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1569 - Carlottas Todesangst

1569 - Carlottas Todesangst

Titel: 1569 - Carlottas Todesangst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Anrufbeantworter gespeichert. Ich wollte nicht, dass jemand weiß, dass ich im Haus bin.«
    »War auch gut so.«
    »Gut, dass ihr mich auf meinem Handy angerufen habt. Die Nummer kennen nur wenige.«
    »Ist ja auch alles gut gegangen. Wir müssen uns keine Gedanken mehr machen.«
    Suko schnippte mit den Fingern. Als wir ihn anschauten, fragte er: »Bist du sicher, Carlotta, dass die andere Seite weiß, dass du dich hier aufhältst?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Sie könnten aber davon ausgehen, dass du hier allein in dem Haus lebst?«
    »Ja, das könnten sie.«
    »Okay, das soll uns recht sein. Oder was meinst du, John?«
    Ich stimmte Suko voll und ganz zu. Keiner von uns wüsste, wie das Spiel weitergehen würde. Aber wir wollten es der andere Seite nicht so leicht machen und entwarfen einen Plan, der Carlotta nicht besonders schmeckte, denn sie sollte dabei die passive Rolle übernehmen. Alles andere würde in unseren Händen liegen.
    »Wollt ihr die Typen wirklich hereinlassen, wenn sie ins Haus wollen?«
    Ich lächelte. »Aber klar. Sie werden es auch tun, denn mittlerweile sind sie dazu gezwungen, wenn sie Erfolg haben wollen. Mich würde nur mal interessieren, was sie mit dieser Aktion bezwecken.«
    »Das ist doch klar. Sie wollen mich!«, erklärte das Vogelmädchen.
    »Bist du dir sicher?«
    »Ja, voll und ganz. Es ist die alte Sache, die auf Hex und seine Versuche zurückgeht. Lange hat sich nichts getan, aber Versuche, wie Hex sie durchführt, können einfach nicht geheim bleiben. In gewissen Kreisen spricht sich so etwas herum. Außerdem musst du davon ausgehen, dass es immer Neugierige gibt. Was hier geschehen ist, das muss von irgend etwas oder irgend jemandem ausgelöst worden sein, denn als Helferin der Tierärztin bin ich etwas völlig Normales für die Leute, die in unsere Praxis kommen.«
    Ich schaute sie direkt an. »Und du bist sicher, dass niemand dein Geheimnis kennt?«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich will es jedenfalls nicht hoffen. Aber vielleicht ist dem einen oder anderen in der Stadt etwas aufgefallen und hat sich seine Gedanken über mich gemacht, weil ich mich nicht in der Stadt zeige und mich ausschließlich hier im Haus aufhalte. Da wird sich so mancher seine Gedanken machen, vielleicht auch Gerüchte in die Welt setzen, dass mit mir etwas nicht stimmt.«
    »Das denkst du?«
    »Ja, das kann einfach nicht anders sein.«
    Ich dachte ähnlich wie Carlotta. Sie musste es wissen, denn sie lebte hier und kannte die Menschen besser. Obwohl das Vogelmädchen aus guten Gründen bei ihrer Arbeit eine Kleidung trug, die weit geschnitten war und ihren Oberkörper verdeckte, konnte immer mal jemandem etwas aufgefallen sein. Sie musste ihre Flügel schon sehr eng anliegen lassen, um kein Misstrauen zu erregen.
    Suko hatte eine andere Frage. »Irgendwelche verdächtigen Vorzeichen sind dir nicht aufgefallen?«
    »Keine.« Carlotta seufzte und meinte dann: »Wer den Weg zu uns findet, dem geht es nicht um sein Wohl, sondern um das seiner Tiere. Wie gesagt, nach außen hin gibt es keinen Verdacht, und dennoch sind Maxine und ich immer misstrauisch gewesen. Und nun hat es sich herausgestellt, dass es berechtigt gewesen ist, John. Leider haben wir nicht gut genug aufgepasst.«
    »Ihr habt aber nichts Außergewöhnliches bemerkt?«
    »Genau das ist der Fall. Wir gingen mehr von einer allgemeinen Gefahr aus.«
    »Habt ihr euch darüber unterhalten, von wem unter Umständen die größte Gefahr ausgehen könnte?«, fragte Suko, nachdem er einen großen Schluck aus seinem Glas genommen hatte.
    »Klar sprachen wir darüber.« Carlotta lächelte. »Aber für so etwas können alle Gruppen infrage kommen. Da gibt es keine Ausnahmen. Das beschränkt sich auch nicht allein auf Schottland. Ich denke, dass die ganze Welt unser Feind sein könnte.«
    »Nun ja, wir werden sehen. Seit drei Tagen ist Maxine jetzt verschwunden, und eine Nachricht hast du nicht bekommen?«
    Carlotta nickte. Ihr Gesicht hatte einen traurigen Ausdruck angenommen, aber in ihrer Augen loderte ein Feuer. Sie war bereit, ihr Leben einzusetzen, um die Ziehmutter aus der Gefangenschaft zu befreien, und dabei kam sie jetzt auf einen wichtigen Punkt zu sprechen.
    Sie erzählte mit leiser Stimme, dass sie sich vorstellen könnte, wo sich das Versteck der Entführten befand. Sie hatte den Einbrecher bis zu einem einsam stehenden Haus folgen können. Dort hatte sie zwar nichts von Maxine gesehen, doch dieses Haus konnte sie sich gut als Ort

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