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1577 - Endstation Etustar

Titel: 1577 - Endstation Etustar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts von dem entging, was sich in den Blütenhainen abspielte. Mit wuchtigen Armschlägen teilte er die Büsche vor sich und arbeitete sich bis zu Stalker vor. Als er ihn sah, verhielt er unwillkürlich den Schritt.
    Stalkers Knochengerüst und die harten Muskelstränge hatten sich schneeweiß gefärbt. Der ehemalige Sotho stand vornübergebeugt da und stützte sich am Stamm eines Baumes ab. Dicht vor seinem Kopf materialisierte der Zylinder des Sarkrats. „Hier bin ich, Vater!" rief das Geschenk aus. „Trage mich!" ächzte Salker. „Du kennst den Weg!"
    Der Sarkrat senkte sich ein Stück abwärts, und Stalker ließ sich über ihn kippen. Mit dem Oberkörper lag er auf dem Ding und klammerte sich fest.
    Der Zylinder stieg ein wenig nach oben und transportierte den Körper ab, brachte ihn auf die Nordseite des Hains bis zu einer Spalte im Erdboden. Hier stellte er den Intriganten auf den Boden zurück, und Stalker schwankte und hielt sich an dem Zylinder fest. Mit der anderen Hand umklammerte er eine kleine Phiole mit einer violetten Flüssigkeit. Er führte sie zum Mund und leerte sie. „Alles muß man selbst machen", ächzte er. Sein Arm brach in der Mitte auseinander und fiel zu Boden. Die Phiole zersprang, die Scherben verteilten sich um ihn herum. Stalker ließ den Sarkrat los, bückte sich mühsam und nahm mit der intakten Hand den abgebrochenen Arm auf. Dann ließ er sich zu Boden sinken und seufzte. „Ich wollte nicht, daß ihr es mitanseht", jammerte er. „Aber die beiden Ophaler meinten, daß es wichtig sei. Aber warum?
    Was wollt ihr mit dem Wissen anfangen? Ihr wißt alles über mich, fast alles. Ihr kennt meine guten und schlechten Taten.
    Ich habe viele Dinge getan, die mir leid tun. Ich bitte euch deshalb, mir zu verzeihen. Ich werde solche Dinge nie mehr wiedertun können, versteht ihr? Und dabei hat es mir so großen Spaß bereitet, Wesen verschiedenster Herkunft an der Nase herumzuführen, wie ihr Terraner so schön sagt. Es war herrlich, und ich möchte keinen Atemzug missen."
    Er richtete sich auf, noch immer den abgebrochenen Unterarm haltend. Kein einziger Blutstropfen war aus der Wunde gesickert. Stalkers Körper war bereits vollständig verdorrt. Ein letztes Mal reckte er das Becken vor, lehnte den Oberkörper zurück und ließ seinen Kiefer mahlen. „Schaut!" rief er und deutete auf den Boden. Die Pflanzen begannen sich um seine Füßen zu schlingen und an seinen Beinen zu zerren. Aus der Bodenspalte heraus schnellten sich Lianen. Er wich ihnen geschickt aus und riß die Pflanzen am Boden ab.
    Dabei verlor er einen Fuß. „Ijarkor ist eines sanften Todes gestorben!" schrie er. „Ich habe ihn zu Grabe getragen. Mir aber steht anderes zu. Ich war nie sanft, ein friedliches Einschlafen wäre meiner nicht würdig.
    Etustar frißt mich, der Planet will mich verschlingen. Das ist das Urteil, das die Superintelligenz über mich gesprochen hat, über mich, den treuesten ihrer Diener!
    Lebt jetzt wohl. Alles hat sich geklärt. Ihr wißt, warum ich so gehandelt habe, wie ihr es erlebtet. Es war mein Naturell und meine Aufgabe. Tek, Dao, Alaska, grüßt mir Gershwin, meinen Freund. Ich werde ihn sehr vermissen. Ihn und alle anderen.
    Und ich hoffe, ihr werdet mich vermissen. Tek, Alaska, eure Mächtigkeitsballung verfügt über eine Superintelligenz, die konkret in die Geschicke der Völker eingreift und die einen skurrilen Humor besitzt. Dafür hatte ES einen recht blassen Diener aufzuweisen, Homun, den künstlichen Erfüllungsgehilfen. ESTARTU ist anders, sie ist die geistige Entität im Hintergrund. Dafür hatte sie einen aufdringlichen Boten, der sich überall einmischte. Versteht ihr jetzt, was meine Aufgabe war, seit der DORIFEE-Schock die Zukunft neu bestimmt hat? ESTARTU hat zu euch gesprochen, deshalb wißt ihr es bereits. Ich war der Interpret der Superintelligenz, der direkte Kommunikationsanschluß für sie. Mit mir geht eine Unmenge Wissen auf ESTARTU über."
    Er hörte auf zu strampeln und zu zappeln, ließ sich von den Lianen in die Bodenspalte hineinziehen, die seir Grab werden sollte. Nach wenigen Sekunden ragte nur noch sein Kopf hervor. „Tek und Dao, ihr habt das Zeug, einst über ein mächtiges Reich zu herrschen. Es ist eine der vielen Möglichkeiten, die die Zukunft für euch bereithält. Auf mich aber wartet die Erfüllung, ha!"
    Sein Kopf verschwand, es gab einen dumpfen Laut, als der Körper in der Tiefe auf den Grund der Spalte prallte. „Freunde, ich werde euch

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