1566 - Vermächtnis eines Helden
weitere ergibt sich dann."
Dagegen wollte Siela Correl sich auflehnen, doch Alaska stieß sie verstohlen an. „Na schön", seufzte sie. „Auf meinen Ortungsschirmen erkenne ich, daß ihr uns in die Zange genommen habt.
Also bleibt mir wohl keine andere Wahl, als deiner freundlichen Einladung zu folgen."
Der spöttische Unterton entging ihm nicht, und er antwortete in gleicher Weise: „Es ist angenehm, mit einem so verständigen Partner zu verhandeln!"
Sie schaltete die Funkverbindung ab. „MUTTER, ich möchte, daß du in meiner Nähe bleibst", forderte sie. „Das werde ich", antwortete MUTTER. „Ich glaube nicht, daß der Somer Einwände dagegen hat."
Alaska und Siela verließen die Zentrale, um SERUNS anzulegen. Sie wollten sich so gut wie möglich auf das Kommende vorbereiten.
Minuten später zog die ISHANT MUTTER zu sich heran und schuf eine Verbindung zwischen zwei Schleusen, so daß Siela Correl und Alaska das Medoschiff ohne großen Aufwand verlassen konnten.
Sie wurden von Satalmi und drei weiteren Somern empfangen. Sie erkannten ihn sofort an dem breiten, flachen Schnabel, den darauf glitzernden Diamanten und den tief in den Federn liegenden, mißtrauisch blickenden Augen. „Willkommen an Bord der ISHANT", begrüßte er sie.
Das Schleusenschott schloß sich hinter ihnen, und die vier Somer hielten plötzlich Energiewaffen in den Händen. „Ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür, daß ich bewaffnete Gäste an Bord nicht dulden kann", sagte Satalmi. „Gebt eure Waffen ab. Aber vorsichtig, bitte. Ich möchte nicht den Eindruck haben, daß ihr sie gegen uns einsetzen wollt. Das könnte meine Offiziere und mich dazu veranlassen, auf euch zu schießen."
Mit den Fingerspitzen griffen Alaska und Sie nach ihren Multitrafs und überreichten sie den Somern. „Wir haben nicht die Absicht, unsere Waffen auf euch zu richten", erklärte Alaska Saedelaere.
Die drei Begleiter des Kommandanten traten zur Seite, und eine Tür öffnete sich. Sie gab den Weg in einen kleinen Raum frei, der keinerlei Einrichtungsgegenstände enthielt. „Darin werdet ihr euch aufhalten, bis wir unser Ziel erreicht haben", sagte Satalmi. „Ihr werdet nicht lange warten müssen."
Alaska zuckte mit den Schultern und betrat den Raum. Siela Correl zögerte. Voller Argwohn blickte sie den somerischen Kommandanten an. „Das ist nicht gerade die Art Gastfreundschaft, die ich von einem somerischen Helden erwartet habe", eröffnete sie ihm.
Satalmi beeindruckte sie damit nicht. „So kann man sich täuschen", erwiderte er kühl. Er streckte den Arm aus und zeigte auf die offene Tür. „Wenn ich jetzt bitten darf ...?"
Trotzig preßte sie die Lippen zusammen, blickte verächtlich an ihm vorbei und folgte Alaska Saedelaere in den Raum, den sie als Gefangenenzelle empfand.
Lautlos schloß sich die Tür hinter ihnen. „Kommt", befahl Satalmi, nachdem einer seiner Offiziere die Tür gesichert hatte, so daß man sie auf keinen Fall von innen öffnen konnte.
Er kehrte mit seinen Männern in die Zentrale zurück. „Schickt ein Kommando in das Schiff der Fremden", befahl er. „Ich will genau wissen, was es für ein Schiff ist und wie es darin aussieht. Nehmt es von mir auch auseinander. Sobald klar wird, daß es kein Medoschiff ist, und daß die Fremden uns belogen haben, will ich sofort informiert werden."
Die drei Offiziere stellten ein Team von Spezialisten zusammen. Wenig später teilten sie dem Kommandanten mit, daß sein Befehl ausgeführt worden war. „Es wird nicht lange dauern", behauptete Donet Elkjap, der Stellvertretende Kommandant, „dann wissen wir Bescheid."
Er war jünger als Satalmi, aber sein Kopf und seine Schulterpartien waren von Narben gezeichnet. Es waren die Spuren von schweren Kämpfen im Weltraum und auf exotischen Welten, die er erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Dabei hatte er sich durch besondere Härte ausgezeichnet. Bei seinen Untergebenen galt Elkjap als absolut furchtloser Mann, der über eine schier unfaßbare Selbstbeherrschung verfügte. Selbst in aussichtslos erscheinenden Situationen hatte er nie die Nerven verloren.
Jetzt blickte er Satalmi forschend an. „Was geschieht mit den Fremden?" fragte er. „Das hängt von der Untersuchung ihres Schiffes ab", antwortete der Kommandant. „Aber davon abgesehen gehen sie nicht gerade erfreulichen Zeiten entgegen."
Bei diesen Worten war etwas in seinen Augen, was selbst einen so hartgesottenen Mann wie Elkjap erschauern ließ.
Er verzichtete
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