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1565 - Feuerhand

1565 - Feuerhand

Titel: 1565 - Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schimmer einer versinkenden Sonne war verschwunden.
    Es war wie immer und trotzdem anders, denn Jane Collins wurde das Gefühl nicht los, dass etwas in der Luft lag. Etwas Gefährliches, und das kam immer näher, was ihr überhaupt nicht gefallen konnte.
    Furcht verspürte sie nicht direkt, aber die Unruhe wollte nicht weichen…
    ***
    Es gehörte zu Will Mallmann, dass er seine menschlichen Eigenschaften nicht vergessen hatte. Als Blut saugendes Monster konnte er sich bewegen wie ein normaler Mensch, und dazu gehörte auch das Autofahren.
    Er hatte sich einen dunklen Audi besorgt und lenkte den Wagen durch das abendliche London. Wer durch die Fenster in das Innere schaute, der sah einen normalen Menschen in dunkler Kleidung. Möglicherweise wäre ihm noch das bleiche Gesicht mit der straffen Haut aufgefallen. Auf der Stirn zeichnete sich kein rotes D mehr ab. Hinter dem Lenkrad saß ein normaler Mensch, der mit der Sicherheit eines Berufsfahrers den Wagen durch den starken Verkehr lenkte.
    Er saß nicht allein im Wagen. Neben ihm hatte Mike Dexter Platz genommen. Von ihm ging eine gewisse Unruhe aus. Er bewegte ständig den Kopf, um nach draußen zu schauen, als wollte er jedes Bild in sich einsaugen.
    Manchmal strich er über sein Gesicht, sprach dann zischend mit sich selbst oder schaute auf seine Handflächen, die ausgestreckt vor ihm lagen. Hin und wieder schoss von dort eine kleine Flamme in die Höhe, was Mallmann nicht verborgen blieb.
    »Lass es lieber. Du kannst dich später noch genug austoben.«
    »Ich weiß. Wie lange müssen wir noch fahren?«
    »Es hält sich in Grenzen, keine Sorge. Ich schätze, dass wir Mayfair bald erreicht haben.«
    »Und da lebt sie? Bist du sicher?«
    »Ja, verdammt!«
    Dexter drehte den Kopf nach rechts. Er schaute Dracula II für einen Moment böse an, als wäre er der große Feind, den es zu bekämpfen galt. Aber er sagte nichts und strich nur über das kurze Haar, das dunkel auf seinem Kopf wuchs.
    Wer immer in seiner Nähe gesessen hätte, er hätte die Gestalt vom Geruch her wahrgenommen. Permanent strömte die Haut etwas aus, das an einen Brandgeruch erinnerte. Mallmann war es egal, so lange sich sein Nebenmann ruhig verhielt und kein Feuer produzierte.
    Die eigentliche City hatten sie umfahren. Sie näherten sich Mayfair. Dort war der Verkehr nicht mehr so dicht. Hier gab es mehr kleine Häuser und Villen, die teilweise auf recht großen Grundstücken standen. Da es hier keine Durchgangsstraßen mit Einkaufsmöglichkeiten gab, hielten sich auch nicht viele Leute auf den Gehsteigen auf.
    Wer hier wohnte, der musste es sich leisten können.
    »Wir sind gleich da. In der nächsten Straße halte ich an.«
    »Und was muss ich tun?« Mallmann fing an zu kichern. »Das werde ich dir alles erklären, wenn wir am Ziel sind.«
    »Aber ich kann brennen?«
    »Sicher doch.« Dracula II nickte und bog in die Straße ein, in der sein Ziel lag.
    Sie war nicht besonders lang. Gehsteige rahmten sie ein, und auf beiden Seiten wuchsen Bäume. Wegen des sonnigen Wetters hatten sie in den letzten Tagen mächtig ausgeschlagen, und so hatten die Bäume bereits dichte Dächer aus Blättern.
    Mallmann fuhr langsamer. Er suchte einen freien Platz, an dem er seinen Wagen abstellen konnte. Er wollte zudem nicht sofort auffallen und sah, dass andere Fahrer ihre Autos in den Lücken zwischen den Bäumen abgestellt hatten. Das waren ausgewiesene Parkplätze, und danach hielt auch Will Mallmann Ausschau.
    Er hatte Glück und lachte leise, als er seinen dunklen Audi in eine Lücke rangierte.
    »So, hier wären wir!«
    Dexter nickte. Er rieb seine Handflächen gegeneinander. Mallmann befürchtete schon, dass plötzlich Flammen erschienen, doch es blieb nur bei den Geräuschen.
    »Und jetzt sagst du mir, was ich machen soll!«
    »Gern.«
    »Und was?« Firehand war wieder von einer tiefen Unruhe erfasst worden. Er bewegte den Kopf und schaute sich nach allen Seiten um.
    »Du steigst aus«, sagte Mallmann.
    »Gut. Und weiter?«
    »Du wirst dich völlig unauffällig bewegen. Wie ein Mensch, der spazieren geht.«
    »Aber das ist nicht alles?«
    »Natürlich nicht. Du wirst dir ein Auto aussuchen.«
    Dexter grunzte, was wohl mehr ein Lachen sein sollte. »Und was mache ich dann?«
    »Du steckst es in Brand.«
    Firehand öffnete den Mund. Jetzt waren seine beiden Vampirzähne deutlich zu sehen. Wie zwei kleine Dolche stießen sie zwischen leicht zitternden Lippen hervor.
    Mit offenem Mund stellte er seine

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