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1572 - Das Ritual

1572 - Das Ritual

Titel: 1572 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vollkommen - wie?«
    »Noch nicht ganz. Ich werde erst in der folgenden Nacht vollkommen. Etwas fehlt noch.«
    »Ist mir egal. Aber du hast behauptet, dass du unter Wasser laufen kannst.«
    »Ja.«
    »Dann zeig es mir mal. Geh ins Wasser und bleib dort unten. Bis zu zehn Minuten. Ich will endlich mal einen Typ sehen, der fast vollkommen ist.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Nein.«
    Lambert hob die Schultern. »Dann muss ich es dir wirklich vormachen.«
    »Klar. Und bleib nur lange genug unten.«
    »Keine Sorge, du wirst dich nicht beschweren. Wir müssen aber zum Wasser.«
    »Gut. Geh vor.«
    Das verschieden aussehende Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, was es noch schiefer machte.
    Einen Moment später hatte Lambert dem Killer den Rücken zugedreht.
    Er fühlte sich nicht mal unwohl dabei, denn er konnte sich auf seine Kräfte verlassen. Es war wunderbar für ihn, was der andere vorhatte. So konnte er eine perfekte Demonstration seines Könnens abgeben.
    Und Gallo?
    Für Lambert war der Mann schon so gut wie tot…
    ***
    Es gab keinen Namen, an dem wir einhaken konnten. Wir wussten zwar, dass zu Lamberts Clique noch einige Personen gehörten, die aber waren uns unbekannt und scheuten auch bestimmt das Licht der Öffentlichkeit.
    Was hatten wir in der Hand?
    Eine Karte vom Tegernsee. Wir waren zurück in das Ferienhaus gefahren, saßen draußen und studierten die detaillierte Karte. So hatten wir schon auf den ersten Blick hin erkannt, dass das Gebiet, von dem Eva Obermaier gesprochen hatte, im Norden des Sees lag und damit nicht weit von unserem Ferienhaus entfernt.
    »Das wird von der Landseite her problematisch sein«, erklärte Harry Stahl und sprach mir dabei aus der Seele. Zudem schaute er mich noch auffordernd an.
    »Ja, du hast recht.«
    »Dann gibt es nur eine Alternative. Wir werden es von der Seeseite aus versuchen.«
    Ich nickte. »Das wollte ich gerade vorschlagen.«
    »Und wir brauchen dazu ein Boot«, sagte Dagmar.
    Harry winkte ab. »Das lässt sich besorgen. Er gibt hier einige Bootsverleiher.«
    »Willst du treten?«
    Harry verzog das Gesicht. »Soll ich lachen oder was? Ich möchte mal wieder Motorboot fahren.«
    »Nichts dagegen.«
    Wir nickten uns zu. Es war also alles klar, bis auf ein kleines Problem, das ich ansprach.
    »Wenn ich mich recht erinnere, hat sich diese Clique immer am Abend oder bei Dunkelheit getroffen. Ich denke, dass wir mit unserer Bootsfahrt noch warten sollten. Mir wäre zum Beispiel die Dämmerung sehr recht. Oder?«
    Wir schauten uns gegenseitig an, und Dagmar war ebenso einverstanden wie Harry, der sagte: »Es wäre nur fatal, wenn es einen weiteren Toten gäbe.«
    »Das allerdings.« Ich drehte mich etwas auf meinem Stuhl und ließ den Blick hin zum See gleiten. Er lag praktisch unter uns und war von unserem Standort aus gesehen ein wunderschönes Gewässer. Ja, er lag dort wie gemalt. Man musste schon einiges an Fantasie aufbringen, um zu begreifen, dass sich dort schreckliche Dinge abspielten oder abgespielt hatten.
    Harry stand auf und verschwand im Haus. Dabei murmelte er etwas von einem Bootsverleih und dass er sich darum kümmern würde..
    Dagmar und ich blieben allein auf der Terrasse zurück.
    »Na, hast du dir deine Urlaubstage so vorgestellt?«, fragte sie mich.
    Ich schüttelte den Kopf, lachte und erwiderte: »Bestimmt nicht. Das habe ich nicht voraussehen können. Aber so ist das nun mal. Ich scheine prädestiniert dafür zu sein, keinen Urlaub machen zu dürfen.«
    »Das sehe ich auch so. Und allmählich geraten Harry und ich auch in dieses Fahrwasser.«
    »Abwarten.«
    Wir hörten Harry, der leise vor sich hin pfiff. Da wussten wir, dass er Erfolg gehabt hatte.
    Erst als er saß, rückte er mit der Sprache heraus.
    »Es geht alles klar. Wir bekommen das Boot. Es gab zwar einige Probleme wegen der Uhrzeit, doch als ich dienstlich wurde, waren sie wie weggeblasen.«
    »Sehr gut«, lobte ich und fragte weiter: »Wann geht es denn los?«
    »Wann immer wir wollen.«
    Ich streckte die Beine aus. »Dann haben wir ja noch ein bisschen Zeit.«
    Dagmar stimmte mir zu. »Deshalb hole ich uns jetzt etwas zu trinken und einen kleinen Imbiss.«
    Ich wollte protestieren, denn ich war noch satt vom Mittag.
    »Lass es lieber«, riet Harry. »Es hat keinen Sinn, sich gegen sie zu stellen. Wenn sie sich einmal was in den Kopf gesetzt hat, zieht sie das auch durch.«
    »Kenne ich. Wie bei Sheila Conolly.«
    »Du sagst es, John. Die wahren Chefs sind immer nur die

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