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1566 - Das Musical-Gespenst

1566 - Das Musical-Gespenst

Titel: 1566 - Das Musical-Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinein und hatte das Gefühl, dass alles umsonst gewesen war.
    »Pech«, sagte Bill, der hinter uns stand und über unsere Schultern geschaut hatte.
    Die Truhe war leer!
    ***
    Keiner von uns sagte etwas oder bewegte sich. Nicht mal die Köpfe schüttelten wir.
    Hatte Johnny gelogen?
    Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass, er uns einen Bären aufgebunden hatte. Hier musste jemand vorgesorgt haben und hatte die tote Josy Prescott verschwinden lassen, damit nur noch ein Musical-Gespenst existierte.
    »War das alles?«, fragte Further, der ebenfalls in die Truhe hineingeschaut hatte.
    »Ja«, sagte Bill.
    Further fing an zu lachen. »Und deshalb machen Sie so einen Wirbel? Nur wegen einer leeren Truhe?«
    »Sie hätte auch einen bestimmten Inhalt bergen können«, erwiderte ich.
    »Eine Leiche?«
    »Sie sagen es.«
    Further schüttelte den Kopf und schaute mich an wie einen Menschen, an dessen Verstand er zweifelte.
    Mir war das egal. Natürlich ärgerte ich mich über diesen Misserfolg, doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. Dieser Keller war groß genug, um andere Verstecke zu verbergen.
    Ich sprach kurz mit meinen Freunden darüber, die sich einverstanden erklärten, ihn zu durchsuchen. Further blieb immer in unserer Nähe und sparte auch nicht mit entsprechenden Kommentaren, um die wir uns nicht kümmerten.
    Dieser Tag gehörte nicht zu unseren glücklichen. Es gab auch keine versteckten Türen, die uns aufgefallen wären, und so tappten wir durch eine normale Requisitenkammer und atmeten die staubige Luft mit den fremden Gerüchen ein.
    Ich gab das Zeichen zum Rückzug. Auf der Treppe nach oben hörte ich Bill wütend mit den Zähnen knirschen. Er ärgerte sich gewaltig über unseren Fehlschlag und meinte: »Ich muss noch mal mit Johnny reden. Obwohl ich davon überzeugt bin, dass er mir die Wahrheit gesagt hat.«
    »Wir finden eine Möglichkeit, keine Sorge.«
    Suko schaute durch die offene Tür in den Zuschauerraum und betrachtete auch die Bühne.
    »Alles leer«, meldete er.
    Ich musste leise lachen. »Wäre auch zu fantastisch gewesen, wenn wir hier die Leiche entdeckt hätten.«
    »Kann es sein, dass Johnny sie mit einer Puppe verwechselt hat?«
    Bill fühlte sich angesprochen und hob die Schultern. »Daran habe ich auch schon gedacht, Suko. Ich habe auch mit ihm darüber gesprochen, aber er war sich sehr sicher. Mal sehen, wie es weitergeht.«
    Da hatte Bill das Richtige ausgesprochen. Aufgeben konnten wir den Fall nicht mehr, obwohl wir keine konkreten Beweise in den Händen hielten.
    »Brauchen Sie mich noch?«, fragte Further.
    »Nein«, sagte ich. »Auch wir werden gehen.«
    »War aber ein seltsamer Besuch.«
    »Stimmt.« Ich lächelte ihn an. »Wir werden uns allerdings wiedersehen. Und zwar schon heute Abend zur Vorstellung.«
    »Ach, da wollen Sie rein? Alles ausverkauft.«
    »Keine Sorge, wir bekommen Karten.«
    »Ihr Problem.«
    Es dauerte nicht mehr lange, und wir standen wieder auf der Außentreppe. Beschienen vom hellen Schein der Sonne, die die Düsternis unter der Bühne vergessen ließ.
    »Sorry«, versuchte Bill sich zu entschuldigen. »Aber ich habe gedacht, dass wir - nun ja, ihr wisst schon.«
    »Vergiss es«, sagte ich.
    »Wollt ihr denn mit in die Vorstellung?«
    Suko lächelte und sagte: »Tut mir leid. Shao und ich sind eingeladen. Eine Computer-Freundin feiert Geburtstag. Wenn ihr darauf besteht, dass ich mitkommen soll, bin ich natürlich dabei. Ansonsten möchte ich Shao gern den Gefallen tun und…«
    Ich klopfte ihm auf die Schulter. »Tu ihr den Gefallen. Es kann ja wirklich sein, dass sich alles als Irrtum herausstellt.«
    »Okay, dann drücke ich euch die Daumen.«
    Bill fragte: »Wohin jetzt?«
    »Ins Büro. Ich muss versuchen, dass ich Karten für den heutigen Abend bekomme.«
    »Nimm am besten drei.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht daran glaube, dass Johnny zu Hause bleiben will. Das können wir ihm auch nicht antun.«
    »Richtig, Bill. Sonst geht er noch seine eigenen Wege.« Ich sah es am Gesichtsausdruck meines Freundes, dass es ihm nicht passte. Aber daran ändern konnte er auch nichts. Aus Kindern werden Leute. So war das nun mal. Und so würde es auch immer bleiben…
    ***
    Further war froh, dass die Besucher verschwunden waren. Er schaute ihnen noch nach und verfluchte sie mit leisen Worten. Sein Plan war aufgegangen, die tote Josy Prescott war nicht gefunden worden, und dafür hatte er gesorgt.
    Es gab in einem Theater

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