1576 - Die Planetenspringer
auch", strahlte Francelier und setzte sich auf seinen Platz. „Darf ich euch im Namen der Regierung einladen, an einer Sitzung teilzunehmen?"
„Gern. Aber ich möchte darauf hinweisen, daß wir nicht lange bleiben können, Francelier. Wenn es sich einrichten läßt, werden wir da sein."
Sie kehrten in die Stadt zurück, und die tausendköpfige Besatzung der ROBIN erholte sich an einem langen Strand der Benda-See, badete in dem achtundzwanzig Grad warmen Wasser und schwitzte in dem tropischen Klima wie schon lange nicht mehr. Dao sah zu, wie sich die Galaktiker vergnügten. Ron schwamm hinüber zu einer kleinen Insel, die einen Kilometer vom Strand entfernt aus dem Wasser ragte. Er winkte ihr zu, und sie winkte zurück. „Schade, daß Kartanin kein Wasser mögen", sagte er, als er zurück war und vor ihr stand. Sie musterte ihn. An seinen Füßen klebte der Sand, und auf seiner Brust fehlte etwas, was für ihn sehr wichtig war.
Dao-Lin vermied es, die Stelle länger als nötig anzusehen, um ihn nicht auf grüblerische Gedanken zu bringen. „Wasser ist naß", antwortete sie. „Hast du etwas dagegen, wenn ich dich zu einem Cocktail einlade?"
„Gar nicht. Seit wann gibt es auf Sabhal einen solchen Luxus?"
Sie deutete auf den Waldsaum. Im Schatten überhängender Bäume glitzerte ein Bordroboter. Auf ein Handzeichen schwebte er heran und servierte auf einem reifbedeckten Tablett zwei kühle Drinks.
Sie besaßen eine blaue Farbe, so blau wie die Benda-See. „Danke, Madam." Tek verneigte sich würdevoll. „Es ist mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen."
Und etwas ernsthafter fuhr er fort: „Trinken wir auf die nächsten hundert Jahre gemeinsamer Einsätze."
*
Der Abschied von Sabhal kam früher als die nächste Sitzung des Parlaments stattfand. Francelier und die anderen Verantwortlichen Hagons nahmen es mit Bedauern zur Kenntnis. Die Bewohner des Planeten verfügten über keine Informationen, die der ROBIN und ihrer Mission irgendwie weitergeholfen hätten. Nach wie vor blieb unklar, was aus der Superintelligenz geworden war, die einst vor fünfzigtausend Jahren ausgezogen war, um dem Hilferuf in ein fremdes Universum zu folgen. ESTARTU war dort gestrandet, und erst nach der Versetzung der vier Viertel der Galaxis Hangay nach Meekorah war ESTARTU aus den Bewußtseinsfragmenten in den Benguel und Juatafu wiedererstanden. Die Superintelligenz war zurückgekehrt, und doch deutete alles darauf hin, daß sie seit jenem Zeitpunkt erneut verschwunden war.
Wenn es eine Informationsquelle gab, dann Stalker oder der Sarkrat, aber beide hatten eines gemeinsam: Durchtriebenheit.
Tekener und die Schiffsführung der ROBIN waren der Meinung, daß der Zylinder aus der Kriegskiste ihnen die meisten Fragen hätte beantworten können, wenn er gewollt hätte.
Ein großes Kontingent an technischen Gütern und Maschinen blieb auf dem Raumhafen von Hagon zurück. Sie machten es den Sabhalern zum Geschenk, und es befanden sich auch zwei nagelneue Hyperfunkanlagen darunter, die nur montiert zu werden brauchten. Energiemeiler großer Kapazität sorgten für die nötige Stromversorgung, eine Hundertschaft Roboter blieb in Hagon und mit ihnen Programme für die Errichtung von Staudämmen zur zusätzlichen Energieversorgung. Und Tekener versprach, daß es bis zum nächsten Besuch von Galaktikern auf dieser Welt nicht wieder siebenhundert Jahre dauern würde.
Der Terraner wußte, daß ihr Besuch die Sabhaler aus ihrer bisherigen genügsamen Lethargie aufgerüttelt hatte.
Sie würden in Zukunft mit offeneren Augen in die Doppelgalaxis fliegen und mehr Anteil an den Geschehnissen nehmen, die sich in der Mächtigkeitsballung der verschwundenen Superintelligenz abspielten.
Das Schiff der Galaktiker verließ den Planeten und raste an der Sonne Moorga vorbei in das All hinaus, seinem nächsten Ziel entgegen. Und es gab niemanden, der die Ankunft dort dringlicher herbeisehnte als Dao-Lin-H’ay.
5.
Sarkrat von Epixol: Die Aufzeichnungen Er betrat den Boden der Welten von Erendyra und begann die neue Weltordnung zu preisen.
Wenn noch irgendein Wesen in der Galaxis der Elysischen Ringe der Meinung gewesen war, es handle sich um einen Vertreter der ophalischen Singschule von Muun, dann erkannte er jetzt die Wahrheit. Dieses Wesen auf der schwebenden Tribüne war ein Pterus, und er nannte sich Kor und erzählte von den neuen Toren, die die Sterneninseln des Reiches miteinander verbanden. Er schilderte die
Weitere Kostenlose Bücher