangt."
    Nach etwa einer Stunde betraten Atlan, Theta und Galaman hinter Momeron eine völlig andere Abteilung. „Dies", so verkündete der Denkmalschützer mit theatralisch ausgebreiteten Armen, „ist sozusagen das Kernstück unserer Anlage. Wie ihr seht, sind hier keine Schätze der bildenden Tech-Künste untergebracht und konserviert, sondern solche der Technik jener Zeit selbst, in der unsere kühnen Vorfahren..."
    Atlan ließ ihn reden. Er hörte die näselnde Stimme gar nicht mehr.
    Er sah nur die dunkelblau fluoreszierende Leuchtschrift, die über dem Eingang in den nächsten Museumstrakt strahlte. Dort prangte nur ein einziger Name - für den Mann aus der arkonidischen Vergangenheit, der hier durch einen Teil seines Lebenswerks verewigt und gewürdigt war.
    Atlan spürte, wie es ihn kalt überkam.
    Epetran, stand dort. „Epetran", näselte Momeron mit verzücktem Ausdruck in den kosmetisierten Augen. „Der große Epetran, ein wahrhaftiger Pfeiler im Gerüst Arkons, jenes Gesamttkunstwerks der Geschichte, wie es im bekannten Universum seinesgleichen sucht. Epetran, jener geniale Meister der Wissenschaften, dem allein dieser Abschnitt des Museums der glorreichen Vergangenheit gewidmet ist. Oh, Epetran, der du uns..."
    „Genug!" unterbrach Atlan ihn, bevor der Denkmalsrat noch ekstatischer wurde. „Du brauchst mir nichts über Epetran zu erzählen. Ich kannte ihn, und er war ..."
    Momeron schnappte nach Luft und wich vor Atlan zurück wie vor einem Geist. Um ein Haar hätte er sein Gleichgewicht verloren. Theta sprang vorsichtshalber hinzu und stützte ihn, bis er sich halbwegs gefangen hatte. „Du... du... hast ihn gekannt? Mein Imperator... ich meine, erhabener Atlan ... äh, Gonozal..." Momeron schluckte. „Aber wie kann das möglich sein? Ich kenne seine und deine Geschichte, die uns leider erst durch die Hilfe der Terraner weitgehend bekanntgemacht wurde. Zwischen ihm und dir klaffen ... Jahrtausende!"
    Atlan hatte nicht vor, lange über seine Zeitreise zu referieren, die ihn in Epetrans Epoche gebracht hatte und wo er Epetran zu schätzen und zu bewundern gelernt hatte. Ihn elektrisierte allein der Gedanke an den Zusammenhang zwischen der anscheinend völlig unverständlichen Förderung dieses Museumsbaus durch Garvan, der ihm den RIUNAN-Report für die Unsterblichkeit hatte verkaufen wollen, und der Tatsache, daß ein Großteil des Museums Epetran gewidmet worden war.
    Die Gedankenkette war schon zwingend.
    Garvan - Epetran - und vielleicht Crest?
    Hatten Thetas Ermittlungen tatsächlich eine Spur zu dem oder den Crest-Archiven aufgedeckt? „Momeron", sagte Atlan, ohne sich zwischen den Zeugnissen von Epetrans Genialität weiter umzusehen. „Ich fürchte, nun kann ich euch einige Unannehmlichkeiten und das Aufsehen nicht mehr ersparen, das ich liebend gern vermieden hätte. Ich verlange, daß ab dem morgigen Tag das Museum für den Publikumsverkehr geschlossen wird. Allein ich und ein von mir zu bildender Stab werden diesen Trichterbau bis auf weiteres dann noch betreten dürfen. Mein Freund Galaman wird dies beim Imperialen Rat arrangieren - nicht wahr?"
    Atlan drehte sich zu Galaman um, der mit aufgerissenen Augen hinter ihm stand.
    Galaman rang nach Luft, Momeron ebenfalls. „Bei Arkons Göttern!" rief der Denkmalschützer. „Das ist vollkommen unmöglich! Man wird ..."
    Galaman zeterte: „Bei aller Hochachtung, Erhabener, aber wie stellst du dir das vor? Der Rat wird... Man wird..."
    „Man wird mir diesen kleinen Gefallen tun, oder nicht?" beantwortete Atlan beide unausgesprochenen Befürchtungen zugleich. „Oder?"
    „Man wird", seufzte Galaman. „Man wird", knurrte Momeron, weitaus weniger freundlich. „Doch mögen die Götter ein Einsehen haben und den dafür zuständigen Rat überstimmen."
     
    4.
     
    25. November 1172 NGZ Am nächsten Morgen zeigte sich der Museumstrichter in einem völlig anderen Bild. Am Himmel waren keine Gleiter, die Touristen und

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