1566 - Vermächtnis eines Helden
glücklich, daß wir euch begegnet sind."
Das klang mehr danach, als wolle er den anderen dazu gratulieren, daß es ihnen vergönnt war, ihm über den Weg gelaufen zu sein.
Der Ophaler hob einen seiner Tentakel und streckte ihn nach Stalker aus, um ihn von unbedachten Bemerkungen abzuhalten. Doch es war schon zu spät, und Salaam Siin zog sich wieder zurück. „Gleichzeitig bitte ich euch um Hilfe", fuhr Stalker fort. „Wir brauchen eure Unterstützung. Wir werden von abscheulichen Gorims verfolgt, die voller Falschheit sind. Sie können jeden Moment in diesem Raumsektor auftauchen. Diese Gorims sind Feinde der ESTARTU! Und sie sind trotz ihres niedrigen Ranges gefährlich."
„Wir werden uns darum kümmern", versprach Sharphal. „Verlaßt jetzt euer Schiff. Einer unserer Raumer wird andocken, so daß ihr zu uns an Bord kommen könnt."
„Nicht nötig", sträubte Stalker sich. „Sobald wir das Heraldische Tor erreicht haben, werden wir unser Schiff ohnehin verlassen. Es ist doch viel einfacher, wenn wir ..."
„Wenn ihr unsere Unterstützung wollt, dann tut ihr besser das, was ich euch sage", unterbrach ihn der Tormeister. Er atmete einige Male tief und auffallend schnell mit geöffnetem Schnabel.
Gleichzeitig strich er sich nervös über den Backenbart. Er machte den Eindruck eines gehetzten Mannes, der sich überfordert fühlt.
In seinen Augen war jedoch etwas, das davor warnte, ihn zu unterschätzen. „Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?"
Die gute Stimmung Stalkers verflog. „Wir fügen uns", erwiderte er deutlich kühler als zuvor.
Das folgende Manöver lief rasch und ohne Komplikationen ab. Eines der diskusförmigen Raumschiffe dockte an, und Stalker und der Ophaler verließen die HARMONIE. „Du wirst sehen, alles ist gut", behauptete der ehemalige Sotho. Er klammerte sich an die Hoffnung, daß die Entwicklung für ihn nur positiv sein konnte, da er es mit Wesen aus Estartu zu tun hatte.
Doch ganz so sicher wie zuvor war er sich seiner Sache nicht mehr. Er hatte sich als Pteru ausgegeben, obwohl er ein Pteru-Klon war. Hatte er damit einen Fehler gemacht? Viel Zeit war vergangen, seit er Estartu verlassen hatte. Stimmten die Voraussetzungen nicht mehr, von denen er ausging?
Als sie den Diskusraumer betraten, wurden sie von vier Somern und vier unförmigen Robotern erwartet. Die Maschinen packten Stalker augenblicklich an den Armen und hielten ihn mit überaus harten Keramikklauen fest. „Nicht doch", protestierte Stalker. Er war kräftig und geschickt genug, sich befreien zu können, doch so weit wollte er in dieser Phase der Begegnung nicht gehen. „Habt ihr nicht gehört? Ich bin ein Pteru!
Ich bin ein ESTARTU-Getreuer der alten Tradition!"
„Kommt mit", forderte sie einer der Somer auf und stolzierte durch einen Gang auf ein Schott zu.
Stalker wies die Roboter, die ihn hielten, darauf hin, daß er auch alleine gehen konnte. Seine Worte verhallten, ohne Wirkung zu erzielen. Die Maschinen ließen ihn nicht los. Dennoch war er nach wie vor davon überzeugt, daß einige erklärende Worte genügen würden, um sich und seine Rolle an Bord des Diskusraumers erheblich aufzuwerten.
Er versuchte es noch einmal. „He, du!" rief er dem Somer zu, der ihnen vorausging. „Ich bin nicht so schwach, daß ich gestützt werden muß."
Auch jetzt erreichte er nichts. Der Somer reagierte nicht, und die Roboter lockerten ihren Griff nicht. Sie zerrten ihn rücksichtslos über den Gang bis zu dem Schott hin. Es öffnete sich, und sie kamen in einen großen Raum, in dem Sharphal hinter einem breiten Tisch stand. Bei ihm befanden sich drei schwere Kampfroboter.
Sie hatten eine Gestalt, die an Somer erinnerte. Jeder von ihnen richtete zwei Waffenarme auf Stalker und Salaam Siin.
Die beiden Roboter, die Stalker führten, ließen ihn los und stießen ihn brutal nach vorn. Er stolperte und fiel der Länge nach hin, sprang jedoch sofort wieder auf. „Was soll diese Behandlung?" protestierte er, während er zu dem Ophaler hinüberblickte, der wesentlich rücksichtsvoller behandelt wurde als er. Ihn hatten die Roboter nicht einmal berührt. „Ich habe doch deutlich gesagt, daß wir Freunde sind. Ich bin ein Pteru und ESTARTU im höchsten Maße verpflichtet."
„Pteru", erwiderte der Tormeister voller Verachtung. Seine Hände glitten nervös an dem Gürtel seiner Uniform entlang, verharrten kurz an der Gürtelschnalle und verschwanden dann in den Hosentaschen. „Auf so einen wie dich haben wir gerade
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