Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wissenschaftlichen Arbeit nur wenig anfangen. „Was heißt das?"
    „Es könnte bedeuten, daß die Kristalle in einem engen Zusammenhang mit dem Verschwinden des ESTARTUModells stehen", erklärte die Kartanin zurückhaltend. „Ich will damit sagen, daß möglicherweise ein Transport auf psionischer Ebene stattgefunden hat, bei dem die Kristalle als eine Art Medium aufgetreten sind."
    Lamndar Morcör hockte sich hin und kreuzte die Beine unter dem Leib. „Das haut mich um", stöhnte sie. „Dann haben wir deiner Meinung nach also einen Teleporter an Bord, der das Ding geklaut hat."
    „Nein", widersprach die Kartanin. „Aus den verschiedenen Analysen der Bordsyntronik geht eindeutig hervor, daß sich niemand in der fraglichen Zeit in meinem Labor aufgehalten hat. Wenn jemand dort gewesen wäre, hätte es Veränderungen im Sauerstoffverbrauch und bei den Temperaturen gegeben. In winzigen Mengen wäre Staub aufgewirbelt worden. Der Syntronik wäre das nicht entgangen, weil der Staub sofort abgesaugt worden wäre. All das ist nicht passiert. Dafür ist das Modell verschwunden, und die Kristalle sind dafür erschienen."
    „Wenn wir also von einer psienergetischen Kraft ausgehen, dann hat sie von außen auf das Modell eingewirkt und es aus der ROBIN geholt."
    Lamndar Morcör stand langsam und nachdenklich auf. Ihr war die Lust zum fröhlichen Flachsen vergangen. „Gehen wir nach draußen", schlug sie vor. „Ich möchte mir die Kristalle ansehen."
    Minuten später standen sie vor dem zwischen herumliegenden Steinen und Steinplatten verborgenen Kristallgebilde. Es war rubinrot und sah aus, als sei es als Klumpen aus großer Höhe herabgestürzt, um sich dann beim Aufprall teils in den Boden zu bohren, teils aufzulösen. Ein fingerbreiter Riß spaltete das Teil, das nicht abgebrochen war. Zwei Roboter hielten sich in der Nähe auf. Sie hatten dafür gesorgt, daß sonst niemand die Fundstätte betrat. Das Gebilde durfte nicht durch Unachtsamkeit zerstört werden. „Diese Kristalle sind sehr viel energiereicher als die aus dem Labor", erläuterte Dao-Lin-H’ay.
    Lamndar Morcör fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. Voller Skepsis blickte sie Tek an. „Ich frage mich, wozu du mich brauchst", sagte sie. „Ich bin Archäologin, aber keine Kristallexpertin."
    „Du bist vor allem Siganesin", erwiderte er.
    Sie blickte ihn lange schweigend an. Kein Muskel bewegte sich in ihrem Gesicht, dann nahm ihr Teint plötzlich eine lindgrüne Färbung an. „Es hat lange gedauert, aber jetzt habe ich kapiert!" rief sie. „Du willst, daß ich in den Spalt dort krieche!"
    „Daran habe ich gedacht", gab der Galaktische Spieler zu. Experten der ROBIN hatten ihm mitgeteilt, daß sich die Kristalle wie eine Ader tief in den Boden hineinzogen. Sie gingen davon aus, daß sie einen Verbund von etwa vierzig Zentimetern Breite und wenigstens vierzig Metern Länge bildeten, und sie schlossen nicht aus, daß sich dieser schräg in die Tiefe führende Strang aus Kristallen noch sehr viel länger hinzog. Es gab Mikro-Roboter, die Tekener hätte einsetzen können. Sie wären in der Lage gewesen, tief in den Boden einzudringen und Spalten zu folgen, die es dort möglicherweise gab. Niemand aber wußte, auf welche Komplikationen sie treffen und ob sie ihnen gewachsen sein würden. Bei solchen Einsätzen war der Mensch dem Roboter immer noch überlegen. Daher hielt Tek es für besser, Siganesen einzusetzen, die flexibel genug waren, sich auf ungewöhnliche Situationen einzustellen. „Das ist eine Aufgabe, die mich reizt", gab Lamndar Morcör zu. „Willst du, daß ich allein gehe?"
    „Auf keinen Fall. Ich denke an ein Team. Dabei überlasse ich es dir, es zusammenzustellen."
    „Einverstanden. Ich nehme noch zwei Frauen mit", erklärte sie entschlossen. „In einer Stunde können wir aufbrechen. Dann werden wir ja sehen, ob dieser Spalt schon nach wenigen Zentimetern endet, oder ob er tief in den Kristall führt."
    „Er ist wenigstens vier Meter lang", eröffnete Tekener ihr. „Das haben wir bis jetzt herausgefunden. Weiter sind wir nicht gekommen."
    Sie boxte Agan gegen den Hals. „Zur ROBIN", befahl sie. „Wir wollen keine Zeit verlieren."
    Er lächelte nur still, nickte Tekener zu und flog mit ihr zum Raumschiff zurück. „Er sagt nicht viel", stellte Dao-Lin-H’ay fest. „Eine seltsame Freundschaft."
    „Unterschätze den Akonen nicht", erwiderte der Smiler. „Im Dialog mit der Syntronik ist er ein Genie. Für Lamndar ist er

Weitere Kostenlose Bücher