1576 - Die Planetenspringer
so."
„Wenn ihr so wenig wißt, werden doch wenigstens die wichtigsten Meldungen bis zu eurem Hypersender durchgedrungen sein", bohrte Tekener nach. „Was wurde aus der Superintelligenz ESTARTU?"
Die Sabhaler sahen sich entgeistert an. „Superintelligenz?" echote der Hallenmeister. „Estartu kennen wir wohl. Das ist die Bezeichnung für die Gesamtheit der zwölf Galaxien."
„Und ihr wißt nicht, woher der Name kommt", fiel Dao-Lin-H’ay ein. „Das ist richtig. Was ist diese Superintelligenz überhaupt, daß ihr ..." Er unterbrach sich. „Ich verstehe. Das ist euer eigentliches Ziel, weswegen ihr hergekommen seid. Es tut uns leid, daß wir euch nicht weiterhelfen können. Es ist schade. Wir würden viel darum geben, euch helfen zu können." Er schwieg vor Kummer eine ganze Weile, und Batuscheff-Klain führte die Unterhaltung allein. „Wir haben ein Archiv, und nach dem Essen werden wir euch hinführen. Unsere Bildgeräte sind noch brauchbar. Ihr könnt euch alle Bänder und Kristalle ansehen und sie auswerten. Ich fürchte fast, daß es alles ist, was wir für euch tun können."
„Es ist immerhin etwas", lachte Tekener. „Und es ist nicht so eilig, daß wir das köstliche Essen hinunterschlingen müßten, das ihr uns aufgetischt habt."
Er begann nun seinen eigenen Bericht, erläuterte den Sabhalern die Vorgänge um DORIFER und das Auftauchen der Galaxis Hangay in Meekorah und berichtete über die Folgen und das, was sich in der Milchstraße und der Lokalen Gruppe in den Jahrhunderten abgespielt hatte. Die Männer und Frauen lauschten ergriffen, und das aufgetischte Essen wurde mittlerweile kalt. Der Braten wurde abgetragen und neu aufgewärmt, und als Tekener endlich zum Ende gekommen war, da war es mitten am Nachmittag. Er hatte kaum etwas gegessen, aber er hatte auch keinen Hunger. Am liebsten wäre er aufgesprungen, zur ROBIN geeilt und sofort wieder gestartet. Dao-Lin spürte seine innere Unrast und schüttelte kaum merklich den Kopf. Er entspannte sich ein wenig und wartete, bis Francelier und Batuscheff-Klain sich erhoben und mit ihnen in das Archiv der Stadt fuhren, um ihnen die Aufzeichnungen vorzuführen.
*
„Vi!" rief Pandja Aulofsen von Olymp. „Wie sieht es aus? Schaffen wir es noch?"
„Ich weiß es nicht, Pandja. Es ist, als würde ich gegen eine Mauer fliegen. Ich brauche eine Pause!"
„Gut, wir verlassen den Normstrang und warten ab. Vielleicht handelt es sich ja um eine vorübergehende Störung."
Sie lehnte sich im Sessel zurück und atmete flach. Seit zwei Wochen versuchte sie, in die Nähe von Perkalin zu kommen. Die Umwege, die sie seither geflogen war, hatte sie nicht gezählt. Sie ließ nicht locker, es mußte einfach einen Weg geben. Das Sonnensystem lag mitten eingebettet in die Stränge des Psionischen Netzes, Perkalin war einfach nicht zu verfehlen.
Auf dem Bildschirm des Virenschiffes tauchten die Sterne Urumbars auf, ein völlig normales Bild. Von den Heliophilen Goldregenmachern gab es in diesen schweren Zeiten erst recht keine Spur, und es war müßig, sie zu suchen. Sie waren wie Flöhe in einem Heuhaufen, und wer sich jetzt noch aus seinen Löchern traute, war selbst schuld.
Etwas geschah mit dem Psionischen Netz, und die Erscheinung beschränkte sich nicht nur auf Urumbar. Sie begleitete Pandja auf ihrem gesamten Flug, und manchmal hatte sie schon mit dem Gedanken gespielt, einfach umzukehren.
Aber sie war eine Vironautin und hatte ein hervorragendes Schiff, um das sie schon viele der Händler auf Perkalin beneidet hatten. Dort stand nur Schrott, und es war zudem Schrott, mit dem man nicht im Netz reisen konnte. Er schaffte gerade mal so eine Transition pro 24-Stunden-Einheit, und wenn in Urumbar wenigstens einmal eines der sagenhaften Kalmenschiffe aufgetaucht wäre, von denen Pandja gehört hatte, dann wäre das schon ein Weltwunder gewesen. Kalmenschiffe gab es nur in Siom Som, und sie unterstanden dem Rebellen Leburian, den sie Desotho nannten.
Die Vironautin wartete zwei Stunden, ehe sie das Schiff wieder in das Netz einfädelte. Es ging ganz leicht, und sie atmete auf. Es handelte sich um eine vorübergehende Störung.
Im nächsten Augenblick riß das ohrenbetäubende Schrillen des Alarms sie aus ihren Gedanken. „Wir werden abgestoßen", rief das Virenschiff. „Ich kann nichts dagegen tun. Gleichzeitig reißt ein Sog uns in den Normstrang hinein. Ich habe keine Ahnung, wo wir uns befinden und wohin wir uns bewegen!"
Das Virenschiff begann
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