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1570 - Das Haus der Geborgenheit

Titel: 1570 - Das Haus der Geborgenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Worte, die die Wasserstoffatmer vortrugen. Von kommendem Unheil war da die Rede, von Mächten, die die Zeit in der falschen Richtung in Bewegung gesetzt hatten, von der Rückkehr der Verdammenswerten. Er versuchte, die Unruhe abzuschütteln. Das gelang ihm auch. Er machte sich klar, daß er mit nichts von dem, was hier geschah, etwas zu tun hatte. Es waren nicht seine Ahnen, die beschworen wurden. Es waren auch nicht seine Probleme, bei deren Lösung die Ahnen helfen sollten. Er begriff, daß hier ein hypnosuggestiver Einfluß am Werk war. Er sah die Augen der Tefroder starr und seelenlos auf die Vorgänge jenseits der Trennwand gerichtet. Er glaubte zu spüren, wie hier Bewußtseine umgeformt wurden. Nur er selbst war immun, weil er sich dem Prozeß der Mentalstabilisierung unterzogen hatte.
    Er selbst und sie?
    Ihre Augen blickten nicht starr. Sie leuchteten. Ihr schlanker Körper wiegte sich im Rhythmus des maahkschen Gesangs. Reginald Bull stand jetzt unmittelbar neben ihr. Die Beschwörungen der Maahks wurden lauter. Elf Stimmen sorgten für ein dumpfes, stampfendes Hintergrundgeräusch, das immer heftiger dröhnte und im Gehirn Resonanzen zu erzeugen begann. Die zwölfte Stimme stieg aus dem dumpfen Untergrund empor, schwang sich zu schrillen Höhen auf und wurde so infernalisch durchdringend, daß Bull instinktiv die Hände gegen die Ohren preßte.
    Ein Donnerschlag brandete durch den großen Raum. Ein Blitz zuckte aus dem Bereich hinter der Trennwand.
    Die Augen der Tefroderin waren weit aufgerissen. Bull hörte die junge Frau lachen. Sie fuchtelte mit den Armen. Der Umhang verhedderte sich in einem Zipfel des Tuches, mit dem sie das Gesicht bedeckte. Das Tuch glitt herab und enthüllte Züge von derart faszinierender Schönheit, daß es Bull den Atem verschlug.
    Die Maahks sangen weiter. Er mußte schreien, um sich verständlich zu machen. „Was ist mit Kelatan mindao?"
    Ihr Kopf ruckte herum. Die Fröhlichkeit wich aus ihrem Gesicht. Schreck spiegelte sich in den großen Augen.
    Ihr Mund öffnete sich. Sie schrie. Niemand achtete darauf. Sie warf sich zur Seite. Reginald Bull wollte nach ihr greifen und sie festhalten. Aber sie war flinker als er. Sie wich bis an die Wand zurück. Ein Stück Täfelung glitt beiseite. Dahinter befand sich die Aufzugkabine, mit der Mahavi gekommen war. Behende schwang die Tefroderin sich hinein. Die Tür begann sich zu schließen. Reginald Bull stürmte vorwärts. In seinem Eifer übersah er einen Tefroder, der ihm im Weg stand. Er rannte den in Trance Versunkenen über den Haufen. Der Zusammenprall war alles andere als sanft. Der Tefroder drohte zu stürzen. Bull fing ihn auf und stellte ihn wieder auf die Beine. Der. Angerempelte stand so sehr unter dem Bann des hypnotischen Gesangs, daß er den Vorgang überhaupt nicht zur Kenntnis nahm.
    Die Aufzugtür hatte sich längst geschlossen. Bull zog in Erwägung, die Verfolgung durch einen der anderen Schächte aufzunehmen. Aber wer mochte wissen, wohin der Aufzug führte, den die Tefroderin benützt hatte?
    Er durfte ihre Spur nicht verlieren. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten.
    Er blieb dort stehen, wo er die Täfelung hatte beiseite gleiten sehen. Eine Minute verging. Die Maahks sangen mit unverminderter Hingabe. Da hörte er ein kratzendes, schabendes Geräusch. Er nahm es nur wahr, weil er mit dem Ohr fast an der Wand hing. Die Tür zum Aufzug hatte sich geöffnet. Er sprang in die Kabine. Die Tür schloß sich gehorsam. Diesmal hätte er einiges dafür gegeben, einen kleinen Ruck zu spüren, der ihm anzeigte, daß der Aufzug sich in Bewegung gesetzt hatte. Die Ungeduld brannte ihm in der Seele.
    Es vergingen nur Sekunden, aber sie kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Schließlich öffnete sich der Schacht wieder. Vor ihm lag ein mäßig hell erleuchteter Gang. Weiter vorne gab es eine Tür, die durch einen einfachen, mechanischen Riegel gesichert war. Er riß den Riegel zur Seite. Draußen war, finster und verlassen, eine schmale Straße: die Amnasuntha-Gasse! Links ging es hinunter zur Bucht. Von dort war er mit Hadur gekommen.
    Er trat hinaus. Mit einem Ruck riß er das Tuch vom Gesicht und ließ es achtlos fallen. Von rechts her kam das Geräusch eiliger Schritte. Das war sie! Jetzt konnte sie ihm nicht mehr entkommen. Er würde sie fassen und in Erfahrung bringen, was sie ausgerechnet mit dem Terraner Mahavi über Kelatan mindao zu tuscheln hatte.
    Kelatan mindao - das war tefrodisch für

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