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1573 - Grauen im Geisterschloss

1573 - Grauen im Geisterschloss

Titel: 1573 - Grauen im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein könnten. Und ich weiß, dass Sie ein Wunderkreuz besitzen.«
    Ich hob die Schultern. »Nun ja, so würde ich es nicht gerade bezeichnen. Aber es ist schon was dran. Es hat mir einen Wärmestoß versetzt, und das sehe ich als Warnung an.«
    »Vor wem?«
    »Vielleicht vor dem Geisterschloss…«
    Jenny Holland hatte meine Antwort gehört und wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Sie schaute mich leicht verunsichert an. Ihr Lächeln wirkte dabei recht kantig. Dann drehte sie ihren Kopf, sah nach vorn, aber dort hatte sich auch nichts verändert. Es war nichts zu sehen, nur eben die Landschaft, die wir schon kannten.
    »Was soll ich denn jetzt glauben?«, fragte sie.
    »Erst mal nichts.«
    »Wieso?«
    »Ich möchte einen Test machen.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Das geht jetzt nicht gegen Sie, Jenny, aber ich möchte, dass Sie im Wagen bleiben. Ich werde aussteigen und mich in der Umgebung ein wenig umsehen.«
    »In der es nichts Besonderes zu sehen gibt.«
    »Noch nicht, Jenny. Aber ich kann mich auf meinen Talisman verlassen. Hier ist etwas, auch wenn wir es nicht sehen. Das Andere, das Böse, was immer es auch ist, hält sich im Unsichtbaren verborgen. Es kann in einer anderen Dimension liegen, auch in einer anderen Zeit, aber hier ist es zu einer Überlappung gekommen.«
    »Okay, ich richte mich nach Ihnen.« Sie lächelte kurz. »Ich habe ja vorher gewusst, auf was ich mich einlasse.«
    »Sehr richtig.« Ich hatte mich bereits losgeschnallt und öffnete jetzt die Wagentür. Vorsichtig stieg ich aus und spürte seit Längerem mal wieder den Wind, der gegen mein Gesicht strich und einen so frischen Geruch mitbrachte.
    Das Brennen auf meiner Brust hatte aufgehört. Kein Wunder, wir waren einige Meter aus dem Zentrum hinausgefahren, wo es zur Reaktion meines Kreuzes gekommen war.
    Deshalb wollte ich auch so lange zurückgehen, bis sich mein Kreuz wieder meldete.
    Durch die Kurve war die Straße nicht gut einsehbar. Leider hatte ich mir die Stelle nicht genau gemerkt, als mein Kreuz reagiert hatte. Deshalb musste ich noch ein paar Meter hinter mich bringen, drehte mich aber um, als ich hinter mir Jennys Stimme vernahm.
    »Haben Sie schon was entdeckt? Ich sehe nur, dass alles leer ist.«
    »Nein, noch nicht. Aber bleiben Sie lieber im Wagen.«
    »Draußen gefällt es mir besser.«
    Ich wollte ihr nicht unbedingt etwas befehlen und ging weiter.
    Meiner Ansicht nach musste ich die Stelle schon erreicht haben, wo es passiert war, und tatsächlich meldete sich das Kreuz wieder durch einen kurzen Wärmestoß.
    Aber das war nicht alles, denn knapp eine Sekunde später hörte ich die Stimmen.
    Ich stand sofort still.
    Eingebildet hatte ich mir die Stimmen nicht, obwohl ich niemanden sah.
    Dann war ich mir absolut sicher, denn um mich herum war ein Flüstern und Lachen zu hören, aber auch ein Stöhnen und gewisse Rufe, die durchaus Lustschreie sein konnten.
    Aber wo war das Schloss?
    Es zeigte sich nicht.
    Nur die Stimmen waren da, und sie blieben auch. Mal lauter, mal leiser.
    Frauen und Männer sprachen durcheinander, und alle schienen sich köstlich zu amüsieren.
    Ich bewegte mich auf der Straße hin und her, ging auch mal im Kreis und hoffte, von der anderen Seite wahrgenommen zu werden. Aber niemand kümmerte sich um mich. Ich blieb allein und nur von den Stimmen der Unsichtbaren umgeben.
    Ich überlegte, ob ich mein Kreuz nach außen hängen sollte, doch dann zögerte ich, denn plötzlich war ich davon überzeugt, das sich die Geister in meiner Nähe befanden, weil mich ein kühler Hauch traf, als hätte der Wind für einen Moment seine Temperatur verändert.
    Aber daran wollte ich nicht glauben.
    Immer wieder strichen sie an mir vorbei und um mich herum. Sie lachten, die Stimmen drückten eine regelrechte Euphorie aus, als sollte in diesem unsichtbaren Schloss eine Party gefeiert werden.
    Geister… Einen anderen Ausdruck kannte ich nicht.
    Ich war tatsächlich von Geistern umgeben, die sich allerdings nicht zeigten. Ich sah keine feinstofflichen Gestalten, ich sah auch keine Schlossmauern, die vor mir hoch wuchsen, nur die Stimmen waren zu hören, die sich allerdings in den letzten Sekunden verändert hatten.
    Aus ihnen waren Schreie geworden.
    Schrille und auch schlimme Schreie, als wäre jemand dabei, einen Menschen zu foltern, wie es auch mit Jack Holland geschehen war.
    Ich richtete mich darauf ein, dass mir das Gleiche geschehen könnte.
    Doch das trat nicht ein. Es musste mein Kreuz sein, was

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