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1575 - Der Gesang des Lebens

Titel: 1575 - Der Gesang des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Siins Blick zu Qion Lanaa. Er war fest davon überzeugt, daß der Panish Panisha etwas damit zu tun hatte. Dennoch sang er: „Ich bin einverstanden, Vogan Dool. Vielleicht benötige ich wirklich einen Vertrauten und Helfer."
    Dool brach in jubelnden Gesang aus. Und Qion Lanaa nutzte die Gelegenheit, den Raum vor Salaam Siin und seinem neuen Diener zu verlassen.
    Er wolle sich um das Mahl kümmern, so sagte er; in wenigen Minuten sei es soweit.
    Draußen wartete einer der vielen Chöre auf sie. Salaam Siin ließ auch diese Lobpreisung geduldig über sich ergehen, denn mehr war es inzwischen nicht, weil selbst ophalischer Gesang im Übermaß an Reiz verlor. Zehn Minuten später war das Festmahl angerichtet. Von draußen und von allen Seiten strebten die Gäste dem großen Saal zu. Wie ein großes Hufeisen waren hier lange Tische angeordnet, überladen mit Speisen und Getränken, die man nur auf Zaatur bekommen konnte. Salaam Siin erkannte manches Gemüse, das er seit seiner Jugend nicht mehr gegessen hatte. „Dort vorn ist dein Platz, in der Mitte!"
    Vogan Dool drängte ihn auf den erhöhten Sessel zu, der von Ophalern umlagert wurde. Aber plötzlich schob ein kräftiger Arm den neuen Diener beiseite.
    Es war Stalker. „Ich muß dich sprechen, Sänger."
    „Was ist los?"
    „Nicht hier. Allein."
    „Das geht nicht."
    „Doch, es geht. Ich habe nebenan einen kleinen Konferenzraum gefunden."
    Stalker faßte ihn an einem seiner Armpaare und zog Salaam Siin mit sanfter Gewalt zur Seite.
    Die Gäste summten böse - doch darum kümmerte sich der ehemalige Sotho nicht. Wenn er wollte, konnte Stalker eine respekteinflößende Erscheinung sein.
    Salaam Siin ergab sich in sein Schicksal, schon um keinen Zwischenfall zu provozieren.
    Mit kaum sichtbarem Kraftaufwand schob Stalker einen Schrank beiseite, der den Zugang zu einem kleinen, ungeschmückten Raum verdeckte. Hier standen lediglich ein paar Stühle, ein Tisch und eine Syntronik. Keiner der Ophaler folgte ihnen, nicht einmal Vogan Dool. Nur ihre Stimmen drangen noch als gedämpftes Gewirr herein. „Ich hoffe", sang Salaam Siin, „daß du mir das erklären kannst."
    „Das kann ich, Sänger. Du solltest mir lieber dankbar sein."
    „Wofür? Für diesen peinlichen Auftritt?"
    „Auch das. Ich war nämlich anwesend, als Qion Lanaa vor ein paar Minuten den Festsaal betreten hat. Er hat sich von einem der anderen Sänger etwas geben lassen, was ich nicht erkennen konnte. Welcher Platz ist für dich vorgesehen, Salaam Siin? Der in der Mitte?"
    „Ich denke schon."
    „In dem Fall hat Qion Lanaa dir etwas ins Essen geschüttet."
    Salaam Siin stand ein paar Sekunden lang wie vom Donner gerührt. Dann pfiff er mit aller Inbrunst: „Du hast den Verstand verloren, Stalker! Wie kannst du es wagen, solch eine Beschuldigung auszusprechen?"
    „Weil ich es gesehen habe", meinte der ehemalige Sotho nüchtern.
    Salaam Siin gab einen Paukenschlag der Entrüstung von sich. „Du ärgerst dich nur darüber, daß Lanaa dir Mißtrauen entgegenbringt. Das ist es! Kaum setzt du einen Fuß auf diesen Planeten - und schon agierst du als Intrigant!"
    „Du täuschst dich, Salaam Siin ..."
    „Denkst du? Und wenn Lanaa etwas in mein Essen getan hat, wird es sich höchstwahrscheinlich um Gewürze handeln."
    Salaam Siin drehte sich abrupt um und stürzte zur Tür hinaus. Er ließ sich vom Jubel der Gäste in Empfang nehmen und um die Tische herum zu seinem Platz führen. Sekunden später eröffnete der Panish Panisha das Mahl.
    Zunächst schaute Salaam Siin mißtrauisch auf die Schüsseln vor ihm. Doch in derselben Sekunde schalt er sich einen Narren. Er war zu klug, Stalkers Intrigen weiterhin zum Opfer zu fallen. Nicht bei seinem eigenen Volk.
    Und als er die ersten Bissen gekostet hatte, genoß er das Mahl mehr als alle anderen der letzten dreißig Jahre.
    Eine Stunde später legte sich das Klingen der Melodien. Die Gäste waren satt. „Was wirst du nun unternehmen?" fragte Qion Lanaa in leisem Ton. „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit Stalker zu ESTARTU vorzudringen. Dazu brauchen wir ein Permit zum Dunklen Himmel, zum Planeten Etustar. Ich hoffe, du als Panish Panisha von Mardakaan kannst mir dieses Permit verschaffen."
    „Wenn du nach Mardakaan kommst, versuche ich es", antwortete Qion Lanaa. „Der Panish Panisha ist immer einer der wenigen in ganz Siom Som, die von ESTARTU wissen. Aber was unternimmst du, wenn du unsere Beschützerin gefunden hast?"
    „Ich denke, daß ich die zwölf

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