1566 - Vermächtnis eines Helden
ESTARTU und in ihrem Sinn", erklärte der Pteru-Klon. „Na und? Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber warum arbeitest du nicht mit uns zusammen?
Das würde alles sehr viel leichter machen. Für beide Seiten."
Stalker löste sich von der Seite des Ophalers und stolzierte erneut im Raum herum, fast so als wolle er sich von allen Seiten zeigen, eine undurchsichtige und rätselhafte Erscheinung, die sich nicht in eine bestimmte Vorstellungswelt einordnen ließ. „Warum nicht?" Er streckte Alaska abwehrend eine seiner Hände entgegen. „Das liegt doch auf der Hand."
„Tatsächlich? Dann erkläre es mir."
„Ich will ESTARTU allein und ohne die Hilfe von Gorims finden und unterstützen", antwortete Stalker und dann fügte er einen bemerkenswerten Satz hinzu, mit dem er Alaska Saedelaere und Salaam Siin überraschte: „Ich bin nebenbei gesagt gar nicht einmal davon überzeugt, daß es gut für ESTARTU ist, wenn ES geholfen wird!"
„Wie bitte?" Alaska blickte ihn verblüfft an. „Was meinst du damit? Könntest du wohl etwas deutlicher werden?"
„Ich könnte schon, aber ich will nicht", eröffnete ihm Stalker. Er ging zu einer Koje und legte sich hinein.
Dabei drehte er Alaska den Rücken zu und gab damit zu verstehen, daß für ihn das Gespräch beendet war.
Der Terraner ließ sich kopfschüttelnd auf einen Hocker sinken. Er mußte sich mit dieser Erklärung zufriedengeben. Mehr würde er aus dem rätselhaften - Wesen nicht herausholen.
Er ist eben so, dachte er. Er kann nicht anders, als seine Absichten mit Falschheit und Intrigen zu verwirklichen. Finde dich damit ab.
Die Haltung Stalkers eröffnete nicht gerade die besten Aussichten für die Zukunft. Alaska war sich darüber klar, daß sie von ihm keine Hilfe erwarten konnten, wenn es darum ging, sich aus der augenblicklichen Situation zu befreien und die Initiative zu übernehmen. Stalker würde sich nicht um Siela und ihn kümmern und äußerstenfalls Salaam Siin in seine Pläne einbeziehen, da dieser immerhin ein Geschöpf aus der Mächtigkeitsballung der ESTARTU war.
Er wandte sich an den Ophaler, der bisher unbeteiligt neben dem Durchgang zwischen den beiden Räumen gestanden und lediglich beobachtet hatte. „Salaam, hast du etwas von dieser Anlage gesehen, als du hierher gekommen bist?" fragte er. „Ist es ein Heraldisches Tor?"
Der Ophaler schilderte bereitwillig, wie Stalker und er sich mit der HARMONIE dem Shant-Tor genähert hatten, und er schilderte es so, daß Alaska sich ein Bild von dem gewaltigen Bauwerk machen konnte.
Im Gegenzug gab er Salaam Siin die Informationen, die er von Ronald Tekener erhalten hatte, um ihn über die Funktion und die Hintergründe des Shant-Tors ins Bild zu setzen. „Stalker war von Anfang an davon überzeugt, daß es sich um einen Transmitter handelt", sagte der Ophaler danach. „Er hofft, damit in Nullzeit nach Estartu kommen zu können."
Siela Correl hielt es nicht mehr auf ihrem Platz. Bis jetzt hatte sie auf ihrem Bett gesessen. Doch nun sprang sie auf und ging zu Alaska. „Na fabelhaft", sagte sie. „Und was jetzt? Willst du warten, bis sich der Tormeister dazu entschließt, uns mit dem Transmitter nach Estartu abzustrahlen?"
„Warum nicht?" entgegnete er. „Estartu ist schließlich unser Ziel. Oder nicht?"
„Richtig", gab sie zu. „Ich wollte jedoch nicht mit gefesselten Händen und Füßen dort ankommen wie ein gut verschnürtes Paket. Ich wollte eigentlich selbst bestimmen, was mit mir geschieht."
„Ich fürchte, das wird jetzt nicht mehr möglich sein", antwortete er gelassen. „Man hat uns die Entscheidung abgenommen."
„Das mache ich nicht mit", rief sie. „Woher weiß ich, daß die Nakken den Transmitter überhaupt richtig einstellen? Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, was es heißt, einen Transmitter auf eine Entfernung von vier Millionen Lichtjahren auszurichten? Die Nakken brauchen bloß einen kleinen Fehler zu machen, und wir verschwinden als Materiewolke im Nichts!"
Auch dieser Gedanke konnte Alaska nicht aus seiner Ruhe bringen. „Du vergißt, daß wir nicht die ersten sind, die durch den Transmitter gehen werden. Schließlich haben uns 5-DEmissionen auf den Betrieb des Shant-Tors aufmerksam gemacht."
„Richtig", gab sie trotzig zu. „Aber das heißt noch lange nicht, daß in vier Millionen Lichtjahren Entfernung auch heil angekommen ist, was hier abgestrahlt wurde. Hast du schon mal daran gedacht, daß wir hochwillkommenes Testmaterial für die Betreiber
Weitere Kostenlose Bücher