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1573 - Grauen im Geisterschloss

1573 - Grauen im Geisterschloss

Titel: 1573 - Grauen im Geisterschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schloss.«
    »Das wird vielleicht noch kommen.«
    »Ach, meinst du?«
    »Ja. Ich glaube, dass dein Vater dieses Schloss in der Dunkelheit gesehen hat. Oder irre ich mich da?«
    Sie hob die Schultern. »Zumindest wurde er in der Nacht in dieses komische Krankenhaus eingeliefert.«
    »Genau. Und deshalb gehe ich davon aus, dass wir, wollen wir es erleben, bis zum Abend warten müssen. Aber die Zeit bis dahin werden wir uns schon vertreiben. Balerno wartet auf uns.«
    »Ob dort auch noch was passiert ist? Vergiss nicht, dass man da meinen Vater umbrachte.«
    »Wir werden es feststellen.«
    »Okay,« Sie straffte ihren Körper. »Machen wir also weiter und freuen wir uns auf ein Schloss, das es gar nicht gibt, das aber trotzdem vorhanden ist.«
    Sie schüttelte den Kopf und stieg ein. Diesmal auf der Beifahrerseite.
    »Dabei habe ich gedacht, schon alles zu kennen, aber das war wohl ein Irrtum.«
    Ich stimmte ihr zu, startete den Jeep, und wenig später waren wir wieder unterwegs…
    ***
    Natürlich wurde es für uns keine normale Fahrt. Keine Entspannung, obwohl die Gegend dazu einlud.
    Jenny Holland war von den Erlebnissen gezeichnet. Ich hörte, dass sie immer noch tief Luft holte, um das zu verdauen, was hinter ihr lag.
    Mochte sie auch einen noch so harten Job haben, was ihr hier widerfahren war, dass hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausdenken können.
    Sie sprach zwar nicht über ihren Zustand. Dass sie durcheinander war, sah ich ihr an. Hin und wieder schüttelte sie den Kopf, als könnte sie so die Bilder aus ihrer Erinnerung vertreiben.
    »Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll, John. Was sagst du dazu?«
    »Was soll ich dazu sagen? Zunächst mal musst du dich gegen das Erlebte nicht wehren.«
    »Aha.«
    »Ja, du musst es hinnehmen. Das ist wichtig. Hinnehmen, nicht daran zweifeln. Es ist geschehen, und es hat auch keinen Sinn, wenn du nach Erklärungen suchst.«
    »Gibst du mir die?«
    »Ich kann es auch nur versuchen.«
    »Bitte.«
    »Es hat ganz einfach mit Magie zu tun. Hier ist es zu einem Zeitriss gekommen. Da hat sich die Vergangenheit in die Gegenwart geschoben. Wir haben eine Überlappung der verschiedenen Zeiten erlebt.«
    Sie warf mir einen schrägen Blick zu. »Das sagst du so, als wäre es für dich etwas völlig Normales.«
    »Das ist es nicht. Aber ich habe meine Erfahrungen damit machen können. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit einem solchen Phänomen konfrontiert werde.«
    »Und welch genaue Erklärung gibt es dafür?« Sie schlug mit der flachen Hand auf ihren Oberschenkel. »Da muss doch zuvor etwas passiert sein, dass so was überhaupt entstehen kann.«
    »Ist es auch. Davon müssen wir ausgehen. Aber das müssen wir noch herausfinden. Und es kann auch sein, dass es mit deinem Vater zusammenhängt. Dass er auf etwas gestoßen ist und bestimmte Dinge in Bewegung gebracht hat.«
    »Das sagt mir alles nichts.«
    »Kann ich mir denken. Aber was nützt es uns, wenn wir spekulieren? Nichts, gar nichts.«
    Sie ließ nicht locker. »Was sagen denn deine Erfahrungswerte? Die hast du doch auch.«
    »Ja, habe ich.«
    »Jedenfalls waren das Gestalten«, murmelte Jenny und verengte dabei ihre Augen, »die aus dem Mittelalter oder früher stammen. Krieger. Vielleicht Wikinger oder Pikten, von denen die Schotten abstammen sollen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass sie echt waren und dass es ein Ereignis gegeben haben muss, dass sie freikamen. Meiner Ansicht nach hängt das nicht nur mit dieser Zeitüberlappung zusammen. Kann es nicht sein, dass sie uns auf ein bestimmtes Ereignis hinweisen wollen? Ohne dass ich dir sagen kann, was es ist.«
    »Könnte möglich sein.«
    »Danke. Und wie finden wir das heraus?«
    »Durch fragen.«
    »Wen?«
    Mir blieb nur eine Antwort übrig. »Vielleicht haben die Menschen in Balerno so etwas wie eine Erklärung. Ich weiß es nicht, und deshalb möchte ich nicht spekulieren.«
    »Gut, verlassen wir uns also auf die Dorfbewohner. Wobei ich nicht viel Hoffnung habe.« Sie lachte abgehackt. »Die sind der Welt ein wenig entfremdet, behaupte ich mal. Da werden wir kein Glück haben.« Sie hob die Schultern. »Trotzdem möchte ich mich überraschen lassen.«
    »Ich auch«, murmelte ich.
    Die Überraschung lag nicht mehr weit von uns entfernt. Das graue Band der Straße führte direkt auf die Ortschaft zu, die auch im hellen Tageslicht recht düster wirkte, was ich von manchen Orten hier im Norden kannte.
    Häuser aus grauen Steinen. Die meisten standen

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