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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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länger anschauen. Deshalb wandte ich mich ab und ging weg. Ich brauchte einfach frische Luft und war heilfroh, vor die Tür treten zu können. Wie jemand, der seinen Feierabend genießen will, setzte ich mich auf die alte Holzbank und streckte die Beine aus.
    Welch eine Macht die Hölle doch besaß!
    Das heißt, in diesem Fall war es das absolut Böse. Und es war dabei, einen Angriff auf seinen Intimfeind zu starten. Einen Priester hatte es schon umdrehen können. Ich war davon überzeugt, dass es erst der Anfang war.
    Von meinem Platz aus glitt der Blick auf die Straße. Es hatte sich dort nichts verändert. Nach wie vor eine dörfliche Leere, die von keinem Fahrzeug gestört wurde. Es waren auch kaum Menschen zu sehen.
    Auch Kinder spielten nicht in der Sonne.
    Und von Stephan Kowalski sah ich auch nichts. Er war noch unterwegs, um die Dorfbewohner zu befragen, was er sich jetzt sparen konnte, denn ich wusste mehr.
    Dann sah ich ihn kommen. Er hatte eine Seitengasse verlassen, die meinem Standort schräg gegenüber lag. Ein Blick reichte ihm aus, um mich zu sehen. Ich sah sein Winken und grüßte zurück. Als er wenig später auf mich zukam, sah ich seinem Gesicht an, dass er keinen Erfolg gehabt hatte.
    Ich fragte auch nicht und wartete, bis er sich neben mir auf die Bank gesetzt hatte.
    »Es ist wie verhext. Niemand weiß etwas oder niemand will etwas wissen.« Ich nickte nur.
    »Weißt du John, es war zu spüren, dass sie Angst hatten. Ja, richtige Angst.« Er schüttelte den Kopf. »Wir müssen wieder von vorn beginnen.«
    »So sieht es bei dir aus.«
    Der Agent stutzte. »Was sagst du da? Bei dir nicht?«
    »Nein.«
    Er drehte sich so, dass er mich anschauen konnte. »Und was ist in der Zwischenzeit passiert?«
    »Ich hatte Besuch.«
    »So? Und wen?«
    »Deinen ehemaligen Mitstreiter Matthias.«
    Stephan Kowalski war nicht auf den Mund gefallen. Doch jetzt hatte es ihm die Sprache verschlagen.
    »Das ist doch nicht möglich!«, flüsterte er nach einer Weile.
    Ich wollte meinen Verbündeten nicht länger auf die Folter spannen und rückte mit dem heraus, was ich in der Zwischenzeit im Haus der toten Paula erlebt hatte. Ich berichtete auch davon, auf welch schreckliche Weise sich die Leiche verändert hatte.
    Er faltete die Hände.
    »Mein Gott, das ist ja schrecklich und zugleich unglaublich.«
    Ich hob die Schultern an. »Aber Paula war voll und ganz unter der Kontrolle der Hölle. Sie wurde nicht mehr gebraucht und auf eine Art und Weise entsorgt, wie es für die schwarzmagischen Kreaturen typisch ist.«
    »Das muss ich mir erst mal durch den Kopf gehen lassen«, flüsterte Stephan und schwieg.
    Ich ließ ihn in Ruhe. Er hatte heute schon einiges erlebt, das normalerweise nicht zu seinen Aufgaben gehörte. Aber er war ein harter Brocken, der auch mit einer grausamen Wahrheit fertig wurde und nicht vor ihr wegrannte.
    »Da gibt es doch noch etwas, was du mir sagen willst, oder?«
    Ich lächelte. »Sehr richtig.«
    »Und was ist das?«
    Ich hatte ihm die kleine Kirche im Hintergrund verschwiegen, und das holte ich jetzt nach.
    »Ich weiß, wo wir ihn finden können. Er hat mir gesagt, dass er auf mich wartet.«
    Stephan war wie elektrisiert. »Und wo ist das?«
    »Vor dieser Kirche.«
    »Was? Bist du sicher?«
    »Ja. Ich habe mir die Kirche genau anschauen können. Es ist eine mit drei Zwiebeltürmen.«
    »Eine orthodoxe Kirche?«
    »Möglich.«
    »Wahrscheinlich eine russische«, murmelte er und strich über sein Haar hinweg. »Aber wir sind hier in Polen.«
    »Das schon, Stephan. Trotzdem glaube ich nicht, dass wir nach Russland müssen, um den Abtrünnigen zu treffen.«
    »Ja, das denke ich auch. Es könnte sein, dass es so eine Kirche hier in der Umgebung gibt. Ich kenne sie nicht, aber wir können uns bei den Einheimischen erkundigen. Oder hast du eine bessere Idee?«
    »Nein.«
    Er atmete tief durch und stand auf. »Willst du mitgehen, John?«
    »Nein, nein, dich kennt man bereits. Ich warte hier auf dich.«
    »Gut. Bis gleich.«
    Ich schaute ihm nach, wie er verschwand.
    Ich war davon überzeugt, dass wir uns auf dem richtigen Weg befanden.
    Allerdings machte ich mir um meinen Begleiter schon einige Sorgen, denn er besaß nicht den gleichen Schutz wie ich.
    Ich musste also dafür sorgen, dass er nicht unmittelbar in den akuten und tödlichen Gefahrenbereich geriet.
    Einige Erwachsene, die vorbeigingen, betrachteten mich mit finsteren Blicken. Ob sich bereits herumgesprochen hatte, dass ihre

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