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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Cavallo hatte sich nicht gängeln lassen wollen. Sie ging immer nur ihren eigenen Weg, und so waren schließlich aus Verbündeten Todfeinde geworden.
    In den letzten Monaten hatte sich Dracula II auf Saladin verlassen können. Jetzt gab es niemanden mehr, der ihm mit seinen ungewöhnlichen Kräften zur Seite stand. Dabei brauchte er jemanden, der sich unter Menschen bewegen konnte, ohne dass er auffiel. Er musste jemanden haben, der in der normalen Welt für ihn spionierte, denn er selbst fühlte sich in seiner Vampirwelt wohler, die er als finsteres Reich aufgebaut hatte. Die Verbindung zu den normalen Menschen wollte er aber nicht abreißen lassen.
    Jane, die noch immer am Fenster stand, drehte sich um. Sie wusste, dass in Augenblicken wie diesen sie und Justine Verbündete waren. Das gefiel ihr zwar nicht, aber es ließ sich nun mal nicht ändern. Im Endeffekt konnte es für sie sogar von Vorteil sein.
    »Ich denke, dass wir John Sinclair Bescheid gegen sollten«, schlug sie vor.
    Für einen winzigen Augenblick wurde Justines Blick noch starrer. »Warum sollten wir?«
    Die Detektivin konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. »Du hast Nerven. Das müssen wir sogar. Mallmann bedeutet eine Gefahr für Leib und Leben. Es geht nicht anders.«
    »Noch haben wir nichts in der Hand.«
    »Ich weiß. Aber sicher ist sicher.«
    »Nein, wir lassen es bleiben.«
    Jane wollte sich mit der Cavallo nicht streiten. Es konnte ja sein, dass sie recht hatte, doch ihr wäre wohler gewesen, wenn John Bescheid bekommen hätte.
    »Es gefällt dir nicht, wie?«
    Jane hob die Schultern.
    »Du hättest mich nicht daran hindern können, John Bescheid zu geben. Aber es stimmt schon. Kann sein, dass es besser ist, wenn wir abwarten und etwas Konkretes in den Händen halten. Wobei ich mir bei Mallmann nicht sicher bin, was es sein könnte.«
    »Er wird etwas finden. Es muss ihn rasend gemacht haben, dass es Saladin nicht mehr gibt. Er ist für ihn der perfekte Helfer gewesen. Er stand voll auf seiner Seite, und jetzt muss sich unser Freund etwas Neues einfallen lassen. Ich bin gespannt.«
    Die Cavallo hatte keine Lust mehr, sich mit Jane zu unterhalten. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließ sie das Zimmer.
    Jane blieb zurück. Sie ließ sich in einen der kleinen Sessel fallen und schüttelte den Kopf. Das Verhalten ihrer Mitbewohnerin stufte sie als ungewöhnlich ein. So kannte sie die Cavallo nicht. Jane wollte nicht glauben, dass die Vampirin eine tiefe Furcht spürte. Beunruhigt war sie allerdings schon, und das traute man ihr kaum zu. Das war schon außergewöhnlich.
    Mallmann stellte eine Gefahr dar. Jane war froh, dass er sich in der letzten Zeit mit dem Aufbau seiner Welt beschäftigt hatte. Sie musste wohl fertig sein, und jetzt konnte er sich wieder um die Dinge kümmern, die für ihn schon immer wichtig gewesen waren.
    Direkt an die Menschen herangehen. Sie nicht nur zu seinen Dienern machen, sondern dafür sorgen, dass sie in seinem Sinne handelten und seine Pläne durchführten.
    Mallmann war raffiniert. Er hatte nichts vergessen. Es steckte noch ein Stück Vergangenheit in ihm, das heißt, er hatte sein Menschsein nicht völlig vergessen, und als Mensch hatte er im Dienst einer deutschen Behörde gestanden. Er war mit allen Wassern gewaschen und ein sehr guter Freund von John Sinclair gewesen. Man hatte ihn praktisch als Johns Auge auf dem Festland bezeichnen können, denn da hatte sich Mallmann um Dinge gekümmert, die man als ungewöhnliche Fälle bezeichnen konnte.
    Nun ja, John wusste Bescheid. Er hatte bei seinem Besuch selbst erlebt, dass die Cavallo gewarnt hatte. Am Tag war nichts passiert. Allmählich wurde es dunkel, und das war eigentlich die Zeit, in der ein Vampir sein Versteck verließ. Auch Mallmann war jemand, der die Dunkelheit liebte, obwohl er es auch schaffte, sich im Hellen zu bewegen. Da waren er und die Cavallo sich gleich.
    Zudem besaß Dracula II noch einen Vorteil. Er war in der Lage, sich in eine riesige Fledermaus zu verwandeln und in der Luft sehr schnell große Entfernungen zurückzulegen, für die normale Menschen viel Zeit benötigten.
    Das Warten gefiel Jane nicht. Es war stets mit einer gewissen Unruhe verbunden. Mit der Cavallo brauchte sie nicht zu reden, das lag hinter ihr, und der Gedanke an John Sinclair ließ sie nicht los.
    Deshalb rief sie ihn an. »Ach, du bist es.«
    »Ja.«
    »Was Neues von Mallmann?«
    »Nein«, gab Jane zu. »Ich warte praktisch.«
    »Was sagt

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