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1566 - Vermächtnis eines Helden

Titel: 1566 - Vermächtnis eines Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tormeisters Ankjard Informationen über das Shant-Tor beigegeben. Das hätten sie kaum getan, wenn sie die Existenz dieses Tores unbedingt geheimhalten wollen, oder wenn sie verhindern wollen, daß jemand dort uneingeladen auftaucht."
    „Erstens sind noch nicht alle Informationen entschlüsselt, und zweitens kann man uns auch eine Falle gestellt haben."
    „Ein Grab als Falle? Und dazu 500 Lichtjahre vom Shant-Tor entfernt? Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich."
    Sie dachte darüber nach und mußte ihm recht geben. Dennoch blieb ein gewisses Unbehagen.
    Ihrer Meinung nach gingen sie ein unkalkulierbares Risiko ein, da sie keinerlei Informationen darüber hatten, wie es 300 Jahre nach der Fertigstellung des Shant-Tors dort wirklich aussah und wer für den Betrieb des Transmitters verantwortlich war. Erst wenn sie dort waren, wußten sie, ob die Mitteilungen des Heraldischen Siegels am Heldengrab und die des ESTARTU-Modells der Wahrheit entsprachen - und was der Unsicherheitsfaktor beinhaltete! „Du willst es wirklich wagen?"
    Alaska nickte lächelnd, und Sie verzichtete auf weitere Einwände.
    Der Unsterbliche hatte sich unzählige Male in vergleichbaren Situationen befunden. Er verfügte über eine ausreichende Erfahrung, um die Lage richtig abwägen zu können. Solange es nicht zu Kampfhandlungen mit den anderen Raumschiffen kam, war keine lebensgefährliche Konfrontation zu befürchten. „Laß uns abwarten und den anderen das Gefühl der Überlegenheit geben", schlug er vor und setzte sich gelassen neben sie in einen Sessel. „Damit verbessern wir unsere eigenen Chancen für später."
    Sie war nicht ganz so ruhig wie er, und es widerstrebte ihr nach wie vor, sich ohne jede Gegenwehr in die Hände einer fremden Macht zu geben, doch sie respektierte, daß er über eine wesentlich größere Erfahrung verfügte als sie, und sie vertraute ihm. Bei einem anderen Mann hätte sie wahrscheinlich versucht, ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. „Funkkontakt", meldete MUTTER, und Bruchteile von Sekunden später erschien das Bild eines Somers im Holo. „ISHANT. Ich bin Kasjy Satalmi", stellte er sich vor. „Identifiziert euch."
    Er hatte einen breiten Kopf mit einem flachen Schnabel und kleinen, fast unter Federn und Flaum verborgenen Augen. Auf der rechten Seite des gelben Schnabels trug er vier Diamanten, die im Quadrat angeordnet waren. „MUTTER", antwortete Sie knapp. „Was treibt ihr hier?" fragte er schroff.
    Alaska behielt die Beobachtungsschirme im Auge. Auf einem von ihnen war die ISHANT zu erkennen. Eine große Schrift auf dem Diskus machte deutlich, welches von den Raumschiffen es war. Dieser Raumer näherte sich MUTTER nur sehr langsam, während die anderen sie in einer weiträumigen Zangenbewegung umzingelten. „Was geht euch das an?" entgegnete Siela Correl trotzig. Sie fühlte sich durch die allzu aggressive Art des Somers herausgefordert. „Mir ist nichts davon bekannt, daß dieses Gebiet von den Somern beansprucht wird."
    „Woher weißt du, daß ich ein Somer bin?" Satalmi musterte sie mißtrauisch. Die Federn über seinen Augen schoben sich ein wenig zur Seite. „Stellst du immer so intelligente Fragen?" Sie verdrehte die Augen.
    Alaska lachte leise. „Er hat nicht ganz unrecht", flüsterte er. „Er dürfte noch keinen Terranern begegnet sein, und so selbstverständlich ist ja nun auch nicht, daß wir in dieser Ecke des Universums auftauchen."
    „Ich habe viel von den Heldentaten der Somer gehört", behauptete sie an Satalmi gewandt. „Man hat mir genau beschrieben, wie Somer aussehen. Sollte ich mich getäuscht haben?"
    Diese Antwort schmeichelte dem Kommandanten. „Was treibt ihr hier?" fragte er in einem etwas milderen Ton. „Nichts", schwindelte sie. „MUTTER ist ein Medoschiff. Es hat uns aufgenommen, nachdem wir in Not geraten waren. Inzwischen sind wir erfolgreich behandelt worden."
    Alaska Saedelaere stellte fest, daß sie eingekesselt waren. Sie waren umgeben von Diskusraumern. Damit war es für eine Flucht endgültig zu spät.
    Satalmi nutzte die Chance, die Siela Correl ihm bot. „Macht euch keine Sorgen", erwiderte er. „Wir werden uns um euch kümmern. Wir nehmen euch mit."
    „Wohin?"
    „Zum Shant-Tor."
    Sie tat, als wisse sie nicht, wovon die Rede war. „Ich habe keine Ahnung, was das ist und wo das ist", behauptete sie. „Um so besser! Dann können wir euch alles zeigen. Ich hole euch jetzt mit einem Traktorstrahl zu mir, und dann kommt ihr an Bord. Alles

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