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1576 - Die Planetenspringer

Titel: 1576 - Die Planetenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie eine Glocke zu schwingen. Die Innenräume dröhnten, in der geräumigen Mittelhalle war es besonders schlimm. Pandja preßte die Hände auf die Ohren und rannte hinaus in einen der kleinen Räume. Hier ertrug sie es leichter, und nach einer Weile nahm sie die Hände von den Ohren und lauschte. „Vi?" fragte sie. Alles blieb still. Das Schiff gab keine Antwort, und die Frau, die vom Planeten Olymp stammte und einst von Terra aus zu ihrer Reise nach Estartu aufgebrochen war, betrachtete aus geweiteten Augen die Tür, die sich langsam nach außen bog.
    In Pandja Aulofsen kam Bewegung. Sie sprang zum Schrank und riß ihn auf. Sie zog den Schutzanzug heraus und schlüpfte hinein. Sie achtete nicht auf die Tür, die sich immer stärker durchbog und ein eindringliches Knirschen von sich gab.
    Endlich saßen die Magnetsäume, und sie aktivierte die Energieversorgung, während sich der Helm schloß.
    Langsam baute sich das Schirmfeld auf, und keine Sekunde zu früh.
    Die Tür barst. Sie brach nach außen weg, und dort, wo eigentlich die Halle hätte sein müssen, gähnte ein finsterer Abgrund. Die Trümmer des Schiffes trieben nach allen Seiten davon und waren teilweise noch erleuchtet. Der Hyperfunk arbeitete und sandte einen Notruf in das All hinaus. „Wieviel Zeit habe ich?" erkundigte sie sich. „Und wieviel Atemluft?"
    „Beides ist identisch. Es sind genau viereinhalb Stunden, wenn du nicht sprichst", erklärte die monotone Stimme des Steueraggregats.
    Sie hielt sich daran und bewegte sich nicht, verlangsamte ihren Herzschlag und ihre Atemtätigkeit und trieb wie ein kleiner Felsbrocken durch das All. Die Fragmente des Schiffes erloschen nach und nach, und nach einer knappen halben Stunde hörte auch der Sender auf zu arbeiten.
    Es ist nicht möglich, was da geschehen ist, sagte sie sich. Das Schiff ist im Netz zerbrochen und in den Normalraum zurückgestürzt. Befinde ich mich überhaupt im Normalraum oder ist es nur Einbildung?
    Die Konstellationen waren andere als bei ihrem Zwischenstopp. Der Zeitraum, in dem sich die ELCANDOR danach im Netz aufgehalten hatte, belief sich auf höchstens eine Minute Bordzeit. Weit gekommen konnte sie in dieser Zeit nicht sein, doch was bedeuteten in einer solchen Situation schon Erfahrungswerte oder Normen? Nichts.
    Dreieinhalb Stunden trieb sie in der Leere, ehe sie ihren eigenen Sender aktivierte und das Notsignal sandte. Sie gab es auf allen Frequenzen aus, und es war ihr egal, wer zuerst bei ihr anlangen würde. Ein Gorim-Jäger oder irgendein anderes Wesen aus diesem großen Reich, das sie in Gefangenschaft führen würde. Ein Vironaut wäre ihr natürlich lieber gewesen. „Du hast noch für eine Stunde Luft", verkündete der Anzug. Das war nicht mehr viel, und Pandja begann mit ihrem Leben abzuschließen.
    Doch sie hatte Glück im Unglück. Ihr Notruf wurde irgendwo empfangen. Gänger des Netzes tauchten auf, sie kamen in einem Virenschiff, und einer der Schrottkübel von Perkalin begleitete sie. Bei genauem Hinsehen erkannte die Frau, daß das Virenschiff huckepack auf dem anderen saß.
    Es handelt sich um eine größere Katastrophe, durchzuckte es sie. Sie ließ sich an Bord bringen und klappte den Helm zurück. „Ich danke euch", erklärte sie. Sie sah einen Arkoniden und nahm an, daß es sich bei ihm um einen der Netzgänger handelte. „Mein Name ist Pandja Aulofsen."
    „Damor von Norubil", stellte der Mann mit den Albinoaugen sich vor. „Du hattest Glück, Pandja. Wir konnten den Unfall lokalisieren und uns sofort auf den Weg machen."
    „Mein Schiff ist zerstört. Wenn ihr mich nach Perkalin bringen könntet?"
    „Tut mir leid." Der Arkonide versuchte ein Lächeln. „Wir haben Anweisung, die Vironauten alle an einem bestimmten Ort zu sammeln, sofern sie Estartu noch nicht verlassen haben."
    „Und wo?"
    „Auf Sabhal!"
    Sabhal! Pandja hatte diesen Namen schon gehört. Sie brachte ihn in unmittelbaren Zusammenhang mit den Gängern des Netzes und hatte recht damit. „Dann ist es schlimmer, als ich angenommen habe!" stieß sie hervor. „Ich dachte, es handle sich um eine vorübergehende Störung in dem Teil des Netzes, der Urumbar durchzieht."
    Die Augen des Arkoniden wurden klein. „Du bist überhaupt nicht informiert, was geschehen ist", stellte er fest. „Das gesamte Psionische Netz steht vor dem Kollaps. Wir haben alle Hände voll zu tun, um die Gestrandeten aufzulesen und in Sicherheit zu bringen."
     
    *
     
    Francelier deutete auf die Schränke mit den

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