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1575 - Luzifers Angriff

1575 - Luzifers Angriff

Titel: 1575 - Luzifers Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mitbewohnerin Paula gestorben war, wusste ich nicht. Vorstellen konnte ich es mir schon, denn Irina hatte die Tote schließlich gesehen.
    Kaum hatte ich an sie gedacht, als ich sie sah. Allein war sie nicht. Ich sah Stephan Kowalski an ihrer Seite.
    Mir fiel auf, dass sich Irina umgezogen hatte. Sie trug jetzt eine lange Hose, eine blaue Bluse und darüber eine schwarze Jacke. Auch das Kopftuch hatte sie abgenommen. Jetzt wehte ihr dunkles Haar im schwachen Sommerwind.
    Ich war gespannt, aus welchem Grund der Agent der Weißen Macht sie mitbrachte.
    Als beide vor mir stehen blieben, nickte Stephan mir zu und sagte: »Irina kennst du ja.«
    »Klar. Und weiter?«
    »Sie kommt mit uns.«
    Ich runzelte die Stirn und fühlte mich im ersten Moment überrumpelt, doch dann sagte ich: »Du wirst deine Gründe haben.«
    »Das ist wahr.« Er wies auf die junge Frau, die den Blick verschämt gesenkt hatte. »Irina ist die einzige Person, die mir Auskunft geben konnte und auch wollte.«
    »Aha. Das heißt mir anderen Worten, dass du bei den übrigen Leuten auf Granit gebissen hast.«
    »Habe ich, John, habe ich tatsächlich. Man kennt diese Kirche, aber niemand weiß angeblich, wo sie sich befindet. Früher einmal haben hier Russen gewohnt. Die sind jetzt verschwunden oder vertrieben worden. So genau habe ich das nicht herausgefunden. Allerdings waren sie so lange hier, dass sie sich eine kleine Kirche gebaut haben. Nach dem Abzug der Russen hat sich niemand mehr um den Bau gekümmert. Aber abgerissen wurde die Kirche auch nicht. Nun ja, sie ist noch da, und Irina wird uns hinführen. Das wäre sie Paula schuldig, hat sie gesagt.«
    Ich wusste nicht, ob ich mich darüber freuen sollte. Deshalb fragte ich: »Hast du sie auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die auf uns alle zukommen können?«
    »Nur indirekt«, gab er zu.
    »Und was soll ich darunter verstehen?«
    »Na ja, das ist ganz einfach. Sie wird uns nur bis zu einem bestimmten Punkt führen. Dann zieht sie sich zurück. Den Rest der Strecke gehen wir allein.«
    »Okay, das hört sich schon besser an.« Ich stand von meiner Bank auf.
    »Ist es weit?«
    »Sie sagt nein.«
    »Ich denke an die Dunkelheit, die zwar noch etwas auf sich warten lassen wird, aber man kann nie wissen.«
    »Wird schon glattgehen.«
    Optimismus war immer ein gutes Gefühl. Nur hatte ich in diesem Fall schon ein leichtes Magendrücken, denn unser Feind hieß schließlich Luzifer, und der hatte nur einmal eine große Niederlage einstecken müssen. Das war zu Beginn der Zeiten gewesen, als man ihn in die Hölle stieß. Noch heute gab es viele Bilder und auch Statuen, die den Erzengel Michael zeigten, wie die Schlange zu seinen Füßen lag, die er vernichtet hatte.
    Ich hoffte nur, dass mir Ähnliches gelang…
    ***
    Wir hatten Lesna hinter uns gelassen und mussten zunächst die normale Straße weiterfahren, an deren linker Seite plötzlich ein Gewässer erschien.
    Es war so etwas wie ein Erholungsgebiet.
    Zelte standen nah am Ufer im Gras. Im Wasser tummelten sich die Badenden oder lagen auf dem schmalen Sandstreifen, der hier den Strand eines südlichen Urlaubsparadieses ersetzte.
    Das plötzliche Leben in der ansonsten recht stillen Einsamkeit zu finden überraschte mich schon.
    Ich drehte den Kopf, um Irina anzuschauen, die auf dem Rücksitz saß.
    »Ist das euer Badesee?«
    »Nicht nur unser. Die Leute kommen von weit her, um sich zu erholen. Ihr Essen bringen sie mit.«
    Das hatte Irine zwar gesagt, aber Stephan hatte es mir übersetzen müssen, während sie meine Frage wohl irgendwie verstanden hatte.
    Der See war nicht mal klein. Er zog sich in die Länge, wobei sein Ufer nicht unbedingt freilag. An vielen Stellen wuchsen Bäume und Strauchwerk bis ans Wasser heran. Da gab es keinen Platz für Erholung suchende Menschen.
    Die Einsamkeit der polnischen Landschaft hielt uns bald wieder umfangen. Wir stellten auch fest, dass sich die Straße vom See entfernte.
    Es gab einmal einen Hinweis auf die nächste Ortschaft. Sie lag noch recht weit entfernt.
    Fahrzeuge hatte ich zuletzt in der Nähe des wilden Camps gesehen.
    Jetzt waren wir wieder allein unterwegs, abgesehen von einem alten Lastwagen, der uns hoch beladen entgegenkam.
    Wir sprachen nicht viel und hingen unseren Gedanken nach.
    Der Agent der Weißen Macht musste sich auf die Fahrt konzentrieren.
    Ich sah sein angespanntes Gesicht von der Seite her an und fragte, was ihn beschäftigte.
    »John, ich kann es noch immer rticht glauben, wenn ich

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