1576 - Die Planetenspringer
endgültig den Geist aufgegeben."
„Darüber läßt sich reden", grinste Tekener und reichte weiteren Männern und Frauen des offiziellen Begrüßungskomitees die Hand. „Wir sind schließlich keine Unmenschen."
„Das hört man gern", lachte Batuscheff-Klain und bat die Galaktiker, in einem Bus Platz zu nehmen.
*
Franceliers Hemmungen und Zweifel waren von einem Augenblick zum anderen verschwunden.
Seine Zunge löste sich, und er redete wie ein Wasserfall. Sie alle waren die Nachfahren von Vironauten, die damals während des Zusammenbruchs des Psionischen Netzes und danach von Gängern des Netzes hierhergebracht und auf den vier Kontinenten und den Inseln angesiedelt worden waren, und um die Nachfahren der Netzgänger selbst.
Beide Gruppen zusammen machten zwei Drittel der Bevölkerung Sabhals aus. Das restliche Drittel setzte sich aus Angehörigen vieler Rassen aus den zwölf Galaxien zusammen, die im Zusammenhang mit der Katastrophe der sich normalisierenden Psikonstante gestrandet und ebenfalls gerettet worden waren.
Die Stadt hatte sich übergangslos in ein einziges Chaos verwandelt. Auf den Straßen begannen spontane Freudenfeste, und es stand bald fest, daß heute keiner zur Arbeit gehen würde. Die Bauern, die im Morgengrauen auf die Felder gefahren waren, kehrten so rasch wie möglich heim. Überall wurde der Bus angehalten, mußten die Galaktiker aussteigen und unzählige Hände schütteln. Am ärgsten erwischte es Shina, die natürlich nicht zu übersehen war. Sie verkraftete es am besten und steckte die vielen freundschaftlichen Hiebe und Püffe kommentarlos weg. Als sie schließlich das Wohnhaus des Hallenmeisters erreichten, waren vier Stunden vergangen.
Die Sabhaler schafften etwas auf die schnelle, was ihnen keiner der Ankömmlinge zugetraut hätte. Die tausend Insassen der ROBIN wurden auf alle Stadtbezirke verteilt und einzelnen Familien zugewiesen, die sie als Gäste willkommen hießen. Tek und die übrigen Mitglieder der Schiffsführung begleiteten Francelier in sein Haus.
Der Hallenmeister stellte sie seiner Familie vor. Danach wurde in aller Eile ein Mahl zubereitet, und Francelier führte sie auf die Dachterrasse. „Es ist so unfaßbar", rief der Hallenmeister immer wieder aus. „Wißt ihr, ahnt ihr, wie wir uns fühlen? Seit über siebenhundert Jahren warten wir darauf, daß jemand aus der Milchstraße uns besucht. Wir besitzen keine Informationen über das, was sich inzwischen dort ereignet hat. Leben die Blues noch in der Eastside, wie es unsere alten Aufzeichnungen berichten? Was gibt es sonst an Neuigkeiten? Erzählt, wir hören zu und zeichnen auf!"
Tekener räusperte sich. „Wir kommen dieser Bitte gern nach", begann er. „Doch zunächst möchte ich euch bitten, mit uns über Estartu zu reden. Wir sind gekommen, weil wir bestimmte Informationen benötigen. Unser Weg hat zuerst nach Sabhal geführt, weil wir erhoffen, daß ihr uns die Auskünfte geben könnt." Er berichtete von dem Empfang, den die Somer ihnen in Vilamesch bereitet hatten. Seine Erwartungen wurden sofort gedämpft, als er die Gesichter sah. „Wir wissen, daß es das Volk der Somer gibt", sagte Batuscheff-Klain. „Das ist alles. Es mag merkwürdig klingen, Tek, aber wir leben hier ziemlich abgeschieden. Unser Planet besitzt drei Dutzend Raumschiffe verschiedenen Typs, mit denen wir Handel mit der Doppelgalaxis treiben, also mit Absantha-Gom und Absantha-Shad. Fünfundzwanzig befinden sich unterwegs, der Rest steht irgendwo in einer Raumwerft am Rand von Shad und wird technisch überholt. Kein einziges hält sich im Moorga-System auf.
Unsere Produkte sind agrarischer Natur, wir exportieren sogar Fische in die Doppelgalaxis. Sie sind sehr begehrt.
Wir kommen mit vielen Völkern dort in Kontakt, aber weiter reichen die alten Klapperkisten nicht. Frage uns, was in Estartu los ist, wir wissen es nicht."
„Habt ihr nichts von den Transmittertoren gehört, die hinaus in das All führen?" Shina Gainaka wollte es nicht glauben.
Francelier schüttelte den Kopf. „Es ist uns nicht bekannt", gab er zu. „Unser Wissen ist sehr lückenhaft. Was wir über die Gänger des Netzes wissen, haben wir aus den Aufzeichnungen, die unsere Vorfahren auf Sabhal vorfanden und aufbewahrten. Was draußen war, wie es dort zuging, das entzieht sich unserer Kenntnis. Die ersten zweihundert Jahre hat kein einziges Schiff unsere Welt verlassen, und wir wissen nicht, was es für Gründe gehabt hat. Es war einfach
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