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157 - Der Tod von Baikonur

157 - Der Tod von Baikonur

Titel: 157 - Der Tod von Baikonur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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besser sein, Flindt wäre in Andorra geblieben.
    Aber er war nun mal hier. Und sie mußten das Beste aus der Situation machen.

    Stjepan Lonkin, das Sippenoberhaupt, hatte weitere Befehle gegeben. „Es reicht nicht, wenn wir in Baikonur eindringen und die Rakete in unsere Gewalt bringen. Was sollen wir damit anfangen? Wir können zum Kometen fliegen, ihn uns betrachten und wieder zurückkehren. Oder wir können uns hineinstürzen in einem Selbstmordunternehmen, den Resttreibstoff spontan zünden… aber wollen wir das? Ich glaube, daß keiner von euch so opferbereit ist. Ich selbst auch nicht."
    „Wozu dann das Ganze?" hatte Stana gefragt.
    „Wir werden die KOSMOVEGA bewaffnen", sagte Lonkin. „Wir werden eine Superwaffe mitnehmen, die ausreicht, zehn Kometen von der Größe Halleys zu zerstören. Und wir selbst werden unbehelligt zurückfliegen und landen."
    „Wir, die wir vom Raketenflug weniger Ahnung haben als eine Ratte von den Aktenmappen auf Genosse Gorbatschows Schreibtisch", spottete Wassil. „Wir werden nicht einmal starten."
    „Wir werden", versicherte Stjepan. „Wenn es soweit ist, werden wir, die wir mitfliegen, perfekte Kosmonauten sein. Ich habe einen Plan. Aber zunächst geht es darum, die Waffe zu beschaffen." Und er erteilte seine Anweisungen

    Kiwibin zeigte auf ein langgestrecktes Objekt, das in weiter Ferne wie ein graues Kanonenrohr lag. „Das ist die Rakete", sagte er. „Sie wird betankt und dann aufgerichtet. Vorher wird noch die Großkapsel montiert. Es ist soweit alles vorbereitet. Der Start wird in drei Tagen erfolgen."
    Dorian schüttelte den Kopf.
    „Das ist Wahnsinn, Kiwibin", sagte er. „Drei Tage! Wenn die Vorbereitungen schon so weit gediehen sind - dann können doch alle Werwölfe der Welt zusammen nichts mehr erreichen. Wenn die Rakete erst mal steht…, lassen Sie die Wachen verzehnfachen und auf alles schießen, was sich unbefugt nähert, vor allem nachts. Und die KOSMOVEGA wird sicher sein."
    „So einfach ist es nicht", sagte Kiwibin. „Wir wissen ja nicht, wann die Werwölfe zuschlagen und in welcher Form sie es tun. Vielleicht ist bereits alles geschehen. Deshalb drängte ich ja so. Ich möchte, daß Sie die gesamte Rakete untersuchen."
    „Ich bin kein Techniker", sagte Dorian.
    „Sie sollen nach magischen Manipulationen spüren", präzisierte der Russe. „Davon haben Sie bei weitem mehr Ahnung als ich."
    „Und wenn wir etwas feststellen?"
    „Dann wird mir etwas einfallen", sagte der Russe trocken. Er winkte dem Fahrer eines Wagens zu. Das in Bereitschaft stehende Fahrzeug näherte sich der Dreiergruppe. „Wir fahren zum Kommandanten", sagte Kiwibin. „Schließlich müssen Sie mit Ausweisen ausgestattet werden, die von ihm unterschrieben sind. Die Unterschrift des Ministers für innere Sicherheit kann ich Ihnen leider nicht beschaffen. Die gibt's nur auf meinem Ausweis."
    Der hochgewachsene Mann mit dem Bürstenhaarschnitt zeigte sich wenig erbaut, daß Kiwibin ausgerechnet zwei Ausländer anschleppte. „Wen bringen Sie denn da, Genosse Kiwibin? Was soll der Unfug? Erst die Frau aus Akademgorodok, und jetzt diese beiden Männer? Die kommen doch aus dem Westen."
    „Der Wind kommt auch aus dem Westen, Gospodin", sagte Kiwibin.
    Das Gesicht des Kommandanten rötete sich. „Nennen Sie mich nicht Gospodin", zischte er. „Ich bin nicht Ihr Freund."
    „Dorian Hunter und Abraham Flindt", sagte Kiwibin. „Die beiden Männer sind Spezialisten und werden eng mit mir zusammenarbeiten. Sie haben die gleichen Vollmachten wie ich - Sie haben, hoffe ich, inzwischen in Moskau Erkundigungen einziehen lassen. Die beiden Spezialisten brauchen Sonderausweise. Sofort."
    „Amerikaner", murmelte Kaspoff abfällig.
    ,Engländer und Däne", sagte Kiwibin. „Dieser freundliche Herr in Uniform, Towarischtschej, ist übrigens der Kommandant von Baikonur, der liebe Genosse General Kaspoff. Nur damit Sie wissen, wie Sie den Genossen anzureden haben."
    „Ich dachte, er sei der Vorzimmerbulle", sagte Flindt respektlos. „Ein General, der keine Rangabzeichen an der Uniform trägt. Interessant."
    Kaspoff sah ihn strafend an, sagte aber nichts.
    „Sie erwähnten vorhin eine Frau aus Akademgorodok", erinnerte Kiwibin sich. „Davon weiß ich nichts. Was ist das für eine Frau, Genosse Kaspoff?"
    „Fragen Sie sie doch selbst", knurrte Kaspoff. „Sie wird in Samjatows Unterkunft einquartiert. Sie wird wohl seine Aufgabe übernehmen. Ich werde eine Beschwerde schreiben. Mir langt's,

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