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1572 - Das Ritual

1572 - Das Ritual

Titel: 1572 - Das Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle sitzen bleiben können. Er wartete darauf, dass es Gallo zu viel wurde und er die Geduld verlor.
    Was würde er dann tun?
    Das war die große Frage, auf die Lambert noch keine Antwort wusste.
    Stundenlang würde Gallo nicht warten. Wahrscheinlich war er jetzt schon sauer.
    Eine Reaktion würde erfolgen. Egal wie sie aussah, es würde und musst etwas passieren.
    Ja, er winkte. Er winkte sogar mit der Waffe. Er hatte sich hingehockt und zielte auf den Mann im Wasser.
    Gallos Geduldsfaden war gerissen. Wenn er schoss, würde das Wasser die Kugel möglicherweise aufhalten. Davon hatte Lambert nichts. Er wollte Gallo, und er wollte ihn ganz.
    Deshalb tat er so, als würde er gehorchen. Mit einer Handbewegung machte er dem Killer klar, was er vorhatte, drückte sich danach nach vorn und ließ seinen Körper in Richtung Oberfläche gleiten.
    Es war dem Killer recht. Er wartete, und er freute sich bestimmt darauf, Lambert eine Kugel zu verpassen. Dass er sofort schießen würde, daran glaubte Lambert nicht. Gallo hatte zu viel gesehen, und es mussten sich bei ihm Fragen angehäuft haben, auf die er die entsprechenden Antworten haben wollte.
    Lambert kam hoch.
    Er sah Gallo nur verschwommen, weil das Wasser über sein Gesicht rann. Trotzdem bekam er mit, dass sich der Killer aus seiner unnatürlichen Haltung aufrichtete, und darauf hatte er nur gewartet.
    Im richtigen Moment schaufelte er das Wasser mit beiden Händen in die Höhe. Gallo sah es zwar, war aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt, reagierte nicht mehr rechtzeitig genug, und bekam die volle Ladung ins Gesicht.
    Er schrie auf vor Wut. Er warf sich zurück, rutschte aber auf dem glatten Boden aus, sodass Lambert einige Sekunden blieben, um so zu handeln, wie er es sich vorgenommen hatte.
    Er schnellte aus dem Wasser und packte die rechte Hand des Killers am Gelenk. In der Drehung brüllte Gallo auf, weil ein irrer Schmerz bis hoch in seine Schulter schoss.
    Lambert riss ihm die Waffe aus der Hand, warf sie zur Seite und hatte beide Hände frei, mit denen er die Fußknöchel des Killers umklammerte.
    Das war kein Spiel mehr, denn nach einem heftigen Ruck entpuppte sich die glatte Fläche als Rutsche, und es gab nichts, was den Killer noch aufhalten konnte. Sein letzter Schrei endete in einem Blubbern, und noch in derselben Sekunde verschwand sein Kopf unter Wasser.
    Jetzt hatte Lambert ihn dort, wo er ihn hatte haben wollen. Hier war er der Chef, hier kam keiner mehr frei, wenn er es nicht wollte. So rasch wie möglich zog er sein Opfer an eine tiefere Stelle, damit er keinen Grund mehr unter den Füßen hatte.
    Gallo schlug um sich. Ohne den Widerstand des Wassers wären seine Bewegungen schnell und hektisch gewesen, hier wurden sie gestoppt.
    Zudem hatte Gallo die Orientierung verloren, und so konnte Lambert mit dem zweiten Teil seines Plans beginnen.
    Ein schneller Griff, und schon wurde Gallos Kehle von zwei Händen umklammert. Gallo hatte den Mund aufgerissen, als wollte er nach Luft schnappen, aber die bekam er nicht mehr, denn das Wasser war längst in seine Lungen gedrungen. Er würde keinen Atem mehr holen können, er konnte nichts mehr tun, denn er befand sich bereits auf dem Weg in Jenseits.
    Schließlich löste Lambert die Hände von der Kehle des Mannes. Es gab keinen Widerstand mehr. Gallo trieb leblos im Wasser - mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen. Aber das war nicht mit dem zu vergleichen, wie es bei Lambert der Fall gewesen war.
    Er kniete jetzt vor dem Killer. Seinen linken Fußknöchel hielt er fest. Er wollte nicht, dass Gallo abgetrieben wurde.
    Wenig später hatte er ihn an Land gezogen. Gallo lag tot auf dem Rücken, und Lambert starrte in sein Gesicht. Obwohl der Killer nichts mehr hören würde, sprach Lambert ihn an und schlug dabei leicht gegen seine Wangen.
    »Was hattest du vor? Mich zu töten? Mich zu vernichten? Mir eine Kugel in den Kopf zu jagen? Was hast du dir nur vorgestellt? Ein fast vollkommenes Wesen vernichten zu wollen. Das schafft niemand. Kein Mensch wird sich je an mir vergreifen.« Er hörte auf zu reden und konnte einfach nur noch lachen. Das brach allerdings schnell wieder ab, als ihm ein bestimmter Gedanke durch den Kopf schoss.
    Wohin mit der Leiche?
    Er hätte sie in seiner Hütte lassen können, um sie seinen Jüngern zu zeigen, die bald eintreffen würden. Aber nicht an einem solchen Tag, wo er es bis zur Vollkommenheit schaffen wollte. Nein, das war nicht der richtige Moment.
    Er hatte etwas

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